Jungliberaler über Bestattungen: „Freiheit von Anfang bis Ende“
Die sächsischen Jung-FDPler fordern die Abschaffung des Friedhofzwangs. Und sie haben noch mehr Ideen, um das Sommerloch zu füllen.
taz: Unter dem Motto: „Mehr Freiheit – auch nach dem Tod!“ fordern Sie, dass Tote auch ins All geschossen werden dürfen. Ist es da nicht schon voll genug?
Philipp Hartewig: Ich gehe davon aus, dass das ohnehin nur sehr wenige machen würden, auch wegen der Kosten. Regelfall bliebe die Friedhofbestattung. Das ist ja auch nur ein Beispiel, mit dem wir verdeutlichen wollen, dass jeder nach seinem Wunsch beerdigt werden soll.
Aber die Toten sollen schon verbrannt werden vorher, oder?
Ja, klar. Auch von der Größer her würde es sonst schwierig werden.
Es sollen auch Diamantprägungen von Verstorbenen, humorvolle Grabsteinen und alternative Bestattungsformen erlaubt werden...
...es soll einfach mehr Spielraum geben. Warum soll ein Mensch, der lustig war, nicht auch einen lustigen Grabstein bekommen oder einen interaktiven auf dem Bilder von ihm über einen Bildschirm laufen.
Schafft die FDP so den Sprung über die fünf Prozent?
Die Forderung zielt nicht darauf ab, mehr Stimmen zu gewinnen, sondern soll dazu beitragen, dass das Thema in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Das klappt auch ganz gut bisher. Beerdigungen sind ein wichtiges Thema. Wir sind der Meinung: Freiheit von Anfang bis Ende.
Mit welchen Vorschlägen wollen Sie das Sommerloch noch füllen?
Konkrete Themen haben wir noch nicht. Unsere Dresdner Verband hatte kürzlich die Idee, dass bei Fußgängerampeln eine Sanduhr gezeigt wird, statt „Bitte warten“. Nicht alle könne lesen und es wäre international verständlich. Auch wir werden in den nächsten Wochen sicher noch weitere Themen einbringen, die sonst kaum Beachtung finden. Zu Drogen- oder Jugenpolitik etwa.
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