■ Soundcheck: Jungle Brothers
Gehört: Jungle Brothers. Keine Kraftrhetorik, null Gangsterposen. Wer heute derartig abgerüstet im Hip-Hop bestehen will, muß schon ein verdammt gutes Argument haben gegen seine Angreifer. Zum Beispiel Haltung. So wie die Jungle Brothers, die am Sonnabend in der Fabrik dem HipHop seine Attitüde zurückgaben, ohne seinen Allüren zu verfallen.
Das ist tatsächlich im Jahr des Wu-Tang Clan möglich, aber – klar – es kostet ein bißchen Publikum. Weshalb es denn hinten in der Halle recht leer war, während vorne ein Pulk von Teens begeistert rumhüpfte, als Mike G und Africa Baby Bambaata eine Reihe irrsinniger Pirouetten drehten.
Entertainment und Erziehung waren ja durchaus einmal sowas wie die Kardinaltugenden des HipHop, und ins Fach zurückgebracht werden sie ausgerechnet von den Jungle Brothers, die ja schon viele abgeschrieben hatten. Ihre Musik strahlt ohne zu blenden, und das sogar live, weshalb sich am Sonnabend viele, denen Sprücheklopferei sonst schwer auf die Nerven geht, zu einem gern geschrienen Statement hinreißen ließen: This is real Hip-Hop! cbu
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