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Junger Kurde wieder freigelassen

■ Anschläge auf Polizei: Verdächtiger auf freien Fuß gesetzt

Ein 15 Jahre alter Kurde, der nach Brandanschlägen auf drei Polizeireviere sowie ein Polizeifahrzeug am Sonnabend in Hamburg festgenommen worden war, ist vom Haftrichter am Montag auf freien Fuß gesetzt worden. Der Tatverdacht bestehe jedoch weiterhin, so Polizeisprecher Hartmut Kapp.

Gerichtsprecher Axel Gärtner erklärte dazu, der Jugendliche hätte nicht verhaftet werden dürfen, da er noch keine 16 Jahre alt sei. Eine Verhaftung wäre nur rechtmäßig gewesen, wenn der junge Mann keine festen Wohnsitz hätte oder wenn erkennbar gewesen wäre, daß er sich in die Türkei absetzen wolle. Allerdings werde das staatsanwaltliche Ermittlungsverfahren fortgesetzt.

Nach Erkenntnissen der Polizei gehörten die Brandanschläge auf die Reviere 45 und 46 in Hamburg-Harburg sowie das Revier 11 am Hauptbahnhof zu einer „bundesweit organisierten Serie von Anschlägen“ auf polizeiliche Einrichtungen. Sie stünden im Zusammenhang mit dem Tod des 16 Jahre alten Kurden, der am Donnerstag in Hannover von einem Polizisten erschossen worden war (taz berichtete).

Noch keine Hinweise hat die Hamburger Polizei zum Brandanschlag auf ein türkisches Lokal in St. Pauli. Dabei waren in der Nacht zum Sonntag vier Menschen verletzt worden, als zwei Brandsätze in die Gaststätte geworfen wurden.

smv/lno

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