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Junge Union GöppingensCDU stellt sich hinter „AK Hitler“

In Baden-Württemberg sorgt ein Kreisverband der Jungen Union mit stramm rechten Parolen für Wirbel. Die örtliche CDU lehnt eine Distanzierung ab.

Wütende junge Männer: Aktivisten der Jungen Union, die nicht zum Göppinger Kreisverband gehören. Bild: dpa

BERLIN taz | Die „Überfremdung“ koste Milliarden, die gleichgeschlechtliche Ehe sei „falsch und unsinnig“ und der Ausbau von Krippenplätzen „marxistisch“. Was sich wie ein rechtsextremes Pamphlet anhört, stammt aber aus einer Erklärung der Jungen Union (JU) im baden-württembergischen Göppingen, die für Wirbel sorgt.

In der Erklärung fordern die Autoren eine Rückbesinnung der CDU auf ein „konservatives Profil“ und eine „christliche Leitkultur“. Besonders deutlich greifen sie neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Forschungsministerin Annette Schavan die ehemalige Familienministerin Ursula von der Leyen an, deren Politik für „die Zerstörung der wesentlichen Grundlage der Gesellschaft und der Grundlage der Union als Volkspartei“ stehe.

Inzwischen wird die Erklärung von anderen Parteien heftig kritisiert. Als „ausländerfeindlich, homophob, nationalistisch, frauenfeindlich und reaktionär“ bezeichnete der Landeschef der Grünen, Chris Kühn, die Erklärung und forderte den baden-württembergischen Ministerpräsident, Stefan Mappus (CDU), auf sich zu distanzieren. Am Mittwoch bezeichnete auch der Göppinger Bundestagsabgeordnete Werner Simmling (FDP) das Papier als „rückwarts gewandt“. Es sei nicht nur „überzogen und falsch formuliert“ sondern zeichne „ein falsches Bild vom Zusammenleben der Menschen im Landkreis“.

Auch in der CDU blieb es nicht unumstritten: Mitte Mai trat der Göppinger CDU-Stadtrat Stefan Horn aus der Jungen Union aus. Vieles, was in dem Papier stehe, liege an der Grenze zum Rechtsextremismus, sagte er. Etliche JU-Mitglieder würden inzwischen auch kritisch vom "AK Hitler" reden.

Doch die örtliche CDU hat sich offiziell hinter ihre Nachwuchsorganisation gestellt. „Die CDU im Kreis distanziert sich nicht von der Jungen Union“, sagte Kreischefin und Landtagsabgeordnete Nicole Razavi, die einst Mappus' Büroleiterin war. Mit dem Papier habe die Organisation versucht zu provozieren und eine „Diskussion auszulösen“. Der JU-Kreisvorsitzende Kai Steffen Meier wies den Vorwurf zurück, dass sich das Papier rechtsextremer Vokabeln bediene: „Wir haben Maximalforderungen gestellt, um uns Gehör zu schaffen.“ Die Linke forderte daraufhin Razavis Rücktritt.

Die so genannte „Eislinger Erklärung“ war bereits Ende März erschienen, doch wirklich bekannt wurde sie erst zwei Wochen später durch einen Bericht der rechtsgerichteten Zeitung Junge Freiheit. In der Erklärung wendet sich der Kreisverband gegen „muslimische Elemente in der Öffentlichkeit“ und wünscht sich mehr Nähe zu der islamfeindlichen Bewegung „Pro Köln“, fordert eine „Abkehr von der Selbstgeißelung mit den Verbrechen des Dritten Reiches“ und beklagt einen „Verlust der deutschen Ostgebiete“.

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63 Kommentare

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  • E
    Ede

    Die taz macht sich den höchst diffamierenden und völlig substanzlosen Spruch von der „AK Hitler“ zu eigen und packt in sogar in die Überschrift. Antifa-"Journalismus" in bester Karl-Eduard von Schnitzler-Manier.

  • C
    Chrischan74

    Dieses ganze "Nazi"-Geschwafel hier zeigt nur, wie hilf- und konzeptlos man ist. Wer keinen Plan mehr hat, muß eben den politischen Gegner diffamieren.

     

    Alles Melone.

  • A
    antifaschista
  • MB
    Mr. Burns

    Dank an den Kreisverband der JU, konservative Werte (sic) werden in der taz leider gerne sofort in die rechte Sippenhaft genommen. Das macht eine Diskussion über wichtige, gesellschaftsrelevante Themen, die auch von dem Kreisverband angesprochen werden, leider nicht einfacher.

  • R
    roterbaron

    Einst ward das Abendland in Christenhand und der Verstand, er verschwand!

     

     

    ....so wie bei der JU , im Übrigen sind die in allen Bundeslaändern solche Spinner.

  • D
    Didi

    Zu diesem Thema gibt es einige sehr gute Stellungnahmen, vor allem die zwei der Grünen Jugend Göppingen ist sehr empfehlenswert.

    www.gj-goeppingen.de

  • S
    ösizecke

    Mitte Februar wird dieser Mappus Ministerpräsident - Ende März kriechen die Göppinger aus ihren Löchern. Zufall? Oder um mit Brecht zu sprechen: Ist der Schoß fruchtbar noch oder wieder?

  • S
    Steffen

    Wo bleibt der Verfassungsschutz der die CDU überwacht ?

  • V
    Vici

    Und da soll einer sagen, die Jugend hat kein Interesse an der Politik! Super, weiter so! Ich kann die Forderungen allesamt dick unterschreiben.

  • D
    dietah

    na ja zumindest hat die CDU es bisher recht effizient geschafft, die reaktionären und gesellschaftsfeindlichen Elemente zu binden und in einem Sack zu halten.

     

    Ich kann sie zwar nicht leiden, aber so weiß ich wenigstens wen man im Auge behalten muss.

     

    Das letzte was wir in dieser Situation, der sich auf dem Rückzug befindlichen Demokratie, Menschenrechte und Freiheitsgedanken, gebrauchen könnte, wäre ein Haufen rechter Spinner, die den entropischen Zerfall dieser Gesellschaft noch beschleunigen.

     

    Dann reduzieren wir uns wieder aufs Keulen schwingen und ums Fressen prügeln. Jeder gegen jeden. Dafür sind die Erunngenschaften der letzten 60 Jahre einfach zu wertvoll.

     

    Auch wenn die Vision von Freiheit, Multitplexität und Selbstenfaltung iwie auch Elemente auf den Plan ruft, die unbedingt ihre Sicht der Dinge dem Rest aufzwingen möchte.

     

    Was mich rational verwirrt. Sie dürfen doch eh schon tun was sie wollen?

  • V
    Volker

    Mmmmh, Der Hinweis auf den "schmerzhaften" Verlust der Ostgebiete folgt aber in der Erklärung direkt, daß die Aussöhnung mit Polen, etc. bereits vollzogen ist und damit die Anerkennung der heutigen Grenzen.

     

    Die "Linke Familienpolitik" u.a. der CDU Regierung mit immer mehr Krippenplätzen wird eh demnächst an den Kosten scheitern. Die Preise für einen KITA Platz in Hamburg sind z.B. schon so hoch, daß sich das für eine Familie kaum noch rechnet.

     

    Alles in allem ein unsachlicher und nicht korrekt recherchierter Bericht über den ich leider bei der TAZ immer wieder stolpere.

  • R
    rolff

    Früher sagte man den "Linken": "Dann geh halt rüber" und meinte damit die DDR.

    Ich weiss nur nicht wohin ich diese Dummschwätzer schicken soll. Eígentlich gehören sie auf die Couch eines Therapeuten.

  • EA
    Eser A.

    Das ist mal wieder der Beweis, dass in jeder Partie regierungsunfähige Vollidioten drinne sind.

  • A
    Anja

    Das Foto in Kombination mit den Inhalten des "Strategiepapiers" zeigt: Der Nachwuchs der CDU ist vorrangig männlich, konservativ, homophob und lebt ein Frauenbild, dass der Wirklichkeit hinterherhinkt. Nichts neues. Oder?

    Interessant ist doch eher die Reaktion der CDU: Keine. Wieso auch. Ist nicht wichtig, diese baden-württembergische JU poplig, nichts ist so alt, wie die Zeitung von gestern und gabs außer dem Artikel der TAZ noch eine Reaktion darauf? Ich meine außerhalb der "linken" Medien und von Seiten der Politik? Das finde ich gefährlich.

  • R
    RolfStern

    Na, okay ein paar Sachen sind schon hart... Aber mal ehrlich, habe auch ich das GEfühl, dass es in der Gesellschaft Meinungen gibt, die im politischen System nicht mehr repräsentiert werden. Vor allemin der Rechten gibt es da zur Zeit ein Vakuum. Es ist natürlich möglich, dies als eine Art fortschrittliche Gesinnung der Eliten anzusehen, aber ich denke es ist vor allem gefährlich. Einerseits existieren so immer mehr Menschen in einem bestimmten gesellschaftlichen Meinungsspektrum, die für sich keine Wahlmöglichkeiten mehr erkennen wollen - und am Ende im schlimmsten Fall wirklich rechtsextreme Splittergruppen wählen, oder noch schlimmer: einen einigermaßen erfolgreichen Rechtspopulist ihre Stimme geben, aber für mich ebenso wichtig: die Demokrtie lebt auch immer von klaren Gegensätzen, und eine konservative CDU hat einen solchen mal geboten, nun reduziert es sich auf die FDP und die Linke - das kann einer lebendigen Demokratie nicht gut tun, für mich als linksliberalen würde eine konservative CDU zumindest mal wieder ein echtes Feindbild abgeben - also eine Feind innerhalb der demokartisch Grenzen... In diesen Sinne: ein bisschen Pluralität wird der Demokratie eher gut tun!

  • N
    nik

    das ist soweit vom grundgesetz entfernt, dass mal ernsthaft jemand über einen verbotsantrag nachdenken sollte. gab es da nicht eine übereifrige staatsanwaltschaft in im karlsruher land, die gern politisch aktiv wird?

  • JN
    Jens N.

    @von Fahrbach, Georg

     

    Ihr habt vielleicht Probleme....

     

    In Göttingen gibt es national befreite Zonen? Das bezweifel ich mal ganz stark, aber falls es doch stimmen sollte, ist Göttingen doch besser als ich dachte und nicht so eine linke, deutschfeindliche Hochburg.

    Ansonsten: Auch für euch wird es mal Zeit aufzuwachen, in einer Zeit wo Übergriffe gegen Deutsche Hochkonjunktur haben. Ihr seid einfach verblendete Kleingeister!

     

    PS: Bin mal gespannt, ob mein Kommentar stehen bleibt, ob dafür die gutmenschliche Toleranz ausreicht. Bei Altermedia dürfen auch unsere "roten Freunde" schreiben, so grosszügig sind die....

  • TF
    Tobias Fetzer

    Ich finde es sehr traurig das Mitglieder deutscher Parteien sich dermasen dumm äussern. Ich schließe mich "horst" an für mich hören sich die Äusserungen der JU genau so rechtsextrem an die das verlagen von Pro-Köln/Pro-NRW Moscheen abzuschaffen etc. .

     

    Was ich wircklich erschreckend finde ist das die CDU (zumindest die Zuständigen vor Ort) hinter der JU stehen, und sich nicht wie gefordert davon distanzieren!

     

    Ich habe die befürchtung das wenn es soweiter geht, einige Parteien (vorallem aus dem rechten Bereich) Äusserungen von sich geben werden für die sie nicht grade stehen müssen.

  • F
    fuzzy

    Bei den Parlamentswahlen nächste Woche in den Niederlanden tritt die PVV (Partei für die Freiheit) von Geert Wilders mit diesen Parolen und Anti-Islam und Fremdenhaßparolen an. Laßt Euch mal überraschen von den angeblich so toleranten Niederländern.

    Ich fürchte, diese fürchterlichen Nationalisten werden 20 % bekommen und wollen mit den Liberalen in die Regierung. Europa geht einen bitteren Weg.

  • HZ
    Harald Zeil

    Frau Ministerin Schröder möchte ja nun auch Programme gegen den ach so gefährlichen Linksextremismus auflegen, wahrscheinlich ohne genau zu wissen, was sie denn wirklich damit meint. In der eigenen Partei und ihrer "Jugend"organisation hätte sie genug zu tun, um eine klare Abgrenzung gegen Rechts zu sichern. Fällt der JU-Bla-Bla eigentlich noch unter freie Meinungsäußerung oder ist es schon Volksverhetzung/verdummung??

  • JK
    Juergen K

    Tja, Guido -

     

    ruck zuck ist die Curry-Wurst ab.

  • C
    Charlot

    Christlicher Urschlamm

  • TA
    thomas aus dem westen

    ja,ja, immer schön auf der Linken rumhacken, von wegen Stasi und so, und dann züchten sie in ihren eigenen Reihen den Faschonachwuchs ran, war wohl nix mit der Mär von der bürgerlichen Partei der Mitte, wohl doch eher Rechtsabbieger;...

  • T
    Thomas

    Nicht zu vergessen: es ist die Junge Union, eine Jugendorganisation. Würde man alles, was die Jusos sagen, der Partei vorhalten, käme die SPD vor lauter Dementis kaum zum Arbeiten. Die Linkspartei, wenn man ihre Jugendabteilung zur Repräsentanz wählte, wäre schon lange verboten, weil sie offen Gewalt gegen den Staat und gegen Bürger fordert und fördert.

  • I
    Ingo

    Immer wieder lustig 2 Artikel über ein Thema zu vergleichen.

    TAZ ( links) und JungeFreiheit(rechts) :D

     

    http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M56a49be3310.0.html

  • WS
    Wo steckt die wahre Gefahr?

    Wie man an der deutschlandweit unübertroffenen Zensur der TAZ, aber natürlich auch an der Geschichte allgemein sehen kann, ist das linksradikale Lager erheblich gefährlicher als das Rechte.

     

    Von daher mache ich mir mehr Sorgen um die Haltung der TAZ-Redaktion, als um die Junge Union.

  • T
    tamasz

    Warum werfen die Deutschen immer Hitler und "Rechtsextrem" in einen Topf?

    Nazis waren NationalSOZIALISTEN.

    Und im Übrigen sind mir ein paar durchgeknallte, nicht-linke CDUler lieber, als marodierende Libanesenbanden in Berlin, die in keinster Weise strafrechtliche Folgen zu fürchten haben, beschützt sie doch der linksradikale Berliner Senat.

    Arm aber sexy halt :)

  • JJ
    Jared J. Myers

    Mein Eindruck war zunächst, die beste Reaktion sei, die Göppinger JU doch bitteschön machen zu lassen, was sie will und gemütlich zu warten, bis sich der Laden ob seiner albernen Parolen selbst auseinander genommen hat - und die CDU vielleicht noch dazu.

     

    Allerdings ist in der Rückschau festzustellen, dass es tatsächlich erhebliche Wählergruppen gibt, die auf den Unfug hereinfallen und Gefahr laufen, Mitglieder ressentimentgeladener Lynchmobs zu werden - die Folgen konnten wir z.B. bei der Demontage des Asylrechts betrachten.

     

    Vielleicht wäre es sinnvoll darüber nachzudenken, wie man aufklärerisches Gedankengut unter die Leute bringt, ohne dabei oberlehrerhaft und scheinheilig zu wirken - denn nur zu leicht läuft man Gefahr, als "Gutmensch", "Alt-68er" oder "Kommunist" qualifiziert zu werden, dessen reinen Wein man getrost ignorieren und weiter seine Jauche trinken kann...

  • S
    SDC

    "Die Voraussetzungen für eine Abschiebung von

    557 Tätern nichtdeutscher Herkunft muss massiv erleichtert und bei der CDU wieder

    558 Thema werden."

     

    Also im Klartext: Die Abschiebung von deutschen StaatsbürgerInnen...

     

    :-)

     

    Viel Erfolg!

  • G
    Gottfried

    Jeder Krieg hat seinen Preis, und der Deutsche Preis,

    Der "Verlust" der Gebiete und Kollonien macht keinen Menschen mehr lebendig und ist, wenn überhaupt nur eine minimale Genugtuung für das polnische Volk!

     

    Meine Ganze Familie stammt aus den Gebieten und wurde wie so viele Andere vertrieben! Man trauert über den Verlust der Heimat aber is beschämt über die eigene Dummheit, dem Regime damals die Macht gegeben zu haben, die Welt und besonders Europa in diese abartige Tragödie getrieben zu haben!

     

    Der Spruch "Aus Fehlern lernt man" trifft wohl dann eher nicht auf die "Nationalbefreite Zone" in Göppingen zu!

     

    Sollte man da wirklich, wie in Sachsen geplant, 1,7 Milliarden Euro für Bildung und Kultur streichen?...Ein dummes Volk fällt dann wohl eher auf plumpe Parolen wie diese da herein! (auch wenn dann nur noch ein Paar das Wort ANGRY verstehen)

  • C
    cyctologie

    die frage dahinter lauet doch: wie rechts ist deutschland?

    solche äußerungen waren vor merkel in der cdu mainstream (sudetendeutsche, vertriebenenverband, kinder statt inder, doppelte staatsbürgerschafft). diese dinge standen in den letzten jahren nicht oben auf der agenda aber sie waren da. das moderne bild das frau merkel abgibt ist eben nicht deutschland und schon gar nicht cdu. gerade weil es der cdu gelingt so viele menschen für den demokratischen diskurs zu retten ist es gefährlich wenn sie solche aussagen in ihren eigenen reihen als protest abtut. sie darf sich ihrer integrationsrolle nicht entziehen sondern muss sie ernsthaft anpacken. dies gilt natürlich genauso für die "linken" parteien. und auch für jeden einzelnen. reaktionen wie "krass duuuhhm" sind nämlich? ...ebend!

  • PL
    Prof. Loewy-Brueller

    Ich habe eben nach dem Strategiepapier, jener "Eislinger Erklärung", gegoogelt, und sie hier gefunden:

     

    http://www.ju-gp.de/fileadmin/ju/allgemeine_files/Die_K-Frage_Strategiepapier_der_PG_Konservatives_Profil.pdf

     

    Einmal durchlesen: dann gibts auch präzisere Kommentare. Im Grunde scheint mir das Papier tatsächlich eher konservativ als rechts. Es ist schon fast marxistisch, den Produkt-Charakter des derzeitigen CDU-Programms auf- und anzugreifen.

  • H
    Hrudlitschka

    Passt scho.

    Der Linken die SED Vergangenheit ständig vorwerfen und dann selbst im braunen Wasser mit an braune Parolen erinnernden Sprachgebrauch fischen.Buähh Pfui-

    Deubel, wenn man sich da nicht kritischer in der CDU

    mit auseinander setzt kann man auch davon ausgehen dass dieses Rattenfängertum dort "bewusst so geduldet" wird bzw.man sich mit schielen auf den braunen Haufen nicht davon distanziert.Nach dem Motto- "wir sind braun auch ohne Sonne" (das ist Scheisse allerdings auch)

  • M
    Mkwawa

    Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass es sich hier offensichtlich um einen Konservativen "Männer" Klub handelt, oder besser "wohlgenährter Junger Männer".

    Keine einzige Frau ist bei ihnen als Mandatsträgerin aufgelistet. Parität ist für solche jungtraditionalisten wohl auch "marxistisch"..

     

     

     

    http://www.ju-gp.de/index.php?id=727

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    "Jede Werbung ist gute Werbung." - "Wer alle gegen sich hat, hat auch immer eine Partei für sich"(Nietzsche).

     

    Das waren Gründe für Bateson eine: "Ökologie des Geistes", und für Derrida eine: "Diskursethik", zu fordern, bevor von einer anderen Ökologie auch nur zu träumen ist.

    Beide weilen nicht mehr unter uns. Beides "Fremde".

  • H
    hl.Pius-X

    warum soll alles, was der Lehrmeinung der Frankfurter Schule entegen wirkt rechtsradikal klingen. das hört sich doch ehr nach der reinheit der christlichen lehre an : CDU !!!

  • M
    Mac-Lennox

    Soeben überflog ich das Pamphlet. 10 Minuten gelesen, und ich musste beinahe übermenschliche Anstrengungen aufbringen, mich nicht zu übergeben. Gerade noch einmal gutgegangen.

     

    Es strotzt nur so von rechtsreaktionären (freundlich beschrieben) Be- und Angriffen. An allem ist selbstverständlich der direkt vor der Tür stehende, dämonische Marxismus schuld. An zweiter Stelle - wer hätte das gedacht - die bitterböse 68er Kulturrevolution. (Dieser Begriff wird tatsächlich benutzt. Kann sich noch jemand an die Uniformen, die Denunziationen und die Millionen von Toten erinnern? Ich schon! In China.) Und an dritter Stelle darf natürlich nicht der vermeintlich links-liberale Zeitgeist fehlen.

     

    Alles in allem eine Quelle des Intellektualismus. Und dann reden dieselben Leute über Deutschland, als sei es das Land der Dichter und Denker. So kann man natürlich auch Vorurteile widerlegen.

  • LI
    Links ist am Ende!

    Es ist sehr zu begrüßen, dass nun endlich junge, politisch engagierte Menschen Profil zeigen.

     

    Das endlose - gerade von linker Seite - durchgängig vorgetragene Geseier mit Totschlagargumenten führt Deutschland in Stillstand, Ruin und Untergang.

     

    Handeln ist angesagt, nicht alles in "Könnte-Hätte-Wollte"-AG zerquatschen!

     

    Für die meisten, die hier kommentieren ist doch absolut alles, was passiert irgendwie zu links, rechts, grün, gelb, rot, schwarz, braun oder überhaupt nicht politisch korrekt.

  • V
    vic

    Nazipack in der CDU ist nichts Neues, und in Baden Württemberg schon gar nicht.

  • I
    Icke

    Nazi-Texte schreiben, englische Schilder hochhalten und dann sagen, man würde nur eine Diskussion ankurbeln wollen.

     

    Einfach keine Konsequenz und keine Eier. Wenn sie Nazis sein wollen, dann sollen sie es doch sagen. Dann werden sie geteert und gefedert und aus ists mit der "Volks"initiative.

     

    Deutschland muss ganz schön viele verwirrte Einwohner haben, wenn sich sowas als Volkspartei deklariert.

  • FG
    Friedrich Grimm

    Wenn diese jungen Menschen die Basis für unser neues, konservatives, politisches "Schwergewicht" S. Mappus sind, dann ist es um unser Land sehr schlecht bestellt.

     

    Wie können solche Menschen, die sich vielleicht gar zur Elite zählen, eventuell einmal politische Verantwortung übernehmen werden, einen solchen Schwachsinn von sich geben? Es kommt mir vor, als ob sie gerne die jüngere Geschichte neu schreiben möchten.

     

    Wehret den Anfängen, so wird gerne gesagt. Genau das sollte man in diesem Fall bei diesen Jungunionisten tun und ihnen ganz einfach den Prozess wegen Volksverhetzung machen.

  • A
    A.Grech

    > Die „Überfremdung“ koste Milliarden, die

    > gleichgeschlechtliche Ehe sei „falsch und unsinnig“

    > und der Ausbau von Krippenplätzen „marxistisch“.

     

    Aha! Und wer so denkt oder das zumindest für diskussionswürdig hält, ist also "rechtsextrem"? Die taz sollte den Begriff vielleicht nicht ganz so inflationär verwenden. Denn so wird die Diffamierungsabsicht für jeden erkennbar - und den Eindruck sollte die taz vermeiden.

  • DA
    der andere Peter

    @Peter:

    Ich stimme zu, daß man nicht der Vergangenheit nachtrauern sollte, sondern im jetzt und hier ein neues, friedliches Leben gestalten muß.

     

    Denn was heißt es denn z.B., daß Rußland große Gebiete von Polen gestohlen hätte? Das waren doch nur die Gebiete, die sich Polen so um 1920 vom jungen und kriegsgeschwächten Sowjetrußland einverleibt hatte. Und außerdem gehör(t)en diese Gebiete nicht zu Rußland, sondern zur Ukraine und zu Weißrußland.

    Oder wie weit wollen wir in der Geschichte zurückgehen? Bis ins Mittelalter, wo ein Großpolnisch-litauisches Reich existierte? Oder bis zur Kiewer Rus? Oder bis vor das Jahr 1000, als es noch nicht einmal östlich von Elbe und Saale Deutsche bzw. Germanen gab, von Schlesien oder dem Sudetenland ganz zu schweigen? Wie würden es denn gewisse "Vertriebene" finden, wenn man sie einmal daran erinnern würde?

     

    Also, auch die Junge Union in Göppingen und ihre Gönner sollten endlich mal Ruhe geben, zumal es ja seinen Grund hat, warum Nazideutschland seine "Ostgebiete" verloren hat. Die JU sollte lieber für ein friedliches Zusammenleben eintreten, daß stünde einer Organisation, deren Mutterpartei sich "christlich" nennt, besser zu Gesicht.

  • P
    Prosper

    Immer wieder beruhigend, bei der TAZ zu sehen, wie viele aufrechte Demokraten sich doch mit heldenmütiger Todesverachtung gegen Rechts in die Front werfen. Wenn ich groß bin, möchte ich auch mal so tapfer werden wie ihr !

  • C
    Clemens

    Eigentlich kann man froh sein, dass diese Leute ihre rechtsradikale Gesinnung so offen zur Schau tragen. Besser als wenn das im Verborgenen bleibt und wir noch anfangen zu glauben, die CDU ist doch gar nicht so schlimm.

     

    Rückgabe der Ostgebiete, da ziehts mir ja die Schuhe aus. Und das da von oben keine Kritik kommt, ist natürlich eiskaltes Kalkül. Gibt sicher nicht so wenige die so denken und die sollen dann wohl statt NPD doch CDU wählen.

    Dass man sowas aber ungestraft sagen darf, finde ich ganz schlimm.

  • S
    seltsam

    Sind das übergewichtige Amis auf dem Titelfoto?

  • M
    Martin

    Was ist an den in dem Artikel beschriebenen Forderungen denn rechtsextrem und nationalistisch?

     

    Diese Nazi-Keule und Antisemethismus-Keule ist Propaganda.

     

    Ich unterstütze die Forderungen, ich bin kein CDU Freund und sicher nicht rechtsextrem.

  • R
    Rick

    Warum dürfen nicht endlich einmal provokante Diskussionsbeiträge eingebracht werden?

    Nur so entsteht ein sinnvoller Diskurs.

     

    Geht lieber auf die sachlichen Argumente ein, als mit den üblichen Schlagworten wie "Hitler" und "rechtsextrem" um euch zu schlagen!

  • P
    Peter

    „Verlust der deutschen Ostgebiete“

     

    Da mein Vater dadurch sein Haus verloren hat betrifft es auch micht. Aber wir sollten nicht vergessen dass Polen auch ein großer Teil von Russland gestohlen wurde und Deutschland nach dem Krieg eben Wiedergutmachung leisten musste.

     

    Lassen wir die Vergangenheit ruhen anstatt irrwitzige Forderungen nach Rückgabe zu stellen, es macht keinen Sinn sich bis in alle Ewigkeit zu streiten.

  • P
    P.Haller

    Das Titelfoto erklärt eigentlich schon alles !

    Den sog. "Aktivisten" leuchtet doch schon die Debilität aus den Augen !

    Und dann noch Schilder mit englischem Text hochheben Wo bleibt denn da die echte deutsche Gesinnung ??

     

    Aber eigentlich braucht man sich ja nicht mehr aufregen über diese Jung-Unionisten, das geht doch schon jahrzehntelang in diesem Stil !

    Die Union will halt immer schon den gesellschaftlich rechten Pöbel einfangen, da hat sie ihn eben jetzt !!

     

    Wahrscheinlich rekrutiert sich aus diesem Haufen auch unser zukünftiger Bundespräsident !!

  • FG
    Fahrbach, Georg

    Das ist ja nichts Neues! Obwohl man gerne über den Osten herzieht und nur ihn mit Rechtsextremismus in Verbindung bringt, ist es hier zumindest in der jüngeren Bevölkerung bekannt, daß es im Raum Göppingen auch schon eine "nationalbefreite Zone" gibt.

     

    Und im übrigen sind hier im Westen und im Schwabenland oft sehr, sehr konservative politische Einstellungen zu hören. Im Osten würde man dafür sanktioniert werden, hier dürfen selbst Polizisten diskriminierende und rassistische Äußerungen tun ohne auf Beifall verzichten zu müßen.

  • H
    horst

    Für mich hört sich das eindeutig rechtsextrem an, das könnte auch aus der feder der npd stammen. Zudem ist die ausrede "man wolle nur provozieren" äußerst fadenscheinig. Mir drängt sich manchmal der eindruck auf das in der politik das Bewusstsein für den sprachgebrauch abhanden gekommen ist. Es scheint fast so als könne man alles sagen und hinterher müsse nicht dasfür gerade gestanden werden weil alles relativ und interpretationssache sei. Kein wunder das der politik die glaubwürdigkeit abhanden kommt.

  • D
    Dennis

    Krass. Duuuuuuuuuuuhm!

  • H
    Henning

    Danke, dass Sie sich diesem Thema widmen, die Aussagen der jungen Union sind skandalös. Ihnen ist im Artikel ein kleiner Fehler unterlaufen. Annette Scchavan ist nicht Bundesfamilien- sondern Bundesbildungsministerin.

  • S
    Stimmvieh

    Waren nicht Einige in der Union in Sorge, die Partei könne nach Roland Kochs Abschied ihr rechtes, pardon: "konservatives", Profil einbüßen?

     

    Jetzt müssen die Nachwuchs-Köche nur noch lernen, sich entsprechende mediale Aufmerksamkeit zu verschaffen, und *das* Problem wäre für die Union erledigt.

  • DS
    Dr. Schreck

    Ich frage mich, warum die ach so deutsche JU Göppingen dann Schilder hochhält, die mit Alliiertensprache bedruckt sind. Können die "ärgerlich" nicht schreiben?

     

    Aber ernsthaft: Es ist erschreckend, wie weit dieses braune Gedankengut wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Und jetzt auch noch Lena und die WM - ich seh schwarz(rotgold).

     

    Deutschland, mir graut vor dir!

     

    Schaudernd, Dr. E. Schreck

  • E
    Emmeline

    Haben die kein Leben? Ich könnt mich aufregen. Machen öffentliche Personen einen dummen Kommentar, werden sie gegeißelt. Aber ganze Gruppen werden aufrecht gehalten. Ist das ein schlechter Witz??

     

    Würde gerne mit meinem Fuß diese Bande ins dritte Reich zurücktreten. Aber das sind bestimmt die Leute die nach dem Krieg meinten, von nichts gewusst zu haben.

     

    Widerlich!

  • S
    Steffen

    Wenn ich mich richtig erinnere forderte die JU auch eine Änderung des Wahlrechtes. So das Arbeitslose und Rentner keine Stimme mehr haben da diese ja schädlich seien für Deutschland.

     

    In Thüringen zur Wahl agierte die JU ebenfalls faschistisch und griff den Ramelow scharf an mit Wurstvergleichen und das er kein echter Thüringer sei.

     

    Auch gegen einen Farbigen wurde agitiert.

     

    Hioer wird ebenfalls wieder sichtbar wessen Geistes Kind dieser Verein ist.

     

     

    Warum wird hier bei diesen Demokratiefeinden nicht der Verfassungsschutz tätig ?

     

    Spielt dabei die Tatsache eine Rolle das der Verfassungsschutz von der CDU gesteuert wird und nur dort tätig und angesetzt wird wo man politische Gegner diffamieren kann bis hin zu Einbürgerungsverboten für Linke-Politiker?

     

    Das die CDU hier nicht tätig wird ist wohl bezeichend ... aber was regt man sich in diesem Land noch auf ... hier kann einen nichts mehr schocken.

  • M
    manni

    Beim Verfassungsschutz sollte man mal darüber nachdenken, ein paar "V-Leute" von der NPD abzuziehen, um sie dann bei der JU einzuschleusen. So könnte man den Kreisverband der Jungen Union vor einem Verbot schützen.

  • JG
    Jürgen Geuter

    "Besonders deutlich greifen sie neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Familienministerin Annette Schavan die ehemalige Familienministerin Ursula von der Leyen an, deren Politik für „die Zerstörung der wesentlichen Grundlage der Gesellschaft und der Grundlage der Union als Volkspartei“ stehe. "

     

    enthält einen Fehler. Frau Schavan ist nicht Familienministerin sondern Ministerin für "Bildung und Forschung". ;)

  • HA
    Hugo Arlmeier

    Vor ein paar Jahren habe ich so eine Art Parteien-Tour gemacht, um für mich die beste auszusuchen, und vor allem um alle größeren kennenzulernen. Ich war auch in zwei JU-Ortsverbänden "zu Besuch". Einmal an meinem früheren und einmal an meinen jetzigen Wohnort (Bayern und Baden-Württemberg).

     

    In allen beiden war es zumindest nicht ungewöhnlich, dass ganz allgemein gegen "andersartige" Menschen geredet wird. Ob Ausländer, die sich nicht so verhalten, wie sie es aus ihrer konservativen Sichtweiße heraus erwarten, Homosexuelle oder auch nur junge Menschen, die keine Berührungsängste mit Linken, Moslems oder anderen Randgruppen haben: Über alle durfte hergezogen worden.

     

    Das passierte natürlich (fast) nie offen rassistisch oder faschistisch. Aber so Sprüche wie "Solches Gesindel (Langzeitarbeitslose) wurde früher zum Bau geschickt oder aussortiert." Waren schon auch dabei.

     

    Von daher überrascht mich diese Meldung überhaupt nicht. Genausowenig wie Meldungen über Koch oder Rüttgers.

     

    Übrigens endete meine Parteiensuche erst vor ein 4 Monaten endgültig. Jetzt bin ich nach langer Schnupperphase Piraten-Mitglied und bin froh das dieser König die Piratenpartei verlassen hat.

  • M
    MKKM

    Schon lustig dass sich unsere jungnationalen auf dem bild dem verfall ihres geliebten deutsch so entschlossen gegenüberstellen... :D

  • N
    Nigredo

    Die Junge Union war ja schon immer die inoffizielle Nachwuchsorganisation der NPD, aber das man sich jetzt so krass und offen derselben Vokabeln bedient, wie die Nazis, ist schon bedenklich.

    Andererseits versteht man jetzt, dass das NPD-Verbot nicht kommt, denn dabei handelt es sich bestimmt auch nur um Maximalforderungen, die zur Diskussion anregen sollen und es gibt auch kein Ausländerhetzen, sondern dabei handelt es sich lediglich um ein multikulturelles, hartes TRaining für "Jugend trainiert für Olympia"...

    Über ein JU-Verbot braucht man dann auch nicht mehr nachdenken...

     

    Wie war das noch gleich mit der FDP? "Wir reden nicht mit Leuten, die mit Extremisten reden"? Koalition im Bund offiziell am Ende?