: Junge Liberale bleiben sich weiterhin treu
Die Jungen Liberalen (Juli) halten an ihrem bisherigen Kurs fest. Ohne Gegenkandidaten wählte die Nachwuchsorganisation der FDP auf ihrem gestrigen Landeskongreß erneut Bernd Kämpfer (27) zum Vorsitzenden. Der zum linksliberalen Flügel zählende Medizinstudent erhielt 47 von 63 abgegebenen Stimmen. Nationalliberale Anhänger, die noch bis zum letzten Landeskongreß im Sommer 1993 den Ton bei den Julis angegeben hatten, blieben der Veranstaltung im Reichstag fern. In den zurückliegenden Monaten sei aus einer „einsturzgefährdeten Ruine“ wieder ein stabiles Haus geworden, meinte Kämpfer. Auch finanziell stehe die Organisation wieder auf festen Füßen. Gegen den früheren Landesvorsitzenden Gernot Bieler wurde inzwischen Strafanzeige wegen Untreue und Unterschlagung erstattet. Wie Kämpfer gegenüber der taz erklärte, sei der Verbleib von rund 13.000 Mark vom laufenden Konto der Organisation nach wie vor ungeklärt. Nur am Rande wurde der Rücktritt der Berliner FDP-Chefin Carola von Braun diskutiert. Der Bundesvorsitzende der Julis, Ralph Lange, forderte den stellvertretenden FDP-Landesvorsitzenden und Wirtschaftsminister Rexrodt auf, sich bei den Neuwahlen um den Landesvorstand um einen integrativen Kurs zu bemühen. Ansonsten drohe das „Projekt FDP“ zu scheitern.
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