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Jumbo-Jet in Japan entführt

■ Angeblich Freilassung von japanischem Sektenchef gefordert / 365 Passagiere als Geiseln

Tokio (AFP) – Ein oder mehrere mutmaßliche Mitglieder der japanischen Aum-Sekte haben gestern in Japan ein Flugzeug entführt und damit gedroht, die Maschine in die Luft zu sprengen. „Wir haben eine Bombe und sogar etwas mehr als das“, drohte einer der Hijacker. Ob er allein die Boeing 747 der japanischen Fluggesellschaft ANA entführte, blieb zunächst unklar. Die Maschine landete später auf dem Flughafen der nordjapanischen Stadt Hakodate. Der oder die Entführer sollen die Freilassung des inhaftierten Sektenführers Shoko Asahara gefordert haben. Ein Sprecher der Aum-Sekte bestritt eine Beteiligung. An Bord befanden sich insgesamt 350 Passagiere – darunter neun Ausländer sowie sieben Kleinkinder – und 15 Besatzungsmitglieder. Der oder die Entführer verlangten das Auftanken des Flugzeugs. Die japanische Regierung wies Sicherheitskräfte an, sich in der Nähe der Maschine zu postieren.

Der oder die Entführer drohten Fernsehberichten zufolge, den Geiseln Gewalt anzutun, wenn die Forderungen nicht erfüllt würden. Dabei wurde der Pilot der Maschine zitiert, wonach 13 Besatzungsmitgliedern Handschellen angelegt worden seien. Eine Stewardeß wurde von einem Luftpiraten mit einem Eispickel bedroht. Ein Entführer, der Saburo Kobayashi heißen soll, weigere sich, auch nur einige der 365 Geiseln freizulassen.

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