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Juha

Finnland 1999, Regie: Aki Kaurismäki; mit Sakari Kuosmanen, Kati Outinen u.a.; 78 Min.

Jau! Einer der Höhepunkte der Berlinale 1999 war die Uraufführung von Aki Kaurismäkis Stummfilm „Juha“ – mit Filmorchester, das die musikalische Live-Begleitung lieferte. In den Kinos wird die Kopie aber mit der Musik auf der Tonspur gezeigt. Mit der ihm eigenen Lakonik erklärte der finnische Grübler vorab, er habe den Film stumm gedreht, um sich dafür zu bestrafen, daß er zuviel rede. „Juha“ ist also ein Werk ohne Sprache, mit wenigen Zwischentiteln, Musik und einigen Geräuschen zur Verstärkung einzelner Szenen. Die Geschichte selbst ist ein tragisches Melodram: Bauer Juha hat seine Pflegetochter Marja geheiratet und verliert sie an den Nachtclubbesitzer Shemeikka. Der steckt die Landpomeranze in ein Bordell in der großen Stadt. Bauer Juha schnappt sich eine Axt und macht sich auf den Weg zur großen Abrechnung. Kaurismäki hat sich außerdem den Spaß geleistet, in den 78 Filmminuten seine 78 Lieblingsfilme und Autoren unterzubringen, so daß von Griffith über Renoir und Sirk bis zu Fuller und Bunuel Markierungen der Filmgeschichte aufblitzen – so man sie denn entdeckt.

Babylon, Blow Up, Broadway, FT am Friedrichshain, Hackesche Höfe

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