Jürgen Lüthge soll BIG-Staatsrat werden

Kurz bevor Bremens Bürgermeister Henning Scherf nach Riga auf Dienstreise ging, erläuterte er dem Geschäftsführer der Baugesellschaft „Brebau“, dass er der richtige Mann wäre als Bremens „Bevollmächtigter“ in Bremen. Die beiden kennen sich: Jürgen Lüthge, seit einiger Zeit auch Honorarprofessor, diente der SPD zwölf Jahre lang als Staatsrat. Er baute praktisch das Umwelt-Ressort auf, dann wechselte er ins Bauressort. Mit Bildung der großen Koalition schied er als Staatsrat aus und wechselte zu der Baugesellschaft.

So weit, so klar. Nur soll Lüthge zusätzlich als nebenamtlicher Geschäftsführer der „Bremer Investitions-Gesellschaft“ (BIG) 15.000 Mark im Monat verdienen und Bremen wirtschaftspolitisch in Berlin und in Brüssel vertreten. Das wäre ein Präzedenz-Fall, nur mit Aufsichtsratsposten konnten Staatsräte bisher ihr Salär aufbessern. Die CDU-Senatoren haben der Personalie zugestimmt, aber die Fraktionen waren nicht eingeweiht. Immerhin müssen die Parlamentarier den neuen Staatsrat im Oktober wählen. K.W.