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Judengasse weiter besetzt

Frankfurt (ap) - Die Großbaustelle der Frankfurter Stadtwerke für ein neues Kundenzentrum am Börneplatz, in deren Bereich bei Ausgrabungsarbeiten Reste des mittelalterlichen Judengettos freigelegt worden sind, war am Sonntag weiterhin von Demonstranten besetzt. Noch am Samstag abend hatte Oberbürgermeister Wolfram Brück in einer vom städtischen Presseamt veröffentlichten Erklärung die Forderung nach sofortigem Baustopp abgelehnt und erklärt, er werde sich nicht dem Druck der Besetzer beugen. Im Anschluß an eine Protestversammlung in der Nähe des Römerberges waren am Samstag nachmittag etwa 300 Personen über das eingedrückte Tor auf das Gelände vorgedrungen. Der Magistrat der Stadt hatte am Freitag auf einer Pressekonferenz sein Konzept für die Erhaltung von Teilen Ausgrabungsstätte vorgelegt, das die Errichtung einer „selbständigen Dependence“ des Jüdischen Museums mit eigenem Zugang vorsieht. Erhalten werden sollen neben drei Häusern der ehemaligen Judengasse das Kultbad „Mikwe“, ein alter Brunnen und auch das Religionszentrum mit Betstuhl. Die Erhaltung sämtlicher Ausgrabungen sei mit dem schon begonnenen Bau des Kundenzentrums für die Stadtwerke nicht vereinbar.

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