■ Jospin muß erste Niederlage einstecken: Grüne und Kommunisten verhindern Wahlreform
Paris (AFP) – Der französische Premierminister Lionel Jospin hat ein Jahr nach seinem Amtsantritt seine erste parlamentarische Niederlage einstecken müssen. Auf Druck der kleineren Koalitionspartner von den Kommunisten und den Grünen mußte der sozialistische Politiker auf die geplante Reform des Wahlrechts für die Europawahlen verzichten. Bei den nächsten Europawahlen im Juni 1999 sollten danach Frankreichs 87 Abgeordnete nicht mehr auf landesweiten Listen, sondern in acht Wahlkreisen gewählt werden. Offizielle Begründung war, für mehr Bürgernähe der Europa- abgeordneten zu sorgen. Hintergedanke der Reform war, den befürchteten Erfolg der rechtsradikalen Front National von Jean Marie Le Pen zu schmälern.
Die Grünen und die Kommunisten fürchteten jedoch, durch das geänderte Wahlverfahren ebenfalls benachteiligt zu werden. Für die Grünen bewirbt sich auf dem obersten Listenplatz der deutsche Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit.
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