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Jekyll & HydeNeue Ideen gefragt!

■ Wieder ein Preis fürs Musical: Weitere sollen folgen, verspricht der Chef

Jekyll & Hyde-Geschäftsführer René Meyer-Brede hat Grund zur Freude. Nach Buten un Binnen-Informationen erreichte das Musical im September eine Auslastungsquote von 29 Prozent. „Damit ist die Talsohle der miesen Besucherauslastung endlich erreicht“, freute sich Meyer-Brede. Und vielleicht gibt's für den Bremer Staatssäckel noch ein kleines Weihnachtsgeschenk: Laut Meyer-Brede hat man „noch immer nicht die Zuschauerzahlen erreicht, die wir wollen.“

Dass der Aufwärtstrend am Richtweg unübersehbar ist, zeigt eine neue Auszeichnung. Man dürfe sich nun mit dem Titel „Bestes langlaufendes Musical 1999“ schmücken. Weitere Auszeichnungen sind angestrebt: Angesichts der Marktentwicklung im Musicalsektor sei man zuversichtlich, auch bald die Trophäe für „Das Einzige langlaufende Musical“ in Händen halten zu können. Mit Bremen habe man ja einen verlässlichen Partner, den man noch „eine ganze Weile melken könne“.

Zudem rechne man sich noch Chancen auf den Preis für „die beste Klanqualität eines Musicals“ aus. „Der Saal ist einfach perfekt“, schwärmt Meyer-Brede, „je weniger Menschen drin sitzen, desto besser der Sound“. Auch beim Contest „Das Musical mit den größten unerfüllten Versprechen“ habe man gute Karten. Das vermarktete, aber nie realisierte Engagement von Steve Barton sei „doch ein guter Ansatz gewesen“. Mit Jack The Ripper sei man quasi handelseinig. Beste Aussichten bestünden schließlich auch bei dem „Wem habe ich noch keine Freikarte geschenkt?“-Contest. In Zukunft sollen zudem neue Besuchersegmente erschlossen werden. Mit dem speziellen Angebot „Werder-Box“ habe man den Fußballfan ins Visier genommen. „Eine interessante Zielgruppe, die ja gewohnt ist, viel Geld für miese Darbietungen auszugeben“, freut sich Meyer-Brede. Für 250 Mark ist in der Box alles drin: Eine Eintrittskarte, eine Dose Haake-Beck, eine gegrillte Phosphatstange und einmal Pommes Schranke lecker obendrauf!

Zweites Spezialangebot: die „Hot-Box“ für Obdachlose. Ihr Inhalt: Warmduschen mit den Stars, Teilnahme am Buffet und freie Campingplatzwahl in den gähnend leeren Reihen. „Wir wollen zeigen, dass wir auch von den sozialen Problemen nicht die Augen verschließen – gerade dann nicht, wenn wir selbst eines der größten sind“, sagte Meyer-Brede.

cd, zott

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