Studie über Armut: Jeder sechste Berliner betroffen
Das Armutsrisiko in Berlin ist in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Inzwischen gilt rund jeder sechste Berliner als armutsgefährdet. Das geht aus dem Regionalen Sozialbericht 2017 des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg hervor, der am Mittwoch vorgestellt wurde. In der vorigen Ausgabe 2015 war es noch jeder siebte. Besonders groß ist der Anteil der Armutsgefährdeten bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und unter 25 Jahren (31,4 Prozent) und bei Minderjährigen (22,7 Prozent). Die bisherigen Maßnahmen – vor allem des Bundes – zur Bekämpfung von Kinderarmut seien unwirksam, kommentierte Susanne Gerull von der Landesarmutskonferenz bei der Präsentation. Sie sprach sich für eine Grundsicherung für Kinder aus. Gerull, Professorin an der Alice Salomon Hochschule, betonte, Berlin gehöre als viertletztes Land im bundesweiten Vergleich beim Armutsrisiko weiter zu den Schlusslichtern. „Da tut sich nichts.“ Aus den Daten schließt sie auf eine wachsende Ungleichheit innerhalb Berlins. (dpa)
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