piwik no script img

Japans Regierungspartei nominiert „Saubermann“ als Uno-Nachfolger

Tokio (ap) - Die Vertreter der verschiedenen Fraktionen innerhalb der regierenden japanischen Liberaldemokratischen Partei (LDP) haben sich am Mittwoch auf den reformorientierten 58jährigen Politiker Toshiki Kaifu als Kandidaten für den Parteivorsitz und damit praktisch auch für das Amt des Ministerpräsidenten geeinigt. Die Wahl des Parteivorsitzenden ist für Dienstag kommender Woche, die Wahl des Regierungschef für den darauffolgenden Donnerstag (10. August) angesetzt. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Parlament besteht kein Zweifel daran, daß der LDP -Vorsitzende zum Ministerpräsidenten gewählt wird.

Die führenden Parteimitglieder hoben Kaifu auf den Schild, nachdem drei andere mögliche Bewerber, darunter der 52jährige Generalsekretär Ryutaro Hashimoto, aus dem Rennen geschieden waren. Zuletzt winkte der 78jährige Toshio Komoto ab, nachdem deutlich geworden war, daß eine Mehrheit der LDP -Abgeordneten für einen jüngeren, reformfreudigeren Ministerpräsidenten eintritt. Kaifu gehört dem sogenannten Reformausschuß der LPD an. Er soll im Gefolge des Korruptionsskandals um das Unternehmen Recruit den Weg für eine moralische und politische Erneuerung der Partei bereiten. Ministerpräsident Noboru Takeshita war schließlich über den Skandal gestürzt.

Takeshitas Nachfolger Sousuke Uno kündigte im vergangenen Monat nach nur zwei Monaten im Amt seinen Rücktritt an, nachdem die LDP bei Teilwahlen zum Oberhaus erstmals in der Nachkriegsgeschichte die Mehrheit verloren hatte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen