: James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug
USA 1999, Regie: Michael Apted; mit Pierce Brosnan, Sophie Marceau, Denise Richards u.a.; 100 Min.
Auch in seinem 19. offiziellen Filmabenteuer eckt die Doppelnull ordentlich an:Orthodoxe jüdische Kreise protestierten heftig gegen das Plakat des neuen Bond-Film. Mit dem Hinweis auf entsprechende Gesetze, die die öffentliche Darstellung von unbekleideten Frauenschultern verbieten, wurde der israelische Verleih gezwungen, das Abendkleid von Sophie Marceau nachträglich mit Ärmeln zu versehen, außerdem mußte die Schauspielerin in der neuen Version des Posters auf größere Distanz zu 007 gehen. Gegen Bonds Ballermann auf dem Plakat hatten die Orthodoxen natürlich keinerlei Einwände.
Auch sonst ist eigentlich alles beim Alten in der Martini-Welt des James Bond: Ein Erzbösewicht will die Welt (die diesmal nicht ausreicht) beherrschen. Nach der Entdeckung gigantischer Ölvorkommen unter dem Kaspischen Meer hat Tycoon Sir Robert King mit dem Bau einer Pipeline vom aserbaidschanischen Baku zum Bosporus begonnen, als er bei einem Anschlag in London getötet wird – ausgerechnet in den bestens gesicherten Räumen des MI6, was Lady M (die seit dem letzten Bond mit einem „Shakespeare in Love“-Oscar ausgezeichnete Julie Dench) natürlich mehr als peinlich ist. Commander Bond wird daraufhin zum Schutz von Kings Tochter Elektra (Sophie Marceau) abgestellt. Gemeinsam überleben die beiden im Kaukasus eine Lawine, einen Angriff von Fallschirmjägern und eine Matratzenschlacht. Derweil setzt Top-Terrorist Renard ( der wunderbare Robert Carlyle aus „Trainspotting“und „Ganz oder gar nicht“ und demnächst in „Die Asche meiner Mutter“) alles daran, sich nicht nur jede Menge Öl, sondern gar eine Atombombe unter den kriminellen Nagel zu reißen – fürs Nukleare zuständig ist hier ein Genius mit Namen Dr. Christmas Jones, und dass dieser Weihnachtsmann den Schmollmund und das Puppen-Gesicht von Denise Richards besitzt, läßt uns natürlich nicht die Stirn runzeln, wir sind schließlich in einem Bond-Film. Für die Deutschen gibt' s auch wieder was zu tun. In der Rolle des Schurken diesmal Claude-Oliver Rudolph und seine Pockennarben. Und dem greisen Tüftler Q steht nun ein Assistent namens R zur Seite und der sieht genauso aus wie John Cleese.
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