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Jahresgruß der taz-Chef:innen Keine Zeit für keine Zeitung

Seitenwende bei der taz: Die taz-Geschäftsführung über Veränderungen in der Medienlandschaft und die Zukunft der Tageszeitung.

Danke von der taz-Belegschaft! Foto: Sophie Kirchner

Aus der taz | Die politische Situation, bei uns in Deutschland wie international, bekräftigt unsere Überzeugung von der Wichtigkeit starker linker Stimmen im Allgemeinen und des taz-Journalismus im Speziellen.

Wir als taz wissen längst, worüber wir berichten und welche Themen uns extrastark beschäftigen werden, etwa die Präsidentschaft Donald Trumps in den USA, die Bundestagswahlen im Februar, der russische Krieg gegen die Ukraine, die Lage im Nahen Osten oder auch die Gründe und Folgen der offenkundigen Verschiebung des gesellschaftlichen Mainstreams nach rechts.

Der Weg der taz

Aber: Viele Zeitungen entlassen dieser Tage Angestellte, obwohl die Situation doch eigentlich nach dem Gegenteil ruft.

Wir als taz haben uns immer wieder gefragt, wie wir als Medienhaus diesen politischen Umbrüchen begegnen und gleichzeitig unsere journalistische Verantwortung wahrnehmen können, obwohl das klassische Geschäftsmodell der Tageszeitung nach und nach zusammenbricht.

Einzelne Wochentage fallen als Erscheinungstag weg, in manchen Regionen unserer Republik werden nur noch per Post Zeitungen ausgeliefert. In etlichen Zeitungen gibt es Artikel zu Bundespolitischem nur noch von zentralisierten Redaktionen als Zugabe zur außerdem immer schmaler werdenden Lokalberichterstattung gedruckt.

Es gibt viele Auswirkungen und Antworten auf die Veränderungen in der Medienlandschaft – und wir haben unseren eigenen Weg gefunden.

Die Zukunft der Tageszeitung

Das kommende Jahr wird für die taz von historischer Bedeutung sein. Am 17. Oktober 2025 feiern wir die Seitenwende. Feiern? Nein, nicht dass wir die letzte werktägliche Papierzeitung drucken, sondern dass wir ein Modell gefunden haben, wie wir die tägliche Zeitung als digitale Ausgabe erhalten und weiterhin papiergedruckt als wochentaz erscheinen können.

Wir wissen, dass wir uns auf diesem Weg nicht alleine bewegen.

Wir sind in den Händen einer treuen Community, die uns seit Jahren stützt und uns hilft, auch in stürmischen Zeiten den Kurs zu halten. Also in Ihren Händen! Wir sind uns bewusst, dass dieser Übergang von der klassischen Papierzeitungsära in eine digitale Zukunft Zeit braucht – für unsere Leser*innen, aber auch für uns.

Wir werden dabei viel kommunizieren müssen und werden uns mit einer Seitenwende-Tour auf den Weg durch die Bundesrepublik machen, zu Ihnen!, um alle auf dem Weg zur Zukunftstaz mitzunehmen.

Seitenwende?

Was ist die Seitenwende und warum machen wir das? Unser Info-Portal liefert ihnen weitere Hintergründe, Einblicke und Ausblicke: taz.de/seitenwende

taz bleibt, das ist klar

Wir befinden uns in einer Phase der Transformation, in der wir uns von den gewohnten, oft auch liebgewonnenen Abläufen der Printproduktion lösen müssen, um neue, digitale Formate zu entwickeln, die den Anforderungen der Zukunft gerecht werden.

Denn eine Medienlandschaft ohne taz möchten wir uns nicht vorstellen. taz bleibt, das ist klar.

Die Umstellung auf eine ausschließlich digitale Werktagsausgabe unserer taz ist kein einfacher Schritt, aber wir sind zuversichtlich, dass dies der richtige Weg ist, um auch in sehr vielen Jahren noch eine unabhängige, kritische und vielfältige Stimme zu bewahren: unsere Stimme.

Die taz wird als ein Ort der offenen Diskussion und des Widerstandes gegen Machtmissbrauch und Ungerechtigkeit bleiben – unabhängig von ihrer Form oder ihren Kanälen.

Danke!

Unsere Arbeit im Jahr 2024 war nur möglich, weil Sie uns tragen – das sei abermals formuliert. Wir sind stolz darauf, dass mehr und mehr Menschen sich entschließen, nicht nur in unsere Zeitung zu investieren, damit auch in die Zukunft des unabhängigen Journalismus.

Im vergangenen Jahr konnten wir unsere Zielwerte für die Seitenwende von 30.000 Zukunftsabos (wochentaz, Kombi, Digi-Abo) erreichen und bei taz zahl ich stehen wir kurz vor den notwendigen 40.000 Unterstützer*innen.

Dieser Zuwachs und die wachsende Zahl der Genossenschaftsmitglieder mit einem Jahr der Rekordzeichnungen von über zwei Millionen zeigen uns, dass Sie es so sehen wie wir: Es braucht die taz – was sonst!

Solidarität und Vertrauen

Ihre Unterstützung bedeutet nicht nur ein finanzielles Rückgrat für unsere Arbeit, sondern auch eine moralische Verpflichtung, die uns anspornt, die richtigen Fragen zu stellen.

Denn Sie wissen: Es gibt keinen guten Journalismus ohne kritische, unabhängige und mutige Journalist*innen. Wie immer war es Ihre Solidarität und Ihr Vertrauen, die uns als unabhängiges, kritisches Medium auch in turbulenten Zeiten haben selbstvertraut arbeiten lassen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken.

Wir freuen uns schon auf das Jahr 2025 mit Ihnen! 🐾