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Jahresendzeitfiguren

Alle Jahre wieder suchen Bürogemeinschaften und Betriebe nach einem Ort für ihre Weihnachtsfeier. Zum Beispiel auf dem Kiez, im Angesicht von Jahresendzeitfiguren a la Schmidt-Theater: fetter Barockengel auf goldlackiertem Hirsch umgeben von kitschigem Gedöns. Weihnachtsperlen der Kleinkunst heißt das Varieté-Programm, das tageweise wechselnd von Ernie Reinhardts alter ego Lilo Wanders und anderen Nachtgestalten moderiert wird und geradezu penetrant einer sponsorenden Zigarettenfirma huldigt. Die Darbietungen sind mal Perlen vor das Publikum, mal billigster Plastikschmuck. Weltklasse sind die akrobatischen KGB-Clowns, die die hohe Schule des russischen Zirkus unter Beweis stellen. Sie werden eingerahmt von Klischeefiguren: der Bauchtänzerin Glenda als weiblichem Lockvogel und dem Duo Coco Caramel und Lotte Trebeis als oberschwulen Schießbudenfiguren. Die Gruppe Xest verbreitet mit ihrem akrobatischen Tanz die Ausstrahlung zweier Trauerklöße. Anders der Belgier Fli-Vo, der mit Diabolo und rotierendem Lichterstab gekonnt ins Reich der Illusion entführt. Gabriele Stern und Pianist Christian Gosch singen, was alle hören wollen: Parodien auf Cats- und Phantom-Hits, Schlager und Schwulenhymnen. Lilo Wanders-Fans kommen auf ihre Kosten, die Diva erzählt gewohnt schnoddrig aus der Jugend. Werner Hinzpeter

bis 31.12, 20 Uhr, Schmidt

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