: Ist Meister Adebar noch zu retten?
Minden (dpa/taz) — Nicht nur der Kohlrabi (siehe Kasten auf dieser Seite) ist in Gefahr, nein, auch der immer seltener werdende Weißstorch wird möglicherweise in wenigen Jahren ganz aus Deutschland verschwunden sein. „Die Bestandsentwicklung läßt nichts Gutes erwarten. Wenn nicht sofort gehandelt wird, gibt es schon Anfang des nächsten Jahrhunderts hierzulande keine Weißstörche mehr“, sagte der Biologe Holger Schulz am Wochenende auf der Internationalen Weißstorch- und Schwarzstorch-Tagung in Minden. Der Bestand des Weißstorchs ist dramatisch zurückgegangen. Brüteten in ganz Deutschland um 1900 noch 20.000 Paare, waren es 1990 nur noch 3.269. Besser als Meister Adebar geht es derzeit dem weniger bekannten und besonders scheuen Schwarzstorch. Die Zahl der brütenden Paare sei leicht gestiegen, sagte Heckenroth. In Niedersachsen wuchs der Bestand von fünf im Jahr 1971 auf 22 Paare im Jahr 1990. In Mitteleuropa findet die Vogelart keine Regionen mit guten Bedingungen mehr. Zum Schutz des Storches wurden Flächenstillegungen und die Wiedervernässung trockengelegter Feuchtgebiete gefordert. In dem Konflikt zwischen agrarischer Nutzung und dem Schutz solcher Gebiete müsse sich die Landwirtschaft „notfalls den Umweltanforderungen unterordnen“.
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