: Israels Premier in Ägypten
■ Nach Einigung um den Grenzstreifen Taba traf Ministerpräsident Peres in Cairo ein
Alexandria (afp) - Der israelische Ministerpräsident Schimon Peres ist am Donnerstag mit dem ägytischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak zusammengetroffen. Es handelt sich um das erste israelisch–ägyptische Gipfeltreffen seit fünf Jahren. Der Weg für das Treffen war frei geworden, nachdem sich Ägypten und Israel in der Nacht zum Donnerstag geeinigt hatten, den Konflikt um den von beiden Ländern beanspruchten Küstenstreifen Taba am Roten Meer in einem internationalen Schiedsverfahren regeln zu lassen. Ein entsprechendes Abkommen, dem lange und zähe Verhandlungen vorausgegangen waren, wurde am frühen Morgen von beiden Seiten sowie einem Vertreter der USA unterzeichnet. Mubarak hatte das Treffen mit Peres von einer Einigung im Taba–Konflikt abhängig gemacht. Peres wird auf seiner Reise von dem Minister beim Regierungschef, Ezer Weizman, dem Vorsitzenden der Verteidigungskommission und des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten in der Knesseth, Aban Eban, sowie von dem Abgeordneten der Likud– Partei Dan Meridior begleitet, der Außenminister Yitzhak Schamir (Likud) nahestehen soll. Kurz vor seiner Abreise berief Peres am Donnerstagmorgen auf Antrag des konservativen Likud–Blocks eine Kabinettsitzung ein. Die Likud–Minister hatten in den letzten Tagen darauf bestanden, daß in Alexandria ausschließlich über die Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten gesprochen wird. Taba war 1967 im Sechs–Tage– Krieg von Israel besetzt und beim Abzug der israelischen Truppen aus dem Sinai im April 1982 nicht geräumt worden. Die beiden nunmehr überwundenen Streitpunkte betrafen die Frage eines internationalen Schiedsverfahrens sowie die genaue Grenzziehung der Enklave. Nach ägyptischen Angaben soll die internationale Taba– Schiedskommission nun in einem Monat in Genf zusammentreffen. Welche Zukunft dem Wüstenstreifen Taba entgegensteht, ist bislang noch ungeklärt. Die USA haben die Einigung um den Küstenstreifen am Golf von Akaba nachdrücklich begrüßt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
