Israelischer Soldat verurteilt: 19 Tage Knast für ein Facebook-Foto
Ein israelischer Elitesoldat veröffentlichte ein Foto mit sensiblen Militärinformationen auf der Social Networking-Seite Facebook. Dafür muss er nun ins Gefängnis.

19 Tage Haft für ein einziges Foto im Online-Netzwerk Facebook - zu dieser Strafe verurteilte ein israelisches Militärgericht einen Elitesoldaten. Das Problem: Die Bilder auf dem Account des Luftwaffenangehörigen enthielten teils sensible Informationen über Militäreinrichtungen des Landes.
Was genau auf dem Foto zu sehen ist, kommentierte das israelische Militär nach dem Urteil am Mittwoch nicht - sagte aber, die Strafe sei angesichts des begangenen Delikts angemessen. Es ist das erste Mal, dass ein Militärangehöriger für ein solches Vergehen eine Gefängnisstrafe erhält.
Die Luftwaffe hatte jüngst alle ihre Elitesoldaten angewiesen, sämtliche Fotos von ihren Facebook-Seiten zu löschen. Das Soziale Netzwerk ist bei israelischen Soldaten sehr beliebt, weil es ihnen ermöglicht, mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben und sie an ihrem Alltag beim Militär teilnehmen zu lassen.
Das israelische Verteidigungsministerium hat jedoch bereits vor Monaten davor gewarnt, dass soziale Netzwerke für das Militär ein Sicherheitsrisiko darstellen können. Nach Informationen der BBC sollen militante Kräfte aus dem Libanon und den Palästinensergebeiten israelische Webforen und Communities, darunter Facebook und Flickr, beobachten, um an Informationen zu kommen. Laut offizieller Verlautbarung des Verteidigungsministeriums gibt es aber bislang keinerlei Hinweise darauf, dass ausländische Geheimdienste oder Terroristengruppen sich diese Informationen zu Nutze gemacht haben.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!