Israelis protestieren gegen Palästinenser: Nahostkonflikt im Flugzeug
Vor dem Start eines Fluges von Athen haben israelische Passagiere gefordert, zwei arabischstämmige Männer zu kontrollieren. Beide verließen den Flieger freiwillig.

Ein Flieger am Himmel. Foto: dpa
ATHEN afp | Vehemente Proteste israelischer Passagiere haben zwei offenbar arabischstämmige Fluggäste zum Verlassen einer Maschine der griechischen Gesellschaft Aegean Airlines veranlasst. „Eine zunächst kleine Gruppe von Fluggästen forderte sehr lautstark und eindringlich, dass zwei andere israelische Passagiere aus Sicherheitsgründen überprüft werden“, erklärte Aegean am Dienstag. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am späten Sonntag und sorgte für eine 90-minütige Verspätung des Flugs von Athen nach Tel Aviv.
Wie israelische Medien berichteten, handelte es sich bei den beiden Passagieren um einen israelischen Araber und einen Palästinenser. Aegean gab an, einer der Fluggäste habe einen israelischen Pass, der andere eine Aufenthaltsgenehmigung für das Land gehabt.
Als die Polizei zur Überprüfung der Papiere eingetroffen sei, hätten nach anfänglich „drei bis vier“ schon „60 bis 70 Passagiere“ gefordert, die Männer des Flugzeugs zu verweisen. An den Papieren hatte die Polizei nichts zu beanstanden.
Der Pilot habe daraufhin verkündet, dass jeder, der sich nicht sicher fühle, ohne Anspruch auf Entschädigung das Flugzeug verlassen könne, erklärte Aegean. Die beiden Männer hätten dann aber selbst den Rückzug angetreten. Aegean stellte ihnen demnach eine Unterkunft für die Nacht und einen Ersatzflug mit der israelischen Linie El Al am Montag. Die griechische Gesellschaft dankte den Männern und entschuldigte sich.
Leser*innenkommentare
nanymouso
Was für armselige rückgratlose Quallen von Pilot, Fluggesellschaft und Polizei. Wenn drei Leute anfangen Stunk zu machen, dann schmeiße ich doch die drei Stänkerfritzen raus. Schon allein, um ein Exempel zu statuieren. Jetzt haben sich Fluggsellschaft und Polizei als erpressbar erwiesen. Einfach laut genug "Mörder!" rufen...
74450 (Profil gelöscht)
Gast
Wäre da nicht eine Anzeige wegen Nötigung gerechtfertigt?
mowgli
Vielleicht haben die beiden "offenbar arabischstämmige Fluggäste" sich ja "nicht sicher" gefühlt in der Machine und sind deshalb dem Rat des Piloten gefolgt. Ich hätte das wahrscheinlich auch getan. "60 bie 70" gegen zwei - das ist im Zweifel keine Relation, die einem Sicherheit vermittelt. Schon gar nicht 10.000 m über dem Boden. Jedenfalls nicht, wenn man nicht zu den 60 bis 70 Leuten gehört, die lieber ihre Vorurteile pflegen, als Landsleuten zu vertrauen, die (wodurch auch immer) als "die Anderen" bzw. "die Gefährlichen" zu identifizieren waren.
Verhältnis, e Der Pilot habe daraufhin verkündet, dass jeder, der sich nicht sicher fühle, ohne Anspruch auf Entschädigung das Flugzeug verlassen könne, erklärte Aegean. Die beiden Männer hätten dann aber selbst den Rückzug angetreten.