: Iso oder Emanzi?
■ Die Junge Union und die Singles
Sage noch einer, Konservative würden gesellschaftlichen Entwicklungen häufig hinterherhinken. Weit gefehlt, Hamburgs Junge Union setzt sich gar an die Spitze derselben. „Singlegesellschaft – Isolation oder Emanzipation“: was für ein provokanter Titel für eine parteiinterne Diskussion! „Vorstellungen zum Thema“ will der Unions-Nachwuchs entwickeln und auch der „Frage nach nichtehelichen Gemeinschaften“ nachgehen.
Whow! Sowas von fix.
Wo die Singlegesellschaft doch schon längst wieder in Auflösung begriffen ist. Hat doch das Statistische Landesamt gerade erst errechnet, daß es im vorigen Jahr in der Hansestadt weniger Alleinerziehende und Ein-Personen-Haushalte gab als 1960. Aber vielleicht hat ja Ole von Beust, der Fraktionsboß, der immer die grüne Krista so angebaggert hat, daß sie nach Bonn geflohen ist, was mit dem neuen Problembewußtsein zu tun. Der prominenteste Single der Hamburger CDU diskutiert nämlich mit. Muß er wohl, eröffnet der Nachwuchs mit diesem Thema doch bereits “den Wahlkampf für die Bürgerschaftswahlen 1997“.
Whow! Sowas von fix. smv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
