piwik no script img

Islamunterricht in NRWAllah wird endlich eingeschult

Bekenntnisorientierter Islamunterricht: Noch gibt es weder Lehrplan noch qualifiziertes Personal. Trotzdem spricht NRW-Schulministerin Löhrmann von einem „Signal“.

Islamkundliche Unterweisung und kein Islamunterricht an einer Grundschule in Hannover. Bild: dapd

KÖLN taz | Wenn am Mittwoch an Rhein und Ruhr die Schule beginnt, steht für einige Muslime ein neues Fach auf dem Stundenplan, das sie bisher nur von ihren christlichen Mitschülern kannten: Religionslehre. Als erstes Bundesland führt Nordrhein-Westfalen den so genannten bekenntnisorientierten islamischen Unterricht ein.

Der Start ist überschaubar, vieles noch ein Provisorium. Aber es ist ein Anfang. „Die Einführung ist ein Signal für die Integration der Muslime in Deutschland“, freut sich die grüne Landesschulministerin Sylvia Löhrmann.

An 44 von insgesamt 3.038 Grundschulen im Land beginnt das Experiment, das im Dezember vergangenen Jahres von SPD, Grünen und CDU im Düsseldorfer Landtag beschlossen wurde. „Wir gehen bei der Einführung des islamischen Religionsunterrichts planvoll und schrittweise vor“, sagt Ministerin Löhrmann.

So werden zunächst nur 2.500 der insgesamt 320.000 muslimischen SchülerInnen das neue Angebot wahrnehmen können. Auch einen Lehrplan gibt es noch nicht. Er soll bis zum Sommer 2013 fertiggestellt sein. Speziell qualifiziertes Personal fehlt ebenfalls. Die ersten theologisch ausgebildeten Religionslehrer werden die Universitäten erst 2019 verlassen. Zunächst einmal übernehmen 40 bisherige IslamkundelehrerInnen den Job.

Es ist ein Schritt zur Beendigung einer Ungleichbehandlung. Erstaunlich aber wahr: Die konfessionsgebundene schulische Glaubenslehre genießt in der Bundesrepublik besonderen verfassungsrechtlichen Schutz. Nicht Deutsch oder Mathematik – nur der Religionsunterricht findet im Grundgesetz besondere Erwähnung. Dort ist festgeschrieben, dass er an öffentlichen Schulen ein ordentliches Lehrfach zu sein hat und „in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt“ wird.

Religiöser Pluralismus

Bei der Anerkennung religiöser Vielfalt nimmt Nordrhein-Westfalen schon länger eine Vorreiterrolle ein – auch wenn die Dominanz von Katholiken und Protestanten unangefochten ist.

Katholischen Religionsunterricht besuchten im vergangenen Schuljahr 995.370 SchülerInnen, den evangelischen 790.507.

Die öffentlichen Schulen des Landes können darüber hinaus jüdischen, christlich-orthodoxen sowie islamisch-alevitischen Unterricht anbieten. Allerdings sind hier die TeilnehmerInnenzahlen überschaubar.

Den jüdischen Religionsunterricht besuchten 1.059 SchülerInnen an 40 Schulen. Das 1985 eingeführte Angebot für das ost- und südosteuropäisch geprägte orthodoxe Christentum nahmen 3.493 SchülerInnen an 67 Schulen wahr.

Den 2001 eingerichteten altorientalischen syrisch-orthodoxen Unterricht absolvierten 1.503 Kinder an 63 Schulen.

Für 136 SchülerInnen an zehn Schulen stand das Alevitentum auf dem Stundenplan. Den Unterricht nach den Grundsätzen der Alevitischen Gemeinde Deutschlands (AABF) führte die damalige schwarz-gelbe Landesregierung 2008 ein.

Das Alevitentum gilt als eigenständige Konfession innerhalb des Islam. Die AABF ist als Religionsgemeinschaft anerkannt. (pab)

Die NRW-Landesverfassung schreibt auch vor, dass Lehrpläne und Lehrbücher „im Einvernehmen mit der Kirche oder Religionsgemeinschaft“ zu bestimmen sind und auch die Religionslehrer „der Bevollmächtigung durch die Kirche oder durch die Religionsgemeinschaft“ bedürfen. Das sichert der entsprechenden religiösen Vereinigung sehr weitgehende Einflussrechte.

Keine Anerkennung

Das Problem für die Muslime: Ihren Organisationen fehlt bislang die Anerkennung als Religionsgemeinschaft – was bis heute als formalrechtliche Begründung dient, ihnen nicht die gleichen Rechte zuzugestehen wie den Kirchen. Da es jedoch gleichzeitig dem Staat verfassungsrechtlich untersagt ist, ein bekenntnisorientiertes Angebot nach eigener Fasson zu kreieren, fiel islamischer Religionsunterricht bislang aus.

In NRW setzten die jeweiligen Landesregierungen darum auf Hilfskonstruktionen. Seit 1986 können muslimische SchülerInnen im Rahmen des „muttersprachlichen Ergänzungsunterrichts“ an einer, meist in türkischer Sprache gehaltenen „islamkundlichen Unterweisung“ teilnehmen. 1999 wurde zusätzlich das kulturwissenschaftlich orientierte Fach „Islamkunde in deutscher Sprache“ eingeführt, das auch nicht an ein Bekenntnis zum Islam gebunden ist.

Nun soll ein achtköpfiger Beirat das Dilemma lösen, keinen adäquaten Ansprechpartner auf muslimischer Seite zu haben und trotzdem eine Gleichbehandlung der Religionen zu erreichen. Die eine Hälfte ist mit VertreterInnen der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib), des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), des Verbands der islamischen Kulturzentren (VIKZ) sowie des Islamrats besetzt. Die vier anderen Mitglieder wurden vom Schulministerium im Einvernehmen mit den im Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) zusammengeschlossenen Verbänden bestimmt. Für die Übergangsphase bis 2019 ist der Beirat als eine Art „Ersatzreligionsgemeinschaft“ sowohl an der Auswahl der LehrerInnen als auch der Lehrpläne und -bücher beteiligt.

Umstrittene Lösung

Schulministerin Löhrmann spricht von einer „Brücke“. Wäre man der „reinen Lehre“ gefolgt, hätte dies bedeutet, dass es auf absehbare Zeit keinen islamischen Religionsunterricht geben könnte. Der Landtag habe deshalb „zu Recht entschieden, nicht abzuwarten, bis sich islamische Religionsgemeinschaften im Sinne des Staatskirchenrechts gebildet haben“. Die Lösung ist umstritten. Die damals noch im Landtag vertretene Linkspartei stimmte gegen die Novelle des Schulgesetzes. Die FDP enthielt sich, weil sie den gewählten Weg für „rechtlich zu riskant“ hielt. In der vorangegangenen Landtagsanhörung hegten Verfassungsrechtler Bedenken über den zu großen Einfluss des Schulministeriums, der die Gefahr berge, einem Staatsislam Tor und Tür zu öffnen.

Auch die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor sieht die derzeitige Beiratskonstruktion kritisch. Sie sei zwar „im Prinzip sehr erfreut“ über die Einführung des islamischen Religionsunterrichts, der ein „längst überfälliger Schritt“ sei. Aber der Einfluss der im KRM zusammengeschlossenen Islamverbände sei zu stark. Obwohl sie nur gerade mal 20 bis 30 Prozent der Muslime in Deutschland vertreten würden, werde ihnen „durch die Hintertür die Quasianerkennung als alleinige Repräsentanz der Muslime erteilt“.

Ditib, Islamrat, VIKZ und ZMD würden einen traditionell-konservativen Islam vertreten, der legitim und notwendig sei, aber alleine nicht die Mehrheit der Muslime ausmache. „Es gibt auch andere, zeitgemäßere Sichtweisen“, sagt die Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes. Außerdem sei der Beirat rein sunnitisch zusammengesetzt. Damit werde er dem Anspruch nicht gerecht, alle islamischen Strömungen mit Ausnahme der Aleviten, die bereits einen eigenen Unterricht haben, zu erfassen: „Die Schiiten sind nicht direkt berücksichtigt.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

31 Kommentare

 / 
  • M
    Marianne

    Anstelle Religionsunterricht in verschiedenen Konfessionen halte ich einen (religionsfreien) übergreifenden Ethik-Unterricht mit Vermittlung der Menschenrechtskonventionen für angebracht. Das würde Gemeinsamkeiten schaffen, anstatt weiterhin Unterschiede zu zementieren.

  • VM
    Volker Metzroth

    Ich bin für die Gleichberechtigung aller religiösen Bekenntnisse und für die strikte Trennung von Kirche und Staat, ergo für die Abschaffung jedes Religionsunterrichts in öffentlichen Schulen. Die Einführung islamischen Religionsunterrichts birgt die Gefahr, daß Kinder mit Wurzeln in jenen Ländern, in denen der Islam vorherrschende Religion ist, wobei die Betonung da oft auf herrschend liegt, sich als "Gottlose" outen müssen, was entsprechenden Druck nach sich ziehen kann, wenn sie sich der Indoktrination entziehen wollen. Die Einführung dieses Unterrichts liegt ganz auf der Linie derer bis hin in die Regierungsparteien in NRW hinein, die einer weiteren Konfessionalisierung zumindest Vorschub leisten. Von ihren Wurzeln her sollten SPD und Grüne eigentlich vor allem die Rechte Religionsfreier im Auge haben, vor allem in den arbeitsrechtlichen Parallelgesellschaften der "Großkonzerne" Kath. und Ev. Kirche.

  • D
    Demokrat

    Zitat: von Reinhard Moysich:

    „Jeglichen staatlichen Religionsunterricht abschaffen!“

     

    Ich kann dem nur voll und ganz zustimmen!

     

    Ich habe schon lange festgestellt, dass wir uns in einer Periode der Gegenaufklärung befinden.

     

    Gemessen an „unserer“ heutigen christlichen, relativ liberalen gelebten Praxis, steht dem nun eine relativ radikale, intolerante, überregulierte und autoritäre Weltanschauung in Form des islamischen Glaubenssystems gegenüber.

    Es findet generell eine verstärkte Rückkehr zur Religion statt, und damit zur Irrationalität.

     

    Durch die völlig überzogenen Reaktionen radikaler verbohrter Islamisten, etwa auf die Mohamedkarikaturen, knickt die „aufgeklärte“ Gesellschaft ein, und ist bereit, mittelalterliche Riten und überholte Machostrukturen zu akzeptieren, oder zu dulden.

     

    Aktuell müssen wir uns von einem Rabbi nun anhören, das die – sicher – sehr schmerzhafte Entfernung der männl. Vorhaut unter Ausschluss jeglicher Betäubung stattzufinden hätte.

    Am besten sollte so ein bestialischer Unsinn, der ja auch im Islam – wenn auch anders – praktiziert wird, nun auch noch staatlich gefördert an unseren Schulen gelehrt werden!?

     

    Kurz, ich bin dafür einen für alle Schüler verbindlichen „Ethik“-Unterricht einzuführen, der sowohl religiöse und atheistische, philosophische Wertsystem erläutert und lehrt und so den Schülern einen Blick über den eigenen ethnischen Tellerrand ermöglicht.

     

    Auch könnten so die Kinder vieles aus der jeweils anderen Kultur lernen und besser verstehen und das Ganze könnte auch zu einer Entradikalisierung und Integration beitragen.

     

    ZUSÄTZLICH könnte man darüber nachdenken, für die einzelnen Religionen einen entsprechenden freiwählbaren Unterricht an den Schulen anzubieten.

     

    Sollte das, wie der Artikel andeutet, der Verfassung widersprechen (was ich kaum glauben kann), so müssen die entsprechenden Paragrafen halt überarbeitet werden, denn es kann nicht sein, dass es auch noch ein verfassungsrechtliches Grundrecht auf staatlich geförderten Religionsunterricht gibt!

     

    Damit wir uns richtig verstehen, jeder Mensch hat das Recht zu glauben, was immer er will.

     

    Nur die Aufgabe des säkularisierten Staates kann es nicht sein, sich an der religiösen Indoktrination zu beteiligen, in welcher Form auch immer, das gilt übrigens auch für das Christentum!

  • A
    Anita

    Anstatt den unseligen Religionsunterricht fuer alle abzuschaffen... *kopfschuettel*

  • OA
    Opfert alles Multikulti

    Leider gibt es keine demokratische Opposition zum Integrations-Islam-Bunt-Einheitsbrei. Jetzt freuen sich auch schon ehemals Linke wie die taz über mittelalterliche Brutalideologien an Schulen. Man hat eben auch eine Religion, Multikulti genannt. Diesem Götzen wird alles geopfert. Dafür darf man dann schon immer Recht gehabt haben und Rechthaben ist für den heutigen (Alt)-Linken schließlich das Wichtigste.

  • RM
    Reinhard Moysich

    Jeglichen staatlichen Religionsunterricht abschaffen!

     

     

    Das Recht auf Religionsunterricht in staatlichen Schulen ist zwar im Grundgesetz verankert. Aber dies ist ein typisches so genanntes „verfassungswidriges Verfassungsrecht“ (verfassungsrechtlich formuliert), da es mit anderen Grundgesetzartikeln in einem unüberwindbaren Widerspruch steht.

    Insbesondere untersagt der eminent wichtige Grundrechtsartikel 4 (Religions- und Weltanschauungsfreiheit), der als Grundlage des „Kruzifix“-Urteils diente, strikt jegliche staatliche Bevorzugung oder Benachteiligung irgendeiner religiösen oder nicht-religiösen Weltanschauung.

     

    Also: Auch wenn in NRW nicht nur christlicher, sondern auch islamischer, buddhistischer und weiterer religiöser Unterricht angeboten würde, wäre dies eine klare verfassungs- und menschenrechtswidrige Benachteiligung der sehr vielen völlig gleichwertigen und gleichberechtigten nichtreligiösen Weltanschauungen. Und da es faktisch nicht möglich ist, allen der ca. 4000 religiösen und nicht-religiösen Weltanschauungen einen eigenen staatlichen Unterricht zu ermöglichen, bleibt als einzig logische und gerechte Möglichkeit, keiner Weltanschauung einen eigenen Unterricht zu erlauben.

    Staatliche Schulen sind nur dann pflichtgemäß weltanschauungsneutral und sozialintegrierend, wenn sie einen alle(!) Weltanschauungen verbindenden Unterricht anbieten, der z.B. wie in Berlin „Ethik“ oder „Weltanschauungskunde“ lauten könnte. In diesem Unterricht sollten die Schülerinnen und Schüler z.B. auch objektive(!) Informationen über die verschiedenen Weltanschauungen erhalten, über deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Dann könnten sie sich bei den sie näher interessierenden Richtungen selbst intensiv vertraut machen, und zwar außerhalb staatlicher Gebäude in weltanschauungseigenen Einrichtungen wie z.B. Kirchen und Moscheen (der Staat muss dann dort jedoch den Lernstoff überwachen; speziell jeglicher Absolutheitsanspruch muss verboten werden!).

     

    Daher: Religionsunterricht abschaffen - statt Islam-Unterricht einführen!

     

    Nur das wäre fair und enorm friedensstiftend – was gerade bei den ständig zunehmenden unterschiedlichen Anschauungen in unserer Gesellschaft äußerst wichtig ist!

  • F
    Freiwind

    Gleiche Ungerechtigkeit für alle?

    Ein wenig mulmig wird mir bei dem Gedanken schon, wer da zukünftig was an deutschen Schulen lehrt:

    Da erklärt die eine Lehrerin den Schülerinnen das Prinzip der Gleichheit aller Menschen und in der nächsten Stunde erklärt ihre Kollegin dann: "Ungläubige sind schlimmer als das Vieh." - Die Erste übt in der Klasse gewaltfreie Konfliktlösung, die Zweite beschreibt, wie Mann islamkonform seine Frau vertrümmt. - Die Erste spricht über die sexuelle Selbstbestimmung der Frau, die Zweite findet Mohammeds Ehe mit Aisha ganz toll und erstrebenswert wie alles im Leben des Propheten.

    Was für eine verquere Logik linker Politik: Wir machen alles erst noch viel schlimmer, bevor wir es dann anders und besser machen können. So bekämpfen wir das ungerechte Ehegattensplitting, indem wir erst den Kreis der Nutznießer möglichst groß machen. Und wir stärken die Trennung von Religion und Staat, indem wir weiteren Religionsgemeinschaften Privilegien gewähren. Wer hat sich das eigentlich ausgedacht?

  • G
    gruiter

    Die Einführung konfessionsgebundenen Unterrichts kann schlicht und einfach nicht erfreuen.

  • WS
    Wir sind DEVO

    Da kann sich ja dann Pierre Vogel drauf bewerben, ha.

     

    Was soll das bitte?

    Das ist doch alles Wahlkampf, aber dass den Kindern

    da potenziell ins Gehirn gekackt wird, scheint erstmal Wurscht zu sein.

    Religion hat nix in der Schule zu suchen. Aber wir müssen

    wohl noch schwachsinniger werden.

     

    Ich dachte, das Bildungssystem hat ganz andere Probleme.

     

    Wie kann man das alles nur so verwahrlosen lassen. Haben die Leute kein Gewissen?

  • C
    Chesterfield

    was steht denn da auf der Tafel?Es ist nichts anderes als das erste Christliche Gebot.

    "Ich bin der Herr Dein Gott,Du sollst nicht andere Götter haben neben mir!"

    Das wird wohl auch im Christlichen Religionsunterricht an der Tafel stehen.Zu meiner Zeit stand das im Konfirmantenunterricht jedenfalls an der Taafel.

  • JD
    Joachim Datko

    Monopole.de - Der bekenntnisorientierte Religionsunterricht in öffentlichen Schulen hat vor und Nachteile.

     

    Ein Vorteil ist, dass Religionsinhalte nicht mehr von religiösen Hardlinern in dogmatischer Forum vermittelt werden. Die Vermittlung unterliegt in den Schulen humanistischen und und teilweise auch wissenschaftlichen Grundsätzen.

     

    Ein Nachteil ist, dass nach der Sozialisation der jeweiligen Religion der bekenntnisorientierte Religionsunterricht bleibt. So könnte man jetzt den ev. und r.-k. Religionsunterricht schon zu einem christlichen Religionsunterricht zusammenfassen, was bei uns in Bayern nicht gemacht wird.

     

    ***

    Die abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam sind gefährlich, ihr fiktiver Hirten-Gott ist ein Monster, man denke nur an die mystische Geschichte von der Vernichtung der Städte Sodom und Gomorra.

     

    So etwas, wie die bestialische Beschneidung von Kindern, ist in einer von Humanismus und Wissenschaftlichkeit geprägten Welt nicht mehr vermittelbar. Wer starke Nerven hat, kann sich entsprechende Bilder im Internet ansehen, grauenhaft!

     

     

    Ich bin gerne bereit, gegenüber Print- und Internetmedien zum Unterschied zwischen religiöser Weltsicht und rationaler Welterklärung Stellung zu nehmen.

     

    Joachim Datko - Physiker, Philosoph

    Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft

    http://www.monopole.de

  • G
    gundi

    PS.: wer schlichtet eigentlich den Streit im Schulhof, wenn die Schüler unterschiedlicher Religionsgemeinschaften mit dem erlernten Alleinvertretungs- und -seligmachungsanspruch aufeinanderprallen?

  • G
    gundi

    Diesem komplexen Vorgang ziehe ich die Streichung des bekenntnisorientierten Religionsunterricht an öffentlichen Schulen im Allgemeinen vor und im Besonderen ist es mir durchaus bewusst, dass diese Alternative weitaus komplexer umzusetzen wäre, da die Verwurzelung einzelner Religionsgemeinschaften in unserer Gesellschaft nicht einmal der Brandrodung weichen wird. In diesem Land ist es bereits ein Angriff auf die Religionsfreiheit, wenn religiös-institutionelle Belange nicht gefördert werden ... ich schätze die individuelle Religionsfreiheit und plädiere weiterhin für deren Grundrechtsstatus, aber warum bedarf es einer verqueren institutionellen Religionsfreiheit für Institutionen, welche auf mich gar nicht freiheitlich wirken? ... und jeder Religionsgemeinschaft steht es frei, die bekenntnisorientierte Unterrichtung selbständig zu organisieren.

  • F
    FoscaLeBeau

    In Russland erlebten wir unlängst die unappetitliche Verbindung von autoritärem Staat und inquisitorischer orthodoxer Religion. In den USA ist die evangelikale Rhetorik Taktgeber für eine asoziale inhumane Politik. In vielen Ländern ist die islamische Religion gleich ganz die Politik und es kommt alles andere als Freiheit oder gesellschaftliche Gleichheit dabei heraus. Und die Grünen? Sie schwimmen ganz auf dieser religiösen Welle. Integration wird nur noch unter der Überschrift Religion gelesen. Der Religion wird nicht ihr Platz im Privaten zugewiesen, dem religiösen Anspruch auf gesellschaftlich-politische Indoktrination wird keine kritische Haltung entgegengesetzt, nein, es wird nur darauf geachtet, dass die Indoktrinationsmöglichkeiten schön gleich verteilt sind. Warum nicht konfessionsgebundenen Unterricht aus den Stundenplänen streichen? Oder andersrum, wenn schon ideologisch ausgerichteten Unterricht, warum dann nicht partei- oder volksgruppengebunden Unterricht einführen? Jedem sein Recht. es ist unangenehm zu sehen, wie die grüne Partei immer mehr dafür steht, den Bürger moralisch zu gängeln. Die großen gesellschaftlichen Fragen bleiben außen vor, ein Besserbürger soll geschaffen werden mit Rauchverboten, Ernährungsgeboten, Gesundheitsgeboten etc., der vegetarische Fahrradfahrer ist per se der bessere Mensch und gottesfürchtig soll er auch sein. Und am Ende droht uns Frau Göring-Eckardt als Kanzlerkandidatin.

  • V
    vic

    Religion, egal welche, hat an einer Schule keine Daseinsberechtigung.

  • M
    menschenfreund

    Die NRW-Landesregierung geht bewußt Risiken ein, nicht zuletzt weil angemessene Rahmenbedingungen fehlen.

    Es ist aber so, daß jede Reise mit dem ersten Schritt beginnt, der eben häufig auch unsicher sein kann.

    Daher muß man anerkennen, daß endlich etwas geschieht, statt - wie in andern Bundesländern - die Hände in den Schoß zu legen und untätig tatsächliche oder vermeintlich Mißstände zu beklagen.

    Dubiosen "Unterrichtungen" kann so das Wasser abgegraben werden.

  • AG
    Arno Greutz

    Die ist ja auch stolz darauf, die Dorfschule unserer Eltern wieder eingführt zu haben.

    Fortschritt ist eben relativ.

  • W
    Wolf

    Unglaublich, noch mehr Steuergelder u.a. für Lehrkräfte

    im Fach Religion.

    Diese Weltanschauung wird doch eh i.d. Moscheen vermittelt, warum i.d. öffentlich Schulen ?

     

    Grüne haben wohl hier wieder ganze Arbeit geleistet.

  • N
    Narrman

    Meine Meinung dazu ist eindeutig: Weg mit konfessionellem und institutionellen Religionsunterricht, hin zu vergleichender Religionskunde. Ich finde Religion sollte Privatsache sein und genau so wenig wie jede Musikrichtung eigenen Musikunterricht bekommt, sollten das die Religionen.

    Die Idee, damit auch die Muslime zu integrieren und zu entradikalisieren halte ich für schwer umsetzbar, die meisten Moslems, die radikaleren Gruppen angehören, würden ihren Kindern eh nicht erlauben, an diesem Islamunterricht teil zu nehmen...

  • H
    hunter

    Also ich finde, man kann eigentlich nichts besseres tun, wenn man dem Islam Nimbus und Attraktivität entziehen möchte, als ihn an deutschen Schulen zu unterrichten.

     

    Sieht man einmal die Ergebnisse der katholischen und protestantischen Religionslehrer an unseren Schulen an, so darf man mit Fug und Recht behaupten, dass nichts der Religiösität der deutschen Bevölkerung mehr anhaben konnte als die Einführung als Religion als ordentliches Unterrichtsfach.

     

    Feuerbach und Nietzsche mögen ihre Wirkung gehabt haben, Frau Schmidt-Ehrlich und ihre Videorekorder haben diese aber bei Weitem übertroffen.

  • G
    Gunter

    "spricht NRW-Schulministerin Löhrmann von einem „Signal“...stimmt in katastrophaler Weise für Mystik, religiöse Rückbesinnung, das Dogma wider die Aufklärung und in fünfzig Jahren zur Katastrophe in der viele die daran leiden werden fragen: Wie konnte es nur geschehen ? Wer trägt die Verantwortung dafür ?

  • G
    gerrit

    "Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin."

     

    "Stell Dir vor, Religion ist abgeschafft...."...und keiner hat Probleme mehr...

     

    "Oh GottohGott"....

  • BS
    Burkàno Schariànie

    Der Islam gehört solange zu Deutschland, bis Deutschland dem Islam gehört.

  • AD
    Armes Deutschland

    Dafür werden an unseren Schulen Biologie, Chemie und Physik zu "NaWi" zusammengestrichen.

     

    Hilfe, wir werden amerikanisiert!

  • T
    Thorben

    Die Löhrmann freut? Boah, was für eine eklige Opportunistin.

    Die taz islamisiert ja fleißig mit; so große Lust auf Burka und Baukran? Glaubt ihr nicht dran? Dann wartet mal ab.

  • MN
    Mein Name

    Die Abschaffung sämtlicher Religionsunterrichte wäre ein Signal gewesen.

  • W
    wahrhaft

    Religion gehört nach Hause und nicht an die Schule!

    Aber Frau Löhrmann, von den Grünen(!) hält nichts von Aufklärung, ja sie duldet sogar das Fördern des Militärs in Grundschulen:

     

     

    http://ggs-bernberg-gummersbach.de/aus-den-klassen/klasse-2b/unser-projekt-afghanistan/

     

     

    Dass sie auch die irrationale Lehre eines Gottes weiter ausbaut, ist nur ein weiterer Tiefschlag gegen das freie Denken im Lande Feuerbachs.

  • W
    witzig

    Wie oft noch? Religion ist Privatsache! Oder wann kommt der steuergeld bezahlte Religionsunterricht für Hindus, Juden, Budisten, Rastafaries usw... etc.....

  • T
    Teermaschine

    Wer hätte das gedacht!

     

    Da gelingt einer bündnisgrünen Schulministerin fernab von Mekka und Medina die erstmalige Synthese des neuen Euroislam. So schwer war das doch gar nicht. Da setzt man halt Vertreter der wichtigsten islamischen Strömungen an einen Tisch und Gutemine Löhrmann hält eine Rede. - Ach, wenn doch nur alles im politischen Leben so einfach wäre. Da lupfe ich mal respektvoll meinen Fez!

  • F
    Fred

    NRW wird immer schöner, da kann Bayern nicht mithalten.

  • CW
    Christian Wernecke

    Man schaue sich nur genau das Bild an und was da an der Tafel steht. Man stelle sich vor, dass dies in einem christlichen Relgionsunterricht an der Tafel steht. Man stelle sich den Aufschrei der Empörung vor. Man sieht dann, wie verlogen diese ganze Debatte geführt wird.