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Irrsinnstheater

■ Ein Platz für den Wahnsinn bei den ersten Autorentheatertagen in Hannover

Hannover. Einen „eigensinnigen, eigenwilligen Punkt in der Theaterszene“ sollen die ersten Autorentheatertage Hannover setzen. So hofft es Schauspielintendant Ulrich Khuon, der das neue Festival am Sonntag eröffnete. Bis zum 25. Juni stehen vor allem die Arbeiten bisher unbekannter Dramatiker im Mittelpunkt. Das Ensemble wird in Lesungen und Werkstattinszenierungen Stücke von fünf jungen Autoren vorstellen.

Das „Spannungsfeld alter Querköpfe und junger Nachwuchsdramatiker“ will Khuon mit Stücken renommierter Dramatiker wie Elfriede Jelinek, Franz Xaver Kroetz und Herbert Achternbusch deutlich machen.

Die Auswahl unter den rund 120 eingesandten Stücken traf der Hamburger Theaterkritiker Robin Detje („Die Zeit“). Seine Aufgabe bei der Auswahl sei nicht die „zersetzende Analyse“ gewesen, sondern sich „gutgelaunt und ganz nach Geschmack zu verlieben“. Detje will nach eigenen Angaben „dem Irrsinn eine Gasse schlagen“. Irrsinn sei „überhaupt erst die Voraussetzung dafür, daß man den Griffel hebt und ein Theaterstück schreibt“.

Von mehreren Stücken sind Werkstattinszenierungen geplant, so bei D. Rusts „Jennifer Klemm oder Trost und Elend der letzten Deutschen“, Katharina Tanners „Rufst Du mein Vaterland oder Swiss Christmas“ und John von Düffels „Das schlechteste Theaterstück der Welt“ (alle am 24. Juni).

Im Kontrast zu den Neulingen stehen Inszenierungen des Schauspielhauses Hamburg mit Achternbuschs „Der Stiefel und sein Socken“ (20. Juni), des Berliner Ensembles mit „Ich bin das Volk“ (21. Juni) und des Schauspielhauses Hannover mit „Der Drang“ (22. Juni) von Kroetz und des Burgtheaters Wien mit Jelineks „Die Ausgesperrten“ (23. Juni). dpa

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