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Iran will nicht direkt mit Irak verhandeln

■ Irakischer Außenminister legte UN-Generalsekretär Fünf-Punkte-Friedensplan vor / Delegation von New York nach Teheran und Bagdad abgereist / Halbfertiges AKW in Buschehr zerstört / Sicherheitsrat verabschiedet Resolution zum Airbus-Abschuß / Krieg geht weiter

Bagdad/New York (afp/dpa/ap) - In einer ersten positiven Reaktion auf die iranische Annahme der UNO -Waffenstillstandsresolution zum Golfkrieg hat der Irak am Mittwoch dem Kriegsgegner direkte Verhandlungen über einen „dauerhaften und umfassenden“ Frieden vorgeschlagen. Solche direkten Verhandlungen sind vom Iran gestern allerdings abgelehnt worden. Der Friedensplan in fünf Punkten ist in einem Schreiben des irakischen Außenministers Tarek Asis an UN-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar enthalten. Im einzelnen sehen diese neben direkten Verhandlungen am Sitz der Vereinten Nationen in New York und später in Bagdad und Teheran auch die Wiederherstellung der Schiffahrt im Grenzfluß Shatt-al-Arab, die Gewährleistung der freien Schiffahrt Iraks im Golf und der Meerenge von Hormus, die Beteiligung der Vereinten Nationen an den Verhandlungen sowie die Einstellung der iranischen Angriffe auf neutrale Schiffe im Golf vor. Der UNO-Generalsekretär hat unterdessen noch am Mittwoch eine Delegationen zur technischen Prüfung der Modalitäten einer Waffenruhe nach Teheran und Bagdad entsandt, die voraussichtlich in einer Woche nach New York zurückkehren wird.

Im UNO-Sicherheitsrat ist am Mittwoch abend einstimmig eine Resolution zum Abschuß des iranischen Airbusses verabschiedet worden. Der Sicherheitsrat empfinde „tiefen Schmerz“ über den Abschuß des Zivilflugzeugs durch die Rakete eines amerikanischen Kriegsschiffes und bedaure zutiefst den tragischen Tod unschuldiger Menschen, heißt es in der kurzen Entschließung. Iran drang mit seiner Forderung, die USA zu verurteilen, nicht durch.

Iran wie Irak berichteten am Mittwoch von Einsätzen ihrer Luftwaffe. In Schiffahrtskreisen am Golf hieß es, das halbfertige, von der Siemens-Tochter KWU gebaute Atomkraftwerk in Buschehr sei zerstört worden.

Der amerikanische UNO-Botschafter Vernon Walters kündigte am Mittwoch an, daß ein Teil der amerikanischen Golfflotte abgezogen werde, wenn seine Regierung die Interessen des Westens in dem Gebiet nicht mehr bedroht sehe. Der Sicherheitsberater des Präsidenten, Colin Powell, hatte bereits am Dienstag einen völligen Abzug ausgeschlossen. Italien kündigte an, eine ihrer drei im Persischen Golf stationierten Fregatten demnächst nach Hause zubeordern. Die britische Regierung will ihre vier Kriegsschiffe dort belassen, bis der „Frieden angebrochen“ sei.

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