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Interview mit der Juso-Vorsitzenden"Ich kritisiere die Gleichmacherei"

Franziska Drohsel wehrt sich gegen die Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus: Der eine spricht Menschen das Recht auf Leben ab, der andere strebt nach freiem Leben.

Drohsel meint, lechts und rinks kann man nicht velwechsern Bild: dpa

taz: Frau Drohsel, finden Sie etwas sympathisch an Schwarzgelb?

Franziska Drohsel: Nee. Ich möchte, dass es eine linke Mehrheit im Parlament gibt und eine progressive Regierung. Ich bin der Meinung, dass es für die Gesellschaft katastrophale Konsequenzen hat, wenn so eine konservative Regierung die Gesellschaft gestaltet.

Wünschen Sie der Regierung, dass sie möglichst viele Fehler macht und dadurch die Legislaturperiode vorzeitig beendet wird?

Natürlich fände ich es gut, wenn diese Regierung frühzeitig zum Beenden gezwungen wird und es eine andere Mehrheit gibt.

Das Kabinett steht. Sehen Sie krasse Fehlbesetzungen?

Das sind alles Menschen, die politische Positionen vertreten, die ich nicht richtig finde.

Wird Schwarz-Gelb die Leute öfter auf die Straße treiben?

Ich gehe davon aus, dass Schwarz-Gelb eine Politik machen wird, die die soziale Spaltung verstärkt. Und ich hoffe, dass es da Gegenwehr gibt.

Wann waren Sie das letzte Mal auf einer Demo?

Natürlich war ich auf der Anti-Atomkraft-Demo. Und bei der mg-Soli-Demo.

Wie bitte, Sie waren auf einer Solidaritätsveranstaltung für die linksradikale "militante gruppe"?

Ja, ich finde es juristisch nicht okay, wie das Verfahren gelaufen ist. Darauf möchte ich öffentlich aufmerksam machen.

Haben Demonstrationen denn überhaupt noch einen Sinn?

Auf jeden Fall ist Demonstrieren sinnvoll. Einmal habe ich die Möglichkeit, mit vielen anderen Menschen auf ein Anliegen aufmerksam zumachen. Außerdem kann man auch Blockaden organisieren, zum Beispiel von Nazi-Aufmärschen. Und so etwas wie Heiligendamm war in vielerlei Hinsicht eine großartige, kreative Aktion.

Gilt das auch für Flashmobs?

Flashmobs finde ich grundsätzlich auch gut. Das ist eine sehr spontane Demonstrationsform.

Wo sind für Sie die Grenzen des Protestes?

Die Grenze in dieser Gesellschaft ist das Strafgesetzbuch. In dem Moment, in dem du dagegen verstößt, machst du dich strafbar und kassierst ein Verfahren.

Sollte man das nicht manchmal in Kauf nehmen?

Dass Legalität und Legitimität nicht immer übereinstimmen müssen, kann man aus unserer Geschichte lernen. Das Verhältnis von Freiheit und Sicherheit ist ein schwieriges. Natürlich sind Regeln für gesellschaftliches Zusammenleben notwendig, aber manche würde ich hier deutlich kritisieren. Gerade den Paragraf 129a finde ich problematisch. Er hat dazu geführt, dass linke Strukturen ausspioniert und eingeschüchtert wurden. Ich finde es ebenfalls problematisch, wie das Verfahren gegen die "militante gruppe" gelaufen ist. Ich bin gespannt, was die Revision ergeben wird.

Die Bundesregierung will die Fördermittel für den Kampf gegen rechts auch gegen links einsetzen. Gibt es einen Unterschied zwischen Links- und Rechtsextremismus?

2005 hat die SPD dieselben Pläne in der großen Koalition verhindert. Eine Zusammenlegung der Mittel würde bedeuten, dass man Geld aus Anti-rechts-Programmen rauszieht und stattdessen gegen linke Strukturen verwendet. Ich kritisiere die Gleichmacherei. Rechtsextremismus spricht Menschen das Recht auf Leben ab. Grundlage linker Politik ist das Streben nach einem freien und selbstbestimmten Leben für alle.

Das Interview führten Philipp Schossau, Feras Al-Hasaki, Luisa Klauser und Ernesto Loll, vier Teilnehmer der taz-Akademie für Nachwuchsjournalisten.

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66 Kommentare

 / 
  • N
    N.

    @Marc Wagner:

     

    "Linke" Ideologie gibt es nicht. "Links" bezeichnet innerhalb eines eindimensionalen politischen Spektrums die ungefähre Ausrichtung zwischen zwei Polen, die allerdings nicht genauer definiert sind. Die "Mitte" in Anspruch zu nehmen war seit je her Propagandastrategie vieler politischer Strömungen.

     

    Die von dir erwähnten "Liberalen" saßen im Parlament solange ganz links, bis die Arbeiterbewegung sich zu Parteien formierte und hinzu kam.

     

    Aber der Liberalismus paarte sich teilweise mit der Arbeiterbewegung, teilweise mit Konservativen, wurde geschluckt und schluckte, und verteilte sich so über das ganze Spektrum. Im übrigen gibt es die "drei großen Ideologien" (Liberalismus (die Erste), Konservativismus (die Zweite als Reaktion auf die Erste), Sozialismus (die Zweite / Dritte (je nachdem, wann man ihn "beginnen" lassen möchte - schon zur Zeit der französischen Revolution oder erst später) in Reinform gar nicht mehr. Daher ist deine Zuordnung nicht richtig.

     

    Ich glaube nicht, dass du selbst genug Ahnung hast, um Frau Drohsel aufzuklären.

  • GS
    Gernot Schmidt

    Frau Drohsel verkennt, dass sowohl der Links- wie der Rechtsextremismus geschlossenen Systeme sind, die Andersdenkende bzw. Andersseiende ausschließt. Dass der Sozialismus in seinem Lauf der Versuche weit über 100 Mio Menschenlebenkostet und auch bei weiteren Experimenten diese Kosten nach oben treiben wird, spielt nur deshalb keine Rolle, weil damals Stalins Kassierung Polens und der baltischen Staaten von Großbritannien und Frankreich NICHT als verwerflich angesehen wurde und Stalin seine Truppen später gegen die Nazis antreten ließ. Sozialismus (nationaler inclusive)ist halt cool, weil keiner der Befürworter unter dieser Ideologie gelitten hat. Rechtsextremismus und und Linksextremismus sind gleichbesch... Ich finde die Gleichsetzung deshalb folgerichtig.

  • C
    Carsten

    Bei allem Respekt vor den Sozialdemokraten - die Drohsel spinnt doch komplett! So was unreifes und kindisches habe ich lange nicht gehört! Sind die Jusos ein politischer Sandkasten für trotzige Dreijährige? So eine Extremistin diskreditiert die gesamte demokratische Linke. Diese »rotlackierten Nazis« (Schumacher) gehören schnell aussortiert!

  • MW
    Marc Wagner

    Frau Drohsel,

     

    Das Streben nach einem freien Leben ist, wie der Name schon sagt, Grundlage LIBERALER Politik.

    Grundlage linker Politik ist die (v.a. ökonomische) GLEICHHEIT aller Menschen.

     

    Mein Ratschlag: Mehr Zeit auf bpb.de verbringen als für Extremisten zu demonstrieren.

  • B
    Badger

    Es sollte festgehalten werden, dass Neo Nazis NICHT rechts sind. Hitler war nicht rechts. Jeder, der behauptet, die Nazis wären "rechts" gewesen, lügt und ignoriert die Fakten. Stauffenberg war rechts. Hitler war links.

     

    Hitler war ein Sozialist.

     

    So wie Mao, Stalin, Lenin, Pol Pot, Che, usw.

     

    Über 100 Millionen Tote im Namen des Sozialismus egal welcher Farbe im 20. Jahrhundert. Das ist den Sozialisten anscheinend noch nicht genug.

  • U
    Usama

    Frau Drohsel scheint doch sehr verwirrt zu sein (nicht nur) über die Bedeutung des Begriffes "freies und selbstbestimmtes Leben" Möglicherweise glaubt sie sogar selbst an ihre Worthülsen- auf eine bisher nicht näher bestimmte Art und Weise.

    Leider schließen sich "Freiheit" und "soziale Gerechtigkeit" (besser "sozialistische Gerechtigkeit") gegenseitig aus.

    Sie ist schlichtweg eine Demagogin, ihr mädchenhaftes Auftreten täuscht darüber hinweg, was sie tun würde wenn sie nur könnte.

    Mahubay!

  • ES
    egon sunsamu

    Nach 27 Jahren persönlicher Erfahrungen mitten im real existierenden Sozialismus kann ich dieser jungen Dame nur eine Empfehlung geben:

    Liebe Frau Drohsel, leben und arbeiten Sie mal in einem Vorzeigeland Ihres linken Wunschsystems einige Jahre lang, um die "wahre Freiheit für alle" am eigenen Leib zu erleben. Beispielsweise Nord-Korea fällt mir da spontan ein. Nach Ihrer Rückkehr, sagen wir mal im Jahre 2012 werde ich Sie über Ihre Träume noch einmal befragen. Bitte verschonen Sie mich bis dahin mit diesem Unsinn!!!!

  • S
    Separatist

    @N.:

    "19.894 (2007: 17.176) aus dem Phänomenbereich „Politisch motivierte Kriminalität – rechts“, 3.124 "

     

    Von den 19894 Straftaten dürfen die meisten Propagandadelikte sein, also ein Straftatsbestand, den es für Linksextremisten gar nicht gibt.

  • L
    Lund

    Ein bisschen mehr journalistische Neutralität und die Verwendung des Konjunktivs im Einleitungstext würde der taz gut zu Gesichte stehen.

  • A
    ari

    sozialismus funktioniert nicht, haben wir schon oft genug probiert, immer gescheitert, liegt aber auch an der natur des menschen, da kann man noch so viel gendern...

    kapitalismus funktioniert nur begrenzt, liegt auch an der natur des menschen, dass dieser immer gieriger wird...

     

    was wir brauchen ist eine moderne monarchie, damit entscheidungen schneller durchgesetzt werden können. dazu noch im hintergrund nen starkes unabhängiges militär, das notfalls eingreift, falls der monarch seine position missbraucht, was gelegentlich passieren wird, weils eben auch in der natur des menschen liegt.

     

    man darf nicht vergessen, dass wir inzwischen mit die schrecklichsten wesen auf erden sind, wir fressen alles, töten alles, auch unsere artgenossen und vermehren uns unaufhaltsam. da gibts im tierreich nichts vergleichbares.

  • F
    Frühaufsteher

    Diese trollige Flöten-Drossel ist in Wirklichkeit eine ideologisch verbohrte und völlig realitätsfremde Sozialistin aus längst vergangenen Zeiten. Freiheit ist etwas völlig anderes als ihre linke Politik anstrebt. Sozialismus oder Kommunismus führen zur Entmündigung der Menschen wie die Geschichte der kommunistischen und sozialistischen Staaten gezeigt hat. Die Freiheit, die sie meint, ist nur ihre eigene, ihre auswendig gelernten linken Phrasen in die Öffentlichkeit hinausträllern. Andere Meinungen neben sich wird sie niemals gelten lassen oder akzeptieren. Ihre fehlende Distanz zur linksextremen Gewalt macht sie höchst suspekt. Mir ihr wird die SPD völlig untergehen oder in der Linkspartei verschwinden.

  • M
    Marti

    Die Toten, die durch die RAF starben, waren offensichtlich nicht so schlimm, weil Linke ja natürlich immer nur für das Gute kämpfen.

     

    Und die Selektion jüdischer Passagiere durch deutsche Terroristen der Revolutionären Zellen im Jahre 1976 war wohl blos ein Ausrutscher, der im Grunde genommen ja eigentlich gut gemeint war?

     

    Irgendwie scheint, wenn es um kritische Selbstbetrachtung geht, bei einigen Linken der Verstand vollständig auszusetzen!

  • S
    Stergerl

    @ N:

     

    Zum einem:

    Linke haben 2007 und 2008 mehr Gewaltdelikte als Rechte begangen. (dabei werden Mensch verletzt)

    Dazu die Statistik nochmal mit beiden Augen anschauen.

     

    Zum anderen:

    Es ist noch lange keine Begründung, dass Links gut ist, weil weniger schlimm als Rechts von den Verbrechensanzahl.

     

    Alles extreme ist käse.

  • K
    Kira

    @Marius

     

    Nichts für ungut, aber für einige ist Abtreibung bereits Mord , und Linksextremisten werden nicht müde diese Morde selbst mit abartigen Phrasen ala 'Föten an die Wand klatschen' zu verherrlichen. Auch die völkermordsähnlichen Tendenzen mit 'Abtreiben gegen Deutschland' sollten da nicht unerwähnt bleiben.

    Angesichts der demographischen Entwicklung ist Linksextremismus und die perverse Einstellung derer Apologeten zum Leben eine weitaus grössere gefahr für diese Gesellschaft als alle anderen Ideologien.

    Kinder umbringen aber Einwanderung forcieren .... sorry aber dies ist doch an Widerwärtigkeit nicht mehr zu überbieten

  • H
    Haiduk

    @Petra

    Ich empfehle "Welt vor dem Abgrund" von Iwan Iljin, erschienen 1930 in Berlin:

     

    http://tinyurl.com/yzmr94j

     

    Darin wird trefflich beschrieben und analysiert, wie die russischen "Linken" den Menschen ein "freies und selbstbestimmtens Leben für alle" beschert hatten. Anders als im Schwarzbuch des Kommunismus basieren alle Angaben auf Quellen aus der damaligen Sowjetunion.

  • N
    N.

    Bevor die Diskussion noch länger in irgendwelche "Analysen" von Ideologien abdriftet und die gute alte antikommunistische Totalitarismustheorie zum hundertsten Mal ausgegraben wird, einige Zahlen. Ich zitiere den Verfassungsschutzbericht von 2008. Nachzulesen auf der Homepage des VS.

     

    "Insgesamt wurden 24.605 Straftaten (77,4%) mit extremistischem

    Hintergrund ausgewiesen (2007: 20.809 = 72,9%), davon 19.894

    (2007: 17.176) aus dem Phänomenbereich „Politisch motivierte Kriminalität – rechts“, 3.124 (2007: 2.765) aus dem Phänomenbereich

    „Politisch motivierte Kriminalität – links“

     

    Das Personenpotential beider "Extremismen" schätzt der VS auf jeweils um die 30 000 Menschen. Somit ist "Rechtsextremismus" 6 mal (!) "krimineller" als "Linksextremismus". Hinzu kommt, dass unter den PMK-links-Straftaten seltener Gewaltdelikte (Körperverletzung etc.) sind als unter PMK-rechts. Hinzu kommt auch, dass zum Beispiel Straftaten mit homophoben Hintergrund nicht vollständig erfasst sind. Und Homophobie ist eine häufig Bestandteil rechtsextremistischer Ideologie. (Mit seltenen Ausnahmen: Schwule Rechtspopulisten wie Pim Fortuyn.)

     

    Daher hat Frau Drohsel völlig recht, wenn sie die Gleichsetzung kritisiert.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    "Ich kritisiere die Gleichmacherei. Rechtsextremismus spricht Menschen das Recht auf Leben ab. Grundlage linker Politik ist das Streben nach einem freien und selbstbestimmten Leben für alle."

     

    Wer so twas wählt, verdient Es nicht besser. Linke haben tatsächlich weltweit mehr Menschen umgebracht, als Rechte.

     

    Beides sind unmenschliche Ideologien und schenken sich nichts.

  • R
    Rolf

    @ Thommy:

     

    Von Gleichmacherrei kann keine Rede sein. Die Rechten und Islamisten sind heute aggressiver und gefährlicher als die Linken, besonders seit die RAF weg ist. Das ist eine Tatsache.

     

    Ich habe mich intensiv mit linken Strömungen auseinandergesetzt. In kürze: der Stalismus hat über den Trotzkismus gesiegt, weil er die Essenz des Kommunismus war. Die Essenz heißt Macht und Diktatur. Trotzki selber war weder gegen Massenerschießungen noch gegen Unterdrückung zur Entwicklung des kommunistischen Menschen. Er war einfach nur schwächer als Stalin.

  • T
    Tommy

    Ich würde anraten, sich mit linksradikalen Ströumungen auseinander zu setzen. Da gibt es einiges mehr als engstirnige Staatssozialisten !

    Das System in der ehemaligen UDSSR war nicht kommunistisch, sondern purer Stalinismus. Der kleine Bruder (DDR) war selbstverständlich die billige Kopie dessen ! Die wirklichen (freiheitlichen) Kommunisten wurden von dem stalinistischen Pack selbst ermordert ! (siehe russische Revolution)

    Ob der Kapitalismus weniger Tode zu verzeichnen hat, würde ich bezweifeln ! (siehe Dritte Welt)

  • J
    Jayson

    Linksextremismus will mehr Freiheit?? Das erzählt aber mal Linksextremisten wie MdB Ulla Jelpke, die Drohbriefe an die Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen schreibt - und das bestimmt nicht, weil sie so erfreut darüber ist, dass dort auf die Verbrechen linksextremistischer Regime aufmerksam gemacht wird!

     

    Leider ist eine entschiedene Haltung "gegen Links" noch nicht gesamtgesellschaftlich akzeptiert. Jeder, der "gegen Links" ist, muss sich dafür rechtfertigen, "gegen Rechts" ist dabei (zurecht) ein Konsens.

     

    Und zudem sollte es auch zum Konsens werden, dass man gegen politische Dummheit (= gegen Franziska Drohsel) sein sollte. Sprich: Man sollte aufmerksam darauf machen, wie naiv und gefährlich diese Vorsitzende einer ehemals ehrwürdigen Organisation ist. Das heißt nicht, dass man sie verbieten sollte (wie "die Linken" es gerne mit der NPD tun würden), man sollte ihr nur ideell die Stirn bieten.

  • N
    Nadi

    Das Interview hat mich erstaunt, dann stellte ich am Ende fest, dass es aus einer taz-Akademie entsprungen ist. Nun so viel so gut, aber Demonstrieren? Darüber brauchen wir bei der taz nicht debatieren. Das gehört zu einer links-liberalen Gesellschaft doch dazu.

    Und es wäre wohl wirklich gut, wenn mehr Menschen dieses Recht in Anspruch nähmen. Dass dies nicht passiert, hat leider auch mit der sehr negativen Ausstrahlung der SPD an der Macht zu tun. Damals hat Schröder der Linken einen dicken KO-Tritt verpasst. Erst jetzt beginnt sich die linke Bewegung wieder zu formieren - auch mit den Jusos.

    Aber gerade diese Organisation steht natürlich innerhalb der Partei immer schlechter da, weil die Normal-Mitglieder ja immer rechter werden. und die Jusos immer weniger Mitglieder haben.

  • S
    Stergerl

    @ Marius: "Vielleicht sollten einige Menschen mal ihre ideaologischen Scheuklappen abnehmen und sich mit der Realität auseinander setzen!"

     

    Das wünscht man so einigen.

     

    Leider konnte ich sonst kein Argument bei Dir herauslesen, bis auf das mit der Mordstatistik.

    Ich merke dass das gerne von der linken Seite genommen wird. Auch das die Anzahl zwischen 40-150 variiert.

    Gegenhalten kann man aber zum Beispiel, dass bei der Anzahl politisch motivierten Gewaltverbrechen die Linken vorne liegen.

    (laut Bundesinnenministerium)

     

    Oder wenn man das 1990 weglässt, sieht das mit der Harmlosigkeit von Links auch nicht mehr ganz so gut aus.

     

     

    Ich selber bin weder besonders links noch rechts,

    doch finde es schrecklich, dass linke Gewalt mittlerweile okay in der Öffentlichkeit geworden ist.

    Gewalt ist und bleibt Gewalt, egal wie sehr sich der Ausführende auch im Recht fühlt.

    Und Extremismus, egal in welche Richtung erzeugt Gewalt.

  • M
    Marius

    Also bei einigen der Kommentare meiner VorrednerInnen wird mir übel.

     

    Das Interview ist zwar von Franziska sehr ungeschickt geführt worden doch eine Gleichsetzung von Rechts- und Linksextrimismus ist ein gefährlicher wenn nicht fahrlässiger Kurs.

     

    Allein seit 1990 wurden in der BRD über 150 Menschen aus politisch rechten Motiven ermordet / getötet von der linksextremistischen Seite ist kein einziger Fall bekannt!

     

    Außerdem geht es ja auch um die Methodik in der Bekämpfung und dass z.B. rechte Kameradschaften anders behandelt werden müssen als islamistische Terroristen oder stalinistische Alt-SEDler sollte doch jedem klar sein.

     

    Vielleicht sollten einige Menschen mal ihre ideaologischen Scheuklappen abnehmen und sich mit der Realität auseinander setzen!

  • A
    aso

    Die Dame ist noch jung, und kennt das Schwarzbuch des Kommunismus noch nicht.

    Auch sonst macht sie widersprüchliche Aussagen:

    Sie kritisiert Gleichmacherei, und wehrt sich gegen Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus:

     

    „...Linksextremismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene Strömungen und Ideologien innerhalb der politischen Linken, die die parlamentarische Demokratie und den Kapitalismus ablehnen und durch eine egalitäre Gesellschaft ersetzen wollen....“:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Linksextremismus

     

    Gleichmacherei als Egalitarismus ist insofern eine zentrale Zielsetzung des Linksextremismus.

    Auch Demokratie wird im Linksextremismus nicht wirklich gern gesehen.

    Denn es muß ja jemand bestimmen, wie die „Gleichheit“ auszusehen hat, sonst gäb's ja Chaos...

    Abweichlern wird dann auch gern mal das Recht auf Leben abgesprochen.

     

    Idealistische Linksverklärung gilt ja als Schick... alles andere ist böse. Man muß ja schon als konservative Mitte befürchten als „Rechts“ beschimpft zu werden...

  • T
    tausendsasser

    ich muss meinen vorredner zustimmen. frau drohsel verkennt die tatsache das sämtliche sogenannte "linke" parteien mehr staatliche eingriffe in das alltägliche leben fordern. selbstbestimmung sieht anders aus...und fortschritt auch!

  • S
    stimmviech

    Der Ethnopluralismus spricht jedem Menschen in seiner angestammten Heimats/Herkunftsregion das Recht auf Leben zu. Ist also in der Theorie genauso human wie die Idee eines demokratischen Sozialismus. In der Praxis sieht es wohl bei beiden Ideologien anders aus. Mit 100 Millionen Ermordeten hat aber die Linke gegenüber der Rechten im negativen Sinne die Nase vorn.

  • R
    Rolf

    Ich unterstütze die Meinung von Petra.

    Sicher bestehen enorme Unterschiede zum Rechtsextremismus, aber der Linksextremismus ist undemokratisch und endet in der Diktatur solbald Machtmittel erlangt werden. Linksextremisten sind zu jeder Unterdrückung fähig, nicht nur gegen Reiche, sondern ebenso gegen Andersdenkende (Abweichler). Ich habe Linke erlebt, die wie eine Satire auf einen Roman von Arthur Koestler verhalten haben, es war aber nur eine Satire, weil sie eben keine Machtmittel hatten und der blutige Ernst deswegen nicht eintreten konnte. Es stimmt auch nicht das Linksextreme nicht rassistisch sind, wenn Sie auch keine Rassisten im Sinne der Rechten sind. Sobald ein Ausländer sich nicht in ihr Sterotyp vom hilfsbedürftigen Indio fügt, benutzen sie rassistische Motive als Mittel zur Unterdrückung.

  • S
    Stergerl

    Autsch, ist das plumpe Propaganda...

     

    Naja,

    man kann nochmal auf die Diskussion über das gleiche Thema verwiesen bei http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/kommentarseite/1/schwarz-gelb-verharmlost-nazigewalt/kommentare/1/1/

  • DW
    Die Wirklichkeit sieht anders aus

    Menschen die in Freiheit leben wollten, wurden brutal abgeknallt

  • V
    vic

    Von meiner Seite Beifall für Franziska Drohsel und ihren Standpunkt, der auch meiner ist.

    Leider ist sie in der falschen Partei.

    Ich denke, vernünftige Menschen wie Franziska Drohsel sollten die kommenden vier jahre nutzen um eine Partei jenseits von SPD zu gründen, denn die ist m.E. nicht mehr zu retten.

    Schwarz-gelb wird, abseits ihrer Klientel, keinen guten Eindruck hinterlassen.

    Und die BRD braucht dringend frische Luft.

  • H
    Herberthasshoff@hotmail.com

    Die Linke strebt überhaupt nicht nach Freiheti, sondern nach Geborgenheit. Die Linke ist für jene, die Angst vor der Freiheit haben und sich deshalb den Staat als Versorger wünschen. Links und Freiheit ist noch nie in der Geschichte zusammen gegangen.

  • FF
    Frank F.

    Extremismus schadet einer Gesellschaft immer. Da spielt es keine Rolle ob er rechts, links, christlich, muslimisch oder sonstiges ist. Auch durch Linksextremisten werden jedes Jahr Polizisten verletzt und Eigentum beschädigt (revolutionärer 1. Mai, Chaostage usw.). Sind verletzte Polizisten neuerdings besser als verletzte Ausländer? Und ich dachte immer, dass alle Menschen gleich sein sollten. Jeder Extremismus spricht Andersdenkenden das Recht auf Leben ab. Mit extremen Mitteln wie Gewalt werden Andersdenkende angegriffen. Das zeichnet den Extremismus schliesslich als solchen aus. Und Gewalt hat in unserer Gesellschaft nichts verloren, weder von rechts noch von links. Dieses Schöngerede von Gewalt passt meiner Meinung nach nicht zu einer zivilisierten Gesellschaft. Diese mit einem "Streben nach freiem Leben" zu rechtfertigen, ist genauso unsinnig wie die Rechtfertigung der Rechten, die ein "Streben nach einem geordneten Leben" vorschieben.

     

    Gewalt schadet jeder Gesellschaft... immer.

  • P
    Petra

    Ist die Dame so Naiv oder will Sie unseren Verstand vernebeln?

    Drohsel:...Grundlage linker Politik ist das Streben nach einem freien und selbstbestimmten Leben für alle...

    Seid wann dass denn. Kann ihr jemand mal ein Geschichtsbuch kaufen. Da sollte sie mal die russische Geschichte im Kommunismus nachlesen oder die Geschichte der DDR mit dem SED (spätere PDS, jetzige Linke) Regime. Ein selbstbestimmtes Leben war immer der größte Feind der Linken. Ehemalige Juso Vorsitzende sind schon oft in höchste politische Ämter vorgedrungen. Ich hoffe bei Frau Drohsel bleibt uns das nach solchem verständnis erspart.

  • N
    N.

    @Marc Wagner:

     

    "Linke" Ideologie gibt es nicht. "Links" bezeichnet innerhalb eines eindimensionalen politischen Spektrums die ungefähre Ausrichtung zwischen zwei Polen, die allerdings nicht genauer definiert sind. Die "Mitte" in Anspruch zu nehmen war seit je her Propagandastrategie vieler politischer Strömungen.

     

    Die von dir erwähnten "Liberalen" saßen im Parlament solange ganz links, bis die Arbeiterbewegung sich zu Parteien formierte und hinzu kam.

     

    Aber der Liberalismus paarte sich teilweise mit der Arbeiterbewegung, teilweise mit Konservativen, wurde geschluckt und schluckte, und verteilte sich so über das ganze Spektrum. Im übrigen gibt es die "drei großen Ideologien" (Liberalismus (die Erste), Konservativismus (die Zweite als Reaktion auf die Erste), Sozialismus (die Zweite / Dritte (je nachdem, wann man ihn "beginnen" lassen möchte - schon zur Zeit der französischen Revolution oder erst später) in Reinform gar nicht mehr. Daher ist deine Zuordnung nicht richtig.

     

    Ich glaube nicht, dass du selbst genug Ahnung hast, um Frau Drohsel aufzuklären.

  • GS
    Gernot Schmidt

    Frau Drohsel verkennt, dass sowohl der Links- wie der Rechtsextremismus geschlossenen Systeme sind, die Andersdenkende bzw. Andersseiende ausschließt. Dass der Sozialismus in seinem Lauf der Versuche weit über 100 Mio Menschenlebenkostet und auch bei weiteren Experimenten diese Kosten nach oben treiben wird, spielt nur deshalb keine Rolle, weil damals Stalins Kassierung Polens und der baltischen Staaten von Großbritannien und Frankreich NICHT als verwerflich angesehen wurde und Stalin seine Truppen später gegen die Nazis antreten ließ. Sozialismus (nationaler inclusive)ist halt cool, weil keiner der Befürworter unter dieser Ideologie gelitten hat. Rechtsextremismus und und Linksextremismus sind gleichbesch... Ich finde die Gleichsetzung deshalb folgerichtig.

  • C
    Carsten

    Bei allem Respekt vor den Sozialdemokraten - die Drohsel spinnt doch komplett! So was unreifes und kindisches habe ich lange nicht gehört! Sind die Jusos ein politischer Sandkasten für trotzige Dreijährige? So eine Extremistin diskreditiert die gesamte demokratische Linke. Diese »rotlackierten Nazis« (Schumacher) gehören schnell aussortiert!

  • MW
    Marc Wagner

    Frau Drohsel,

     

    Das Streben nach einem freien Leben ist, wie der Name schon sagt, Grundlage LIBERALER Politik.

    Grundlage linker Politik ist die (v.a. ökonomische) GLEICHHEIT aller Menschen.

     

    Mein Ratschlag: Mehr Zeit auf bpb.de verbringen als für Extremisten zu demonstrieren.

  • B
    Badger

    Es sollte festgehalten werden, dass Neo Nazis NICHT rechts sind. Hitler war nicht rechts. Jeder, der behauptet, die Nazis wären "rechts" gewesen, lügt und ignoriert die Fakten. Stauffenberg war rechts. Hitler war links.

     

    Hitler war ein Sozialist.

     

    So wie Mao, Stalin, Lenin, Pol Pot, Che, usw.

     

    Über 100 Millionen Tote im Namen des Sozialismus egal welcher Farbe im 20. Jahrhundert. Das ist den Sozialisten anscheinend noch nicht genug.

  • U
    Usama

    Frau Drohsel scheint doch sehr verwirrt zu sein (nicht nur) über die Bedeutung des Begriffes "freies und selbstbestimmtes Leben" Möglicherweise glaubt sie sogar selbst an ihre Worthülsen- auf eine bisher nicht näher bestimmte Art und Weise.

    Leider schließen sich "Freiheit" und "soziale Gerechtigkeit" (besser "sozialistische Gerechtigkeit") gegenseitig aus.

    Sie ist schlichtweg eine Demagogin, ihr mädchenhaftes Auftreten täuscht darüber hinweg, was sie tun würde wenn sie nur könnte.

    Mahubay!

  • ES
    egon sunsamu

    Nach 27 Jahren persönlicher Erfahrungen mitten im real existierenden Sozialismus kann ich dieser jungen Dame nur eine Empfehlung geben:

    Liebe Frau Drohsel, leben und arbeiten Sie mal in einem Vorzeigeland Ihres linken Wunschsystems einige Jahre lang, um die "wahre Freiheit für alle" am eigenen Leib zu erleben. Beispielsweise Nord-Korea fällt mir da spontan ein. Nach Ihrer Rückkehr, sagen wir mal im Jahre 2012 werde ich Sie über Ihre Träume noch einmal befragen. Bitte verschonen Sie mich bis dahin mit diesem Unsinn!!!!

  • S
    Separatist

    @N.:

    "19.894 (2007: 17.176) aus dem Phänomenbereich „Politisch motivierte Kriminalität – rechts“, 3.124 "

     

    Von den 19894 Straftaten dürfen die meisten Propagandadelikte sein, also ein Straftatsbestand, den es für Linksextremisten gar nicht gibt.

  • L
    Lund

    Ein bisschen mehr journalistische Neutralität und die Verwendung des Konjunktivs im Einleitungstext würde der taz gut zu Gesichte stehen.

  • A
    ari

    sozialismus funktioniert nicht, haben wir schon oft genug probiert, immer gescheitert, liegt aber auch an der natur des menschen, da kann man noch so viel gendern...

    kapitalismus funktioniert nur begrenzt, liegt auch an der natur des menschen, dass dieser immer gieriger wird...

     

    was wir brauchen ist eine moderne monarchie, damit entscheidungen schneller durchgesetzt werden können. dazu noch im hintergrund nen starkes unabhängiges militär, das notfalls eingreift, falls der monarch seine position missbraucht, was gelegentlich passieren wird, weils eben auch in der natur des menschen liegt.

     

    man darf nicht vergessen, dass wir inzwischen mit die schrecklichsten wesen auf erden sind, wir fressen alles, töten alles, auch unsere artgenossen und vermehren uns unaufhaltsam. da gibts im tierreich nichts vergleichbares.

  • F
    Frühaufsteher

    Diese trollige Flöten-Drossel ist in Wirklichkeit eine ideologisch verbohrte und völlig realitätsfremde Sozialistin aus längst vergangenen Zeiten. Freiheit ist etwas völlig anderes als ihre linke Politik anstrebt. Sozialismus oder Kommunismus führen zur Entmündigung der Menschen wie die Geschichte der kommunistischen und sozialistischen Staaten gezeigt hat. Die Freiheit, die sie meint, ist nur ihre eigene, ihre auswendig gelernten linken Phrasen in die Öffentlichkeit hinausträllern. Andere Meinungen neben sich wird sie niemals gelten lassen oder akzeptieren. Ihre fehlende Distanz zur linksextremen Gewalt macht sie höchst suspekt. Mir ihr wird die SPD völlig untergehen oder in der Linkspartei verschwinden.

  • M
    Marti

    Die Toten, die durch die RAF starben, waren offensichtlich nicht so schlimm, weil Linke ja natürlich immer nur für das Gute kämpfen.

     

    Und die Selektion jüdischer Passagiere durch deutsche Terroristen der Revolutionären Zellen im Jahre 1976 war wohl blos ein Ausrutscher, der im Grunde genommen ja eigentlich gut gemeint war?

     

    Irgendwie scheint, wenn es um kritische Selbstbetrachtung geht, bei einigen Linken der Verstand vollständig auszusetzen!

  • S
    Stergerl

    @ N:

     

    Zum einem:

    Linke haben 2007 und 2008 mehr Gewaltdelikte als Rechte begangen. (dabei werden Mensch verletzt)

    Dazu die Statistik nochmal mit beiden Augen anschauen.

     

    Zum anderen:

    Es ist noch lange keine Begründung, dass Links gut ist, weil weniger schlimm als Rechts von den Verbrechensanzahl.

     

    Alles extreme ist käse.

  • K
    Kira

    @Marius

     

    Nichts für ungut, aber für einige ist Abtreibung bereits Mord , und Linksextremisten werden nicht müde diese Morde selbst mit abartigen Phrasen ala 'Föten an die Wand klatschen' zu verherrlichen. Auch die völkermordsähnlichen Tendenzen mit 'Abtreiben gegen Deutschland' sollten da nicht unerwähnt bleiben.

    Angesichts der demographischen Entwicklung ist Linksextremismus und die perverse Einstellung derer Apologeten zum Leben eine weitaus grössere gefahr für diese Gesellschaft als alle anderen Ideologien.

    Kinder umbringen aber Einwanderung forcieren .... sorry aber dies ist doch an Widerwärtigkeit nicht mehr zu überbieten

  • H
    Haiduk

    @Petra

    Ich empfehle "Welt vor dem Abgrund" von Iwan Iljin, erschienen 1930 in Berlin:

     

    http://tinyurl.com/yzmr94j

     

    Darin wird trefflich beschrieben und analysiert, wie die russischen "Linken" den Menschen ein "freies und selbstbestimmtens Leben für alle" beschert hatten. Anders als im Schwarzbuch des Kommunismus basieren alle Angaben auf Quellen aus der damaligen Sowjetunion.

  • N
    N.

    Bevor die Diskussion noch länger in irgendwelche "Analysen" von Ideologien abdriftet und die gute alte antikommunistische Totalitarismustheorie zum hundertsten Mal ausgegraben wird, einige Zahlen. Ich zitiere den Verfassungsschutzbericht von 2008. Nachzulesen auf der Homepage des VS.

     

    "Insgesamt wurden 24.605 Straftaten (77,4%) mit extremistischem

    Hintergrund ausgewiesen (2007: 20.809 = 72,9%), davon 19.894

    (2007: 17.176) aus dem Phänomenbereich „Politisch motivierte Kriminalität – rechts“, 3.124 (2007: 2.765) aus dem Phänomenbereich

    „Politisch motivierte Kriminalität – links“

     

    Das Personenpotential beider "Extremismen" schätzt der VS auf jeweils um die 30 000 Menschen. Somit ist "Rechtsextremismus" 6 mal (!) "krimineller" als "Linksextremismus". Hinzu kommt, dass unter den PMK-links-Straftaten seltener Gewaltdelikte (Körperverletzung etc.) sind als unter PMK-rechts. Hinzu kommt auch, dass zum Beispiel Straftaten mit homophoben Hintergrund nicht vollständig erfasst sind. Und Homophobie ist eine häufig Bestandteil rechtsextremistischer Ideologie. (Mit seltenen Ausnahmen: Schwule Rechtspopulisten wie Pim Fortuyn.)

     

    Daher hat Frau Drohsel völlig recht, wenn sie die Gleichsetzung kritisiert.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    "Ich kritisiere die Gleichmacherei. Rechtsextremismus spricht Menschen das Recht auf Leben ab. Grundlage linker Politik ist das Streben nach einem freien und selbstbestimmten Leben für alle."

     

    Wer so twas wählt, verdient Es nicht besser. Linke haben tatsächlich weltweit mehr Menschen umgebracht, als Rechte.

     

    Beides sind unmenschliche Ideologien und schenken sich nichts.

  • R
    Rolf

    @ Thommy:

     

    Von Gleichmacherrei kann keine Rede sein. Die Rechten und Islamisten sind heute aggressiver und gefährlicher als die Linken, besonders seit die RAF weg ist. Das ist eine Tatsache.

     

    Ich habe mich intensiv mit linken Strömungen auseinandergesetzt. In kürze: der Stalismus hat über den Trotzkismus gesiegt, weil er die Essenz des Kommunismus war. Die Essenz heißt Macht und Diktatur. Trotzki selber war weder gegen Massenerschießungen noch gegen Unterdrückung zur Entwicklung des kommunistischen Menschen. Er war einfach nur schwächer als Stalin.

  • T
    Tommy

    Ich würde anraten, sich mit linksradikalen Ströumungen auseinander zu setzen. Da gibt es einiges mehr als engstirnige Staatssozialisten !

    Das System in der ehemaligen UDSSR war nicht kommunistisch, sondern purer Stalinismus. Der kleine Bruder (DDR) war selbstverständlich die billige Kopie dessen ! Die wirklichen (freiheitlichen) Kommunisten wurden von dem stalinistischen Pack selbst ermordert ! (siehe russische Revolution)

    Ob der Kapitalismus weniger Tode zu verzeichnen hat, würde ich bezweifeln ! (siehe Dritte Welt)

  • J
    Jayson

    Linksextremismus will mehr Freiheit?? Das erzählt aber mal Linksextremisten wie MdB Ulla Jelpke, die Drohbriefe an die Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen schreibt - und das bestimmt nicht, weil sie so erfreut darüber ist, dass dort auf die Verbrechen linksextremistischer Regime aufmerksam gemacht wird!

     

    Leider ist eine entschiedene Haltung "gegen Links" noch nicht gesamtgesellschaftlich akzeptiert. Jeder, der "gegen Links" ist, muss sich dafür rechtfertigen, "gegen Rechts" ist dabei (zurecht) ein Konsens.

     

    Und zudem sollte es auch zum Konsens werden, dass man gegen politische Dummheit (= gegen Franziska Drohsel) sein sollte. Sprich: Man sollte aufmerksam darauf machen, wie naiv und gefährlich diese Vorsitzende einer ehemals ehrwürdigen Organisation ist. Das heißt nicht, dass man sie verbieten sollte (wie "die Linken" es gerne mit der NPD tun würden), man sollte ihr nur ideell die Stirn bieten.

  • N
    Nadi

    Das Interview hat mich erstaunt, dann stellte ich am Ende fest, dass es aus einer taz-Akademie entsprungen ist. Nun so viel so gut, aber Demonstrieren? Darüber brauchen wir bei der taz nicht debatieren. Das gehört zu einer links-liberalen Gesellschaft doch dazu.

    Und es wäre wohl wirklich gut, wenn mehr Menschen dieses Recht in Anspruch nähmen. Dass dies nicht passiert, hat leider auch mit der sehr negativen Ausstrahlung der SPD an der Macht zu tun. Damals hat Schröder der Linken einen dicken KO-Tritt verpasst. Erst jetzt beginnt sich die linke Bewegung wieder zu formieren - auch mit den Jusos.

    Aber gerade diese Organisation steht natürlich innerhalb der Partei immer schlechter da, weil die Normal-Mitglieder ja immer rechter werden. und die Jusos immer weniger Mitglieder haben.

  • S
    Stergerl

    @ Marius: "Vielleicht sollten einige Menschen mal ihre ideaologischen Scheuklappen abnehmen und sich mit der Realität auseinander setzen!"

     

    Das wünscht man so einigen.

     

    Leider konnte ich sonst kein Argument bei Dir herauslesen, bis auf das mit der Mordstatistik.

    Ich merke dass das gerne von der linken Seite genommen wird. Auch das die Anzahl zwischen 40-150 variiert.

    Gegenhalten kann man aber zum Beispiel, dass bei der Anzahl politisch motivierten Gewaltverbrechen die Linken vorne liegen.

    (laut Bundesinnenministerium)

     

    Oder wenn man das 1990 weglässt, sieht das mit der Harmlosigkeit von Links auch nicht mehr ganz so gut aus.

     

     

    Ich selber bin weder besonders links noch rechts,

    doch finde es schrecklich, dass linke Gewalt mittlerweile okay in der Öffentlichkeit geworden ist.

    Gewalt ist und bleibt Gewalt, egal wie sehr sich der Ausführende auch im Recht fühlt.

    Und Extremismus, egal in welche Richtung erzeugt Gewalt.

  • M
    Marius

    Also bei einigen der Kommentare meiner VorrednerInnen wird mir übel.

     

    Das Interview ist zwar von Franziska sehr ungeschickt geführt worden doch eine Gleichsetzung von Rechts- und Linksextrimismus ist ein gefährlicher wenn nicht fahrlässiger Kurs.

     

    Allein seit 1990 wurden in der BRD über 150 Menschen aus politisch rechten Motiven ermordet / getötet von der linksextremistischen Seite ist kein einziger Fall bekannt!

     

    Außerdem geht es ja auch um die Methodik in der Bekämpfung und dass z.B. rechte Kameradschaften anders behandelt werden müssen als islamistische Terroristen oder stalinistische Alt-SEDler sollte doch jedem klar sein.

     

    Vielleicht sollten einige Menschen mal ihre ideaologischen Scheuklappen abnehmen und sich mit der Realität auseinander setzen!

  • A
    aso

    Die Dame ist noch jung, und kennt das Schwarzbuch des Kommunismus noch nicht.

    Auch sonst macht sie widersprüchliche Aussagen:

    Sie kritisiert Gleichmacherei, und wehrt sich gegen Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus:

     

    „...Linksextremismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene Strömungen und Ideologien innerhalb der politischen Linken, die die parlamentarische Demokratie und den Kapitalismus ablehnen und durch eine egalitäre Gesellschaft ersetzen wollen....“:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Linksextremismus

     

    Gleichmacherei als Egalitarismus ist insofern eine zentrale Zielsetzung des Linksextremismus.

    Auch Demokratie wird im Linksextremismus nicht wirklich gern gesehen.

    Denn es muß ja jemand bestimmen, wie die „Gleichheit“ auszusehen hat, sonst gäb's ja Chaos...

    Abweichlern wird dann auch gern mal das Recht auf Leben abgesprochen.

     

    Idealistische Linksverklärung gilt ja als Schick... alles andere ist böse. Man muß ja schon als konservative Mitte befürchten als „Rechts“ beschimpft zu werden...

  • T
    tausendsasser

    ich muss meinen vorredner zustimmen. frau drohsel verkennt die tatsache das sämtliche sogenannte "linke" parteien mehr staatliche eingriffe in das alltägliche leben fordern. selbstbestimmung sieht anders aus...und fortschritt auch!

  • S
    stimmviech

    Der Ethnopluralismus spricht jedem Menschen in seiner angestammten Heimats/Herkunftsregion das Recht auf Leben zu. Ist also in der Theorie genauso human wie die Idee eines demokratischen Sozialismus. In der Praxis sieht es wohl bei beiden Ideologien anders aus. Mit 100 Millionen Ermordeten hat aber die Linke gegenüber der Rechten im negativen Sinne die Nase vorn.

  • R
    Rolf

    Ich unterstütze die Meinung von Petra.

    Sicher bestehen enorme Unterschiede zum Rechtsextremismus, aber der Linksextremismus ist undemokratisch und endet in der Diktatur solbald Machtmittel erlangt werden. Linksextremisten sind zu jeder Unterdrückung fähig, nicht nur gegen Reiche, sondern ebenso gegen Andersdenkende (Abweichler). Ich habe Linke erlebt, die wie eine Satire auf einen Roman von Arthur Koestler verhalten haben, es war aber nur eine Satire, weil sie eben keine Machtmittel hatten und der blutige Ernst deswegen nicht eintreten konnte. Es stimmt auch nicht das Linksextreme nicht rassistisch sind, wenn Sie auch keine Rassisten im Sinne der Rechten sind. Sobald ein Ausländer sich nicht in ihr Sterotyp vom hilfsbedürftigen Indio fügt, benutzen sie rassistische Motive als Mittel zur Unterdrückung.

  • S
    Stergerl

    Autsch, ist das plumpe Propaganda...

     

    Naja,

    man kann nochmal auf die Diskussion über das gleiche Thema verwiesen bei http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/kommentarseite/1/schwarz-gelb-verharmlost-nazigewalt/kommentare/1/1/

  • DW
    Die Wirklichkeit sieht anders aus

    Menschen die in Freiheit leben wollten, wurden brutal abgeknallt

  • V
    vic

    Von meiner Seite Beifall für Franziska Drohsel und ihren Standpunkt, der auch meiner ist.

    Leider ist sie in der falschen Partei.

    Ich denke, vernünftige Menschen wie Franziska Drohsel sollten die kommenden vier jahre nutzen um eine Partei jenseits von SPD zu gründen, denn die ist m.E. nicht mehr zu retten.

    Schwarz-gelb wird, abseits ihrer Klientel, keinen guten Eindruck hinterlassen.

    Und die BRD braucht dringend frische Luft.

  • H
    Herberthasshoff@hotmail.com

    Die Linke strebt überhaupt nicht nach Freiheti, sondern nach Geborgenheit. Die Linke ist für jene, die Angst vor der Freiheit haben und sich deshalb den Staat als Versorger wünschen. Links und Freiheit ist noch nie in der Geschichte zusammen gegangen.

  • FF
    Frank F.

    Extremismus schadet einer Gesellschaft immer. Da spielt es keine Rolle ob er rechts, links, christlich, muslimisch oder sonstiges ist. Auch durch Linksextremisten werden jedes Jahr Polizisten verletzt und Eigentum beschädigt (revolutionärer 1. Mai, Chaostage usw.). Sind verletzte Polizisten neuerdings besser als verletzte Ausländer? Und ich dachte immer, dass alle Menschen gleich sein sollten. Jeder Extremismus spricht Andersdenkenden das Recht auf Leben ab. Mit extremen Mitteln wie Gewalt werden Andersdenkende angegriffen. Das zeichnet den Extremismus schliesslich als solchen aus. Und Gewalt hat in unserer Gesellschaft nichts verloren, weder von rechts noch von links. Dieses Schöngerede von Gewalt passt meiner Meinung nach nicht zu einer zivilisierten Gesellschaft. Diese mit einem "Streben nach freiem Leben" zu rechtfertigen, ist genauso unsinnig wie die Rechtfertigung der Rechten, die ein "Streben nach einem geordneten Leben" vorschieben.

     

    Gewalt schadet jeder Gesellschaft... immer.

  • P
    Petra

    Ist die Dame so Naiv oder will Sie unseren Verstand vernebeln?

    Drohsel:...Grundlage linker Politik ist das Streben nach einem freien und selbstbestimmten Leben für alle...

    Seid wann dass denn. Kann ihr jemand mal ein Geschichtsbuch kaufen. Da sollte sie mal die russische Geschichte im Kommunismus nachlesen oder die Geschichte der DDR mit dem SED (spätere PDS, jetzige Linke) Regime. Ein selbstbestimmtes Leben war immer der größte Feind der Linken. Ehemalige Juso Vorsitzende sind schon oft in höchste politische Ämter vorgedrungen. Ich hoffe bei Frau Drohsel bleibt uns das nach solchem verständnis erspart.