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Interview mit Aktivistin von Pussy Riot„Jeder Akt eine Mutprobe“

Am Montag findet das Berufungsverfahren gegen drei Musikerinnen von Pussy Riot statt. Im Untergrund organisiert Schljapa die Band.

Hartes Urteil: Drei Mitglieder von Pussy Riot wurden zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt. Bild: dapd
Klaus-Helge Donath
Interview von Klaus-Helge Donath

taz: Schljapa, am Montag geht Pussy Riot in die Berufung. Wird das Gericht die zweijährige Lagerhaftstrafe für Ihre Mitstreiterinnen aussetzen?

Schljapa: Ich bin zu 99 Prozent überzeugt, dass das Gericht vom erstinstanzlichen Urteil nicht abrückt. Nadja, Katja und Maria werden wohl ins Lager müssen. Das System kann sich nicht anders verhalten. Denn inzwischen sind die Strukturen des Geheimdienstes auch die Grundlage unseres Staates. Die „KGBisierung“ Russlands ist in vollem Gang.

Wie geht es den Gefangenen?

Wir kommunizieren miteinander, wenn auch nicht unter vier Augen. Ich habe den Eindruck, dass sie sich innerlich schon auf das Lager vorbereitet haben. Bei Nadja Tolokonnikowa bin ich mir ganz sicher, weil sie ein ungewöhnlich mutiger Mensch ist, der sich vor nichts fürchtet. Durch kleine Aktionen lassen wir sie wissen, dass wir mit ihnen sind. Als Katja Geburtstag hatte, trugen wir vor dem Gefängnis ihre Gedichte vor und zündeten Feuerwerkskörper an. Natürlich tranken wir auch Champagner.

Wie lange sind Sie schon dabei?

Ich habe Pussy Riot vor etwas mehr als einem Jahr mitgegründet. Mit den anderen Frauen bin ich seit drei Jahren befreundet. Vorher hatten wir schon viel zusammen gemacht. Das ergab sich so, weil wir in denselben Künstlerkreisen verkehren. Die Gründung fand auf einer Veranstaltung der Opposition in einem Erholungsheim vor Moskau statt. Da waren auch die anderen Köpfe der Opposition – Garri Kasparow, Alexei Nawalny und Boris Nemzow – anwesend.

Wie groß ist die Band?

Aktivistin Schljapa

Schljapa (der Hut) ist ein Pseudonym einer der Aktionskünstlerinnen von Pussy Riot, die noch in Freiheit sind. Sie wechselt ihren Tarnnamen regelmäßig. Nach eigenen Angaben ist sie zwischen 25 und 30 Jahre alt und führt ein Doppelleben: als erfolgreiche Künstlerin in der Öffentlichkeit, als Aktionskünstlerin im Untergrund. Etwa 30 Frauen zählen zum Kern der Gruppe, berichtet die Moskauerin. Die Kremljugend „Naschi“ veröffentlichte am Freitag eine Liste mit sechs Namen von Frauen, die bei Aktionen von Pussy Riots beteiligt gewesen sein sollen, aber noch nicht festgenommen werden konnten. Schljapa wurde demnach noch nicht enttarnt.

Wir sind zehn Aktivistinnen und zwanzig im Umfeld, die uns in allem unterstützen. Die eine ist für den Ton zuständig, eine andere komponiert, wieder andere halten einfach bei einer Aktion ihre Haut hin und warten mit laufendem Motor im Auto.

Es heißt, fast alle Mitglieder hätten sich ins Ausland abgesetzt …

Das stimmt so nicht. Zwei sind zurzeit außerhalb Russlands und bereiten etwas vor. Ich war auch vor Kurzem auf der Documenta in Kassel, hatte aber nicht die Absicht, zu fliehen.

Wie bereiten Sie Aktionen vor?

Erst mal halten wir Ausschau nach den Schwachstellen des Systems: Wo lässt sich eine Aktion besonders wirksam machen? Danach wägen wir alle gemeinsam das Für und Wider ab. Katja ist ein sehr musischer Mensch. Sie versteht auch viel von der inneren Logik solcher Aktionen und davon, wie sie angelegt sein müssen. Sie entwirft die Strategie und kümmert sch ums Taktische. Das macht uns so sicher, weshalb wir auch von unserer Sache überzeugt sind, wenn wir eine Aktion angehen.

Legen Sie als Aktionskünstlerinnen Wert auf den Feinschliff?

Die ersten Lieder von Pussy Riot klangen noch, als würde jemand mit einem Schraubenzieher im Kopf rumstochern. Ich liebe Mozart und spiele Geige, lerne es zumindest. Singen kann ich leider nicht. Es sind aber auch bildende Künstlerinnen und Journalistinnen unter uns.

Die Einsätze in der Christi-Erlöser-Kirche, der Metro und vor der Kremlmauer auf dem Roten Platz waren immer spektakulär. Muss jede Aktion die vorangegangene übertreffen?

Jeder Akt muss einer Mutprobe gleichen, um sich von der Angst vor dem Staat zu befreien. So war es in der Kirche. Auch in der Metro weiß man vorher: Wenn ich auf ein Gerüst klettere, legt mir die Polizei Handschellen an, wenn ich runtersteige. Auf dem Roten Platz sind die Sicherheitskräfte – egal ob in Zivil oder in Uniform – innerhalb von 15 Sekunden zur Stelle. Das haben wir genau geprüft.

Die letzte Aktion am Tag der Urteilsverkündung ist fehlgeschlagen. Was war da geplant?

Wir hatten wochenlang trainiert und einen Kurs in Industriealpinismus absolviert. Solche Einsätze erfordern viel Technik und Hilfsmittel. Daher sind sie ziemlich teuer, und das Geld haben wir eigentlich gar nicht. Es ließe sich billiger machen, wäre dann aber riskanter. Wir wollten uns vom Dach des Gerichts abseilen und bei der Urteilsverkündung in die Fenster lugen. Die Sache ging schief, weil der Sicherheitsapparat das zu früh spitzgekriegt hatte. Das war ein Fehler in unserem Kommunikationssystem.

Haben Sie keine Angst, aufzufliegen? Ohne Maske sind Sie auch nicht unbekannt?

Ich muss aufpassen, die Gefahr besteht. In letzter Zeit werde ich häufiger angehalten, meine Papiere werden überprüft. Ich darf denen auf keinen Fall in die Hände fallen.

Wie geht es mit Pussy Riot weiter, wenn die drei ins Lager müssen? Die Frauen sind weltweit bekannt. Nach Ihrer Philosophie der „Gesichtslosigkeit“ sind sie für weitere Aktionen verbrannt …

Das stimmt, sie sind aber alle talentiert und werden etwas anderes machen. Sie leiden darunter, dass sie ihre Anonymität verloren haben. Unsere Philosophie ist antikapitalistisch. Der Kapitalismus basiert auf dem Prinzip „Kaufen und verkaufen“. Das geht nur, wenn du ein Gesicht hast und es zeigst. Ein Mensch ohne Antlitz tritt nicht als Händler auf. Das kapitalistische System duldet Anonymität nicht.

Wer sein Gesicht zeigt, hat es eigentlich verloren? Tragen Sie daher Masken?

Ja, die Masken sind das Produkt einer künstlerischen Idee und unseres permanenten Mangels. Wir sind bettelarm, weswegen sich auch einige Frauen durch Mundraub ernährt haben, bevor sie im Gefängnis landeten. Ein Mensch ohne Gesicht bewegt sich in einem anderen Diskurs.

Ist man als Linker nur glaubwürdig, wenn man arm ist? Sind Sie alle antikapitalistisch?

Mein Metier ist die visuelle Kunst. Ich fühle mich den Anarchoindividualisten am meisten verbunden, die die Autonomie des Individuums hervorheben, die Gewalt ablehnen und die statt auf Revolution auf Aufklärung der Bevölkerung setzen.

Die Idee ist eher liberal und steht in Opposition zum kollektiven Anarchismus. Die russischen Vorreiter sind im Gulag gelandet oder gleich erschossen worden …

Auch der Progressivismus ist ein Konzept, das mir zusagt. Das Individuum steht im Mittelpunkt und die Gesellschaft ist von einer tiefen Menschlichkeit im Umgang miteinander durchdrungen. Ich glaube, dieses Maximum an Humanität lässt sich in Norwegen beobachten, wo Häftlinge nicht in Käfige weggesperrt werden und ihnen nicht die Würde genommen wird. Bei uns läuft es ganz anders. Unsere Gefangenen erhalten selbst nötige Medikamente nicht. Nadja bekam nicht mal Kopfschmerztabletten.

Ist Westeuropa ein Vorbild?

Dort geht es viel menschlicher zu als bei uns im Ultrakonservatismus. Zugegeben. Für Menschen mit Idealen, Sehnsüchten und grenzensprengenden Ideen ist Europa trotz allem zu eng.

Wiederholen Sie damit nicht den ewigen Vorwurf, den die russische Intelligenz seit 200 Jahren macht? Anders formuliert: Lieber auf dem Schafott als im Bett sterben?

Nun ja. Ich erkenne die Institution Staat in keiner ihrer Erscheinungsformen an. Gegen starre Formen habe ich etwas. Ich möchte auch nicht auf einem Friedhof begraben werden. Meine Freunde sollen meinen Leichnam in einen Fluss werfen. Ich bin Atheistin und glaube an die Materie.

Ihre künstlerischen Vorbilder?

Ich bin eine Vertreterin des Aktionismus und Situationismus. Wenn ich es könnte, würde ich jeden verpflichten, etwas Nützliches und Sinnvolles im Leben zu tun. Vor allem die verrückten orthodoxen Gläubigen, die im Prozess auftraten. Sie tun nichts, sind einfach Parasiten.

Ist das Leben für Sie selbst das Kunstwerk wie bei den französischen Situationisten der 1960er Jahre, den Kommunikationsguerilleros? Ist Präsident Wladimir Putin mit seinen Performances nicht auch ein Situationist an der Schnittstelle zwischen Kunst und Politik?

Der Kranichflug neulich, wo sich Putin als Leitvogel verkleidet hatte und in einem Fluggerät saß, kommt dem schon sehr nahe. Er antwortet Pussy Riot im gleichen Metier. Ich glaube aber nicht, dass er seine Rolle als Aktionskünstler begriffen hat. Würde er in diesem Geist weitermachen, wäre es eine geniale Antwort auf die Herausforderung der Opposition und den „Marsch der Millionen“.

Was kommt nach Putin?

Ein anderer Diktator.

Was sind Sie nun eigentlich wirklich?

Eine aktive Pessimistin.

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12 Kommentare

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  • H
    Hendrix

    Benz, das sind in der Tat klare Statements:

     

    Pussy Riot sind mit Hitler vergleichbar.

    Die Kritik der Band an der Kungelei des Patriarchen mit dem Regime stellt religiösen Hass dar.

    Und Ihre postsowjetischen Vorstellungen von Marktwirtschaft, ganz auf Prawda-Linie, kulminieren in der Feststellung, dass die Bezahlung von Naschi an Blogger für Putin-freundliche Beiträge OK sind.

    Genosse Benz, die Partei wird das mit großer Genugtuung zur Kenntnis nehmen.

  • B
    Benz

    @Hendrix

    Da haben Sie recht, auch ein Vergleich der Pussen mit Hitler ist naheliegend: Beide, die Pussen wie Hitler, hassen eine bestimmte Religionsgruppe. Oder denken Sie, nur Judenhass sei verwerflich, Orthodoxenhass dagegen normal?

     

    Der Hass der Pussen auf die Orthodoxie zeigte sich darin, dass sie in die Kirche eindrangen, sich dort höchst ungebührlich benahmen, den Patriarchen einen Hund und die Gläubiger Kriecher nannten.

     

    Habe ich Ihre Naschi-Frage tatsächlich nicht klar genug beantwortet? Na selbstverständlich ist es in Ordnung dass Naschi Blogger für Wahlwerbung bezahlen! Die Blogger haben gut gearbeitet, haben sich Mühe gegeben und ihren Teil zur Medienkampagne beigetragen, da haben sie sich auch einen anständigen Lohn verdient. Oder glauben Sie, Leser der kommunistischen Prawda, alles liesse sich mit ''freiwilligem Einsatz der Werktätigen aus revolutionärer Begeisterung'' machen? Willkommen in der Marktwirtschaft, lieber Hendrix.

  • H
    Hendrix

    Der Kommentar "Sie haben zwar viel zum Thema Pussy..." stammt natürlich von mir, nicht von Benz - dem Adressaten.

  • B
    Benz

    Sie haben zwar viel zum Thema Pussy berichtet, Benz, aber ich habe nichts wirklich neues gehört. Es ging um die Unangemessenheit Ihres obszönen Vergleichs von Pussy Riot mit Breivik und den Taliban. Nach der von Ihnen vorgetragenen Logik hätten Sie die Band ebenso mit Adolf Hitler vergleichen können. Man könnte überhaupt jedweden politischen Gegner wahlweise mit Breivik, Taliban, Hitler, Stalin oder wem auch immer vergleichen. Der Schmutz würde nie ein Ende nehmen.

     

    Zweitens: Sicher schließen Politik und religiöser Hass einander nicht aus. Nur erschließt sich mir immer noch nicht, worin denn der angebliche religiöse Hass besteht, für den die Band verurteilt wurde?

     

    Dass Sie Naschi sehr loben ohne wissen zu wollen wer Jakemenko ist wundert mich sehr. Das ist als würde man die Sowjetunion loben ohne Lenin zu kennen. Auch dass totalitäre Regime ihre Gefolgsleute opfern ist das normalste der Welt; warum sollte ich das bestreiten?

     

    Was Ihre diffusen Ausführungen zu Medienkampagnen, Kommunisten und Marktwirtschaft betrifft: Es geht nicht darum, ob Medienkampagnen und Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll sind, auch nicht, dass sie bezahlt sein müssen. Das sind Basics. Es geht um die Frage der Mittel und deren Akzeptabilität. Genau darum drehte sich der Skandal. Also zurück zur Frage: Finden Sie es in Ordnung, dass Naschi Blogger für Putin-freundliche Beiträge bezahlte?

  • B
    Benz

    @Hendrix

    Lesen Sie mal den Artikel in der FAZ, der die Anfänge der RAF-Terrorgruppe mit den Pussen vergleicht. Ja, glücklicherweise gingen die Pussen selbst nicht zu physischer Gewalt gegen Menschen über. Aber das heisst nicht, dass ihre Tat harmlos war: Auch die Pflicht, einen Judenstern zu tragen, war noch keine physische Gewalt, trotzdem werden Sie Judensterne ja wohl kaum als harmlos bezeichnen. Denn beim Judenstern, wie bei der Kirchenschändung und wie bei der Sprengung der Buddhastatuen durch die Taliban geht es um das Motiv: Hass auf eine Religionsgemeinschaft.

     

    Zu Ihrem Versuch der juristischen Rechtfertigung des Hassverbrechens der Pussen: Niemand streitet ab, dass die Pussen auch auf Politik machten. Aber Politik und religiöser Hass schliessen sich keineswegs aus. Ganz im Gegenteil, viele Fanatiker machen Hass auf andere Religionsgruppen zum Inhalt ihrer Machtpolitik. Die Taliban z.B. sind zweifellos eine politische Machtgruppe, das entschuldigt ihren Hass auf alle nichtislamischen Religionen noch lange nicht.

     

    Ja, Naschi lobe ich sehr, ich habe eine sehr hohe Meinung von diesen engagierten jungen Leuten. Die denken nicht nur an I-Phones u.ä., sondern machen sich auch Gedanken über die Zukunft. Wo Jakemenko arbeitete und ob er entlassen wurde, weiss ich nicht. Aber wenn er entlassen wurde, zeigt dass doch nur dass in RU, entgegen Ihren Behauptungen, auch Putinanhänger unter Druck geraten und rausgeworfen werden können.

     

    Als professionelle Organisation haben Naschi eine professionelle Medienkampagne geführt, was selbstverständlich vollkommen in Ordnung ist, mehr noch, ich halte gut gemachte Oeffentlichkeitsarbeit für eine der Grundlagen politischen Erfolgs. Glauben Sie, eine PR-Kampagne sei gratis zu haben? Gerade Sie, der ständigt behauptet in RU herrschten Kommunisten, scheinen naiv zu glauben dass PR-Kampagnen gratis seien... Haben Sie noch nie denn noch nie was von den Regeln der Marktwirtschaft gehört??

  • H
    Hendrix

    @Genosse Benz

    Ein Jammer was ich da hören muss. Weil jeder mal klein anfing und Breivik/Taliban eine ideologisierte Sicht auf die Welt hätten, wären sie mit Pussy Riot vergleichbar? Nach der gleichen (Un-)Logik hätten Sie die Band auch mit Adolf Hitler vergleichen können.

     

    Dass die Verurteilung der Band gesetzwidrig ist folgt schlicht aus der Tatsache, dass der erhobene Vorwurf des "Rowdytums aus religiösem Hass" in keiner Weise zutrifft. Das hatten wir doch wohl schon festgestellt, auch dass der Protest politischer Art war. Ihr ständiger diesbezüglicher Verweis auf ArtIkel 213 des russ. StGB. mag zwar juristisch klingen. Russische Gerichte interessieren sich aber weder für Gesetze noch Paragraphen: Das Urteil wird einfach von oben diktiert. Wie das halt in Unrechtssystemen ist. Natürlich müssen die Verantwortlichen für das verbrecherische Urteil gegen Pussy Riot zur Verantwortung gezogen werden.

     

    Zu Ihrer primitiven Schadensfreude über die Haft der Band hatte ich mich bereits geäussert.

     

    Interessanter ist ein anderer Aspekt. Sie lobten wiederholt die Naschi-Organisation, diesmal weil sie sich in gewohnt schmutziger Weise am Hexenprozess gegen Pussy Riot beteiligt. Auch sonst sind die Naschisten in unendlich viele Skandale verwickelt, einer schmutziger als der andere. So wurde kürzlich ihr korrupter Spiritus Rector Jakemenko gefeuert, weil er selbst dem Kreml untragbar war. Besonders bekannt war der Naschi-Skandal vom Frühjahr als publik wurde, dass Naschi über Jahre Blogger im Internet bezahlt hat, damit diese Regime-freundliche Beiträge schreiben, insbesondere über Putin. Auch die Preislisten wurden publik gemacht. Nachzulesen z. B. unter

     

    http://www.welt.de/politik/ausland/article13857923/Wie-die-Putin-Jugend-das-Internet-manipulierte.html

     

    Nun würde mich Ihre Meinung hierzu interessieren, Genosse Benz, der Sie doch auch von früh bis spät Putin-genehme Kommentare verfassen: Finden Sie es in Ordnung, dass die von Ihnen gelobte Naschi-Organisation Blogger dafür bezahlte Putin-freundliche Kommentare zu schreiben?

  • B
    Benz

    @Hendrix

    Es ist richtig, dass die Pussen nicht wie Breivik und die Taliban Leute umgebracht haben.

    Aber erstens hat jeder mal klein angefangen: Auch die Taliban begannen 'nur' mit Hassparolen, dem Verprügeln von Unverschleierten und der Sprengung von Symbolen anderer Religionen, ehe sie zu Mord übergingen. Auch Breivik trieb sich, bevor er zum Mörder wurde, jahrelang in extremistischen Kreisen herum und fantasierte davon, dass ''links-jüdische Regime'' von Norwegen zu stürzen- ganz wie die Pussen, die auch von Umsturz faseln.

    Und zweitens haben die Pussen mit den Taliban und Breivik die enge, ideologisierte, hasserfüllte Sicht auch die Welt gemeinsam. Für alles was nicht der eigenen Meinung entspricht, haben sie nichts als Hass und Verachtung übrig. Pussen/Taliban/Breivik behaupten alle drei, ganz genau zu wissen wie die Gesellschaft zu beglücken sei, Toleranz und kompromissorientiertes Verhalten ist dabei den Pussen genauso fremd wie den Taliban und Breivik.

     

    ''Verurteilung nach russ. Recht gesetzeswidrig''

    Das haben Sie schon gefühlte 20 Mal geschrieben. Ich verweise dabei zum wiederholten Male auf Art. 213 des russ. StGB, welcher eine Strafe für ''groben Unfug aus religiösem Hass'' vorsieht, auch verweise ich darauf, dass nach russ. Verfassung die Glaubensfreiheit geschützt ist, und fordere Sie auf, endlich mal klar zu sagen warum denn das Urteil gesetzeswidrig sein soll.

     

    Selbstverständlich freue ich mich, dass die Pussen jetzt im Gefängnis hocken. Sie freuten sich ja auch über die Kirchenschändung. Wobei der Unterschied darin liegt, dass ich mich über einen Triumph des Rechtsstaates freue, sie hingegen ein Verbrechen bejubelten.

     

    Zudem freue ich mich ja auch aus pädagogischen Gründen über den Gefängnisaufenthalt: Jetzt endlich kommen die Pussen aus ihrem ideologisierten, hermetisch abgeschotteten Umfeld heraus und werden mit der Realität konfrontiert. Jetzt werden sie hoffentlich merken, wie sehr sie sich in ihrer eigenen Welt eingebunkert hatten- genauso wie auch Breivik, als er vor Gericht mit den Opfern konfrontiert wurde und Stellung nehmen musste zu seiner Tat, sichtlich fahrig wurde und sein ideologisiertes Weltbild zusammenstürzte.

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    Die Differenz eines harten Protonormalismus zum weichen Normalismus in Westeuropa wird evoziert. Sozial-konsruktivistisch, was eine Hauptgebiet für Künstler ist, haut es in die Kerbe der "ewigen halbasistchen Despotie" Russlands, die in 800 jahren unter den Momglen gewachsne ist und die viellleicht in russischen Herrschafstkreisen erhblich empfindlicher ist, als wir so hier im Westen wissen. Vom Westen lernen, den Westen kopieren" einholen, überholen, die "verzögerte Entwicklung" für so ein großes und autonomes Land,

    das ist hart.

     

    Die nachfolgende Entwicklung der Veröffentlichung von Gefängisfoltervideos in Georgien (Stalins Heimat) im Wahlkampf und der (nur zeitlich nachfolgend) themenverwandten aber in aktuelle Bürgerkriege, in meinem Augen eher negativ, eingreifende Mohamedvideos sind schon fast "Kompensation" für die Lagerstrafenopfer, vom Machtkampfgesichtspunkt, nicht vom Leid her.

     

    Eine angemssener Straferlass für die Pussy Riots könnte vielleicht etwas das Feuer zugunsten des Friedens "dämpfen". Russland ist nämlich Pakistan geogarphsich näher als Wetseuropa.

  • H
    Hendrix

    Bemerkenswerte "Beiträge"...

     

    @Genosse Benz

    Auch wenn der Schmutz, den Sie hier über die Band auskippen, nicht neu ist und wie alle Ihre Beiträge inhaltlich ganz auf Linie des Putin-Regimes liegt, soll er ob seiner Unappetitlichkeit nicht unwidersprochen bleiben. Mehr noch: In Ihrem Fanatismus haben Sie sogar noch die gelenkten russischen Medien übertroffen - das muss man erstmal schaffen.

     

    Zunächst ist der Vergleich von Pussy Riot mit Massenmördern wie Breivik oder Terrororganisationen wie den Taliban absolut unangemessen. Die Band hat niemanden umgebracht, im Gegenteil für Freiheit demonstriert. Auch ist das Urteil weniger religiös als politisch. Vergessen wir nicht, dass die Mädchen mutig den Rücktritt Putins verlangt und gegen die skandalöse Kungelei der Führung der russ.-orthodoxen Kirche mit dem Putin-Regime protestiert haben. Mithin war die Verurteilung der Band auch nach russischem Recht gesetzwidrig.

     

    Ihre diabolische Freude über den Gefängnisaufenthalt der Band ist für mich nur mit niedrigsten Instinkten zu erklären. Ich wünsche niemandem einen Aufenthalt in russ. Straflagern; noch nicht mal Ihnen, Benz.

     

    Was die skandalöse Naschi-Organisation betrifft, im Volk verächtlich "Putin-Jugend" genannt, so sollte man der Vollständigkeit halber hinzufügen, dass einer ihrer Häuptlinge sogar ein Kopfgeld auf die Ergreifung der flüchtigen Bandmitglieder ausgesetzt hat. Bedenkt man, dass Naschi vom Regime selbst finanziert wird, ein bemerkenswerter Vorgang. Warum die Polizei sie immer noch nicht gefasst hat, kann ich Ihnen sagen: Weil diese genauso korrupt und unfähig ist wie alles im Putin-Staat.

     

    Benz, ich bezweifle, dass Sie mit derart geschmacklosen Beiträgen Ihrem Idol Putin einen Gefallen tun. Das wäre in dieser Form selbst diesem peinlich. Aber bitte.

  • B
    Benz

    Die Pussen leben in einer eigenen Welt- in der Welt, die sich alle Fanatiker zurechtzimmern müssen, um ihre Hassverbrechen vor sich und der Gesellschaft zu rechtfertigen.

     

    Auch Breivik konnte stundenlang darüber sprechen, warum sein Hass auf die norwegische Linke gerechtfertigt war. Die Taliban beriefen sich auf Dutzende Koranstellen, um die primitive Sprengung der Buddhastatuen zu begründen. So sind auch die Pussen- sie dozieren seitenlang über Kunst und Kampf gegen die ''Diktatur'', und dass dies ihr Hassverbrechen gegen die Orthodoxe Kirche rechtfertige.

     

    Wie jede geschlossene, ideologisierte Gruppe unterziehen sich auch die Pussen ständig einer gegenseitigen Gehirnwäsche, unterdrücken Zweifel sofort. Der Gefängnisaufenthalt wird ihnen psychologisch zweifellos guttun, kommen sie doch da endlich einmal mit der Realität, mit Leuten ausserhalb ihres bisherigen geschlossenen Umfeldes, in Kontakt.

     

    Die Namen der noch flüchtigen Pussen sind übrigens bekannt, sie wurden sogar auf der Homepage von Naschi, der engagierten russ. Jugendorganisation, publiziert. Warum die Polizei sie noch nicht gefasst hat, ist mir unverständlich.

  • JS
    johan Schreuder

    Also, für denen die is nicht wissen, pussy riot = odpol = ngo der USA

  • W
    Weihnachtsmann

    Der Mensch ohne Staat - befreit von jeglicher Herrschaft und Machteinflüssen,ist Utopie.Hat es nie gegeben und wird es niemals geben.Der Staat selbst wird sich über jeden Anarchisten freuen,denn er weiss das dieser für etwas kämpft das nicht existieren kann.Überaus tolerant öffnet der Anarchist sein finsteres Herz für alles und jeden,während die Mafiosi aller Herren Länder,in ihrer unersättlichen Geldgier nach frischem Blut für die Vampire suchen.Und manchen von diesen ist kein Mädchen jung genug.Irgendwann stehen die Gangster beim Antifaschistischen vor der Tür und verlangen Steuern,oder Schutzgeld,je nachdem wie sie diese Abgaben gerade nennen und bieten ihm ne Ladung edelstes Heroin an.Viel schlimmer können Faschisten gar nicht sein,oder etwa doch?Euer aller Toleranz ist in Wahrheit Ignoranz,mit Scheuklappen lauft ihr durch die Gegend.Und wenn die Faschos gerade mal wieder jemanden halbtotschlagen seht ihr euer eigenes abscheuliches Spiegelbild,ihr Gorgonen.

     

    Familien gründen Dörfer,aber schon innerhalb einer Familie funktioniert Anarchie nicht.Und wenn sie bei Mann und Frau nicht funktioniert,klappts erst recht nicht wenn die Kinder bekommen."Keine Macht für Niemand"?...hirnloser geht es wohl absolut nicht,obwohl Utopien,da sie dem Reich der Phantasie entspringen,auch was für sich haben...Megacity was bombed to the floor..

     

    Gewalt ist eine Lösung.Sie ist die einzige Lösung.Sie ist es immer gewesen.Der Stärkere setzt sich durch(siehe "Kernwaffen")und notorische Gewaltverbrecher verstehen nur eine Sprache.Vlad Dracul z.B. wusste das vermutlich,hat aber allem Anschein nach seine Seele an die katholische Kirche verkauft um an die Macht zu kommen,.Und wie es so ist,wenn man sich einen Feind zum Freund nimmt...irgendwann rammt er einem ein Messer in den Rücken.Nu bin ich schon wieder bei diesen kackdämlichen Religionen,die sich momentan wie bescheuert in all ihrer Toleranz und Nächstenliebe allem anderen(vor allen dingen schwulen lesben transsexuellen und anderen religionen)gegenüber gegenseitig übertreffen.Türkische Diplomaten einer religiösen-radikalrechten Regierung lieben natürlich auch alles und jeden,wie ich letztens mal gelesen hab,aber das nur am Rande.Schwulenvereine und Feministische Sekten die allen Frauen die totale Selbsttändigkeit aufzwingen wollen,obwohl die wenigsten Frauen dazu in der Lage sind in Unabhängigkeit vom Mann glücklich zu sein,sie erscheinen mir suspekt.Ähnlich suspekt wie die französischen Staatsbediensteten vor 1792,geschminkt,kostümiert wie komplette Vollschwuchteln,affektiertes Gehabe und die "120 Tage von Sodom" immer im Gepäck.

     

    Bericht zur Lage der Nation:Ihr seid Scheisse!Obwohl Scheisse vielleicht besser ist als ihr,das weiss ich aber nicht.Scheisse herabzuwürdigen ist vermutlich sowas wie Volksverhetzung,die "Kot und Urin Verehrungskirche" könnte sich angegriffen fühlen,das wäre dann wohl vielleicht sogar und sowieso Rassismus.Oder auch nicht.Aber irgendein Kleingeist aus ner Synagoge ,der nichtmals die 10 Gebote begreift,ohne das er vorher ne Schiffsladung voller geistiger und kreativer Nullnummern,die seine ach so unglaublich "Weisen" Vorfahren um die Thora rumgekleistert haben "studieren" muss,so einer erzählt mir nicht wo der Hase lang läuft.Das war nu antisemitismus,oder was?Derartige Adelstitel sind mir eher schnurz."Feind des Islams"...das klingt wenigstens nach was,ist aber bei näherer Betrachtung so wertvoll wie ein Orden am Band,man hat nix davon.Einen Häretiker genannt zu werden is ja nach wie vor "der" ultimative Ritterschlag für jeden der denken kann, aber erzähl das mal nem "total entarteten Unjuden"...ja,ich habe "total" gesagt, sacht ma darf man das?Ist der Papst unfehlbar?

     

    Ist die Erde wirklich eine Kugel?Oder nimmt der Mensch sie nur als eine solche war,weil seine Augen ein verzerrtes Bild der Realität in sein Hirn speisen?Ist die Wahrnehmung des Menschen die absolut ultimative einzig wahre Form der Wahrnehmung?Ist das wichtig?Ist überhaupt irgendwas wichtig,ausser meinem persönliche "Wohlstand" und ihn zu vergrössern?

     

    Die 10 Gebote scheinen so unangreifbar.Sich selbst jeder Kritik entziehend alleine durch ihre Existenz und Aussagekraft.Ohne Zweifel das beste was ich je gelesen hab,wenn es keinen Gott gibt sind sie das Magnum Opus der Menscheit.Wobei ich nicht ausschliessen möchte das es diesen Gott gibt von dem Mose da wohl sprach,oder das der Instinkt des Menschen in Notwehr jeden zum kaltblütigen Totschläger werden lassen kann.WER masst es sich an da zu richten?Wo ich direkt mal bei nem neuen Thema wäre..Iran..