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Interview: Holsten-Chef Wilfried Rinkel„Weiter gute Chancen“

■ Holsten interessiert sich für Ratsherrn und Astra, nicht für Standort und Belegschaft

taz: Seit Jahren dürstet es Sie nach der Übernahme der Konkurrentin Bavaria-St. Pauli. Sind Sie jetzt am Ziel?

Wilfried Rinkel: Richtig ist, daß wir seit Jahren Interesse an den Biermarken Jever, Ratsherrn und Astra haben. Bislang scheiterten die Verhandlungen aber an Preisvorstellungen.

Das Zugpferd Jever dürften Sie auch jetzt kaum kriegen. Unter welchen Bedingungen gibt es eine Zukunft für Astra und Ratsherrn im Hause Holsten?

Wir sind nur an den Biermarken interessiert. Die würden wir dann bei uns produzieren. Kapazität ist ausreichend vorhanden. Den Standort auf St. Pauli wollen wir nicht erwerben.

Das ist doch aber eine lukrative Immobilie.

An Spekulationsgeschäften sind wir nicht interessiert. Wir sind ein Brauunternehmen.

Was würde die Übernahme für die Bavaria-Beschäftigten bedeuten?

Wir können nur einen Teil der Arbeitsplätze erhalten; vielleicht 50 aus der Produktion.

Ihr Angebot widerspricht den Interessen des Ersten Bürgermeisters. Der setzt sich für einen Erhalt des Standorts und die Weiterbeschäftigung der Belegschaft ein. Aus der Traum von Holsten?

Wir kennen unsere Branche. Deshalb rechnen wir uns weiterhin gute Chancen aus. Marken im mittleren Preissegment wie Astra und Ratsherrn haben auf dem Markt kaum noch eine Chance. Da wird es schwierig, Käufer zu finden. Wir aber sind vor Ort. Wir sagen, Astra und Ratsherrn passen gut in unser Sortiment.

Fragen: Heike Haarhoff

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