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taz panter stiftung

Internationaler Austausch Türkei

Um nach dem Putschversuch 2016 die Pressefreiheit im Exil zu ermöglichen, brachte die Stiftung das türkisch-deutsche Onlineportal taz.gazete auf den Weg.

Illustration: Zeynep Özatalay

Die taz.gazete war ein einzigartiges Medium, dessen Fehlen heute spürbar ist. Die Pressefreiheit in der Türkei stand besonders nach dem Militärputsch 2016 unter Beschuss, Jour­na­lis­t*in­nen wurden inhaftiert, Medienorganisationen von Erdoğans repressivem Regime geschlossen.

Auf einen Blick

Zeitraum: 2016 bis 2019

Kosten: 480.000 Euro

taz.gazete war da ein medialer Hoffnungsschimmer im Exil. Arbeitslose Jour­na­lis­t*in­nen oder Jour­na­lis­t*in­nen, die für andere unabhängige Medien arbeiteten und denen das Geld fehlte, konnten für taz.gazete schreiben und so ein zusätzliches Einkommen erzielen. Zwar war die taz.gazete kein großes populäres Projekt mit einer breiten Leserschaft, doch sie bot eine Alternative zur Türkei­berichterstattung in der deutschen Medienlandschaft. Die meisten Artikel wurden von Jour­na­lis­t*In­nen geschrieben, die sich in der Türkei aufhielten und deren Perspektiven und Nähe zum Land eine Bereicherung für die Türkeibericht­erstattung der taz darstellte. Fast vier Jahre lang war die taz.gazete eine freie Stimme der Türkei. Im Jahr 2019 war Schluss.

Heute konzentriert sich die Unterstützung unabhängiger Projekte eher auf andere Länder, bei denen es noch dringlicher ist. Verständlich. Und doch sollten deutsche Medien aufpassen, dass sie die Berichterstattung über die Türkei nicht immer mehr zurückfahren. Für ein Land, in dem rund drei Millionen Menschen türkischer Herkunft leben, wäre das ein Armutszeugnis.

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