piwik no script img

Internationale Geldwäsche„Panama-Papers“-Anwälte in Haft

Für die Anwälte der Kanzlei Mossack Fonseca in Panama wird es ernst. Wegen Fluchtgefahr wurden nun mehrere Juristen festgenommen.

Oh, wie schön ist Panama (City) Foto: dpa

Panama-Stadt rtr | Die beiden Gründer der im Zentrum der „Panama Papers“-Affäre um Briefkastenfirmen stehenden Anwaltskanzlei Mossack Fonseca sind festgenommen worden. Ihnen werde Geldwäsche im Zusammenhang mit einem Korruptionsskandal in Brasilien vorgeworfen, teilte Panamas Generalstaatsanwältin Kenia Porcell am Samstag mit.

Bei den beiden Beschuldigten habe Fluchtgefahr bestanden. An den seit einem Jahr andauernden Ermittlungen seien auch die Behörden in Brasilien, Peru, Ecuador, Kolumbien, der Schweiz und der USA beteiligt gewesen. Dabei gehe es um einen Bestechungsskandal um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras.

Die Beschuldigten hatten bereits im Vorfeld eine Verwicklung bestritten. Aus Justizkreisen verlautete, dass auch ein dritter Anwalt der Kanzlei festgenommen worden sei. Zu dem sei ein Haftbefehl für einen vierten Kanzleimitarbeiter ausgestellt worden, dessen Aufenthaltsort noch unbekannt sei.

Die „Panama-Papers“-Enthüllungen, mit denen mehr als 200.000 Briefkastenfirmen mit zum Teil prominenten Nutznießern bekanntgemacht wurden, schlugen im vorigen Jahr hohe Wellen und führten zu Rücktritten wie dem von Islands Ministerpräsidenten Sigmundur David Gunnlaugsson.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!