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Interessante Denkansätze-betr.: Leserbrief von Dieter F. Ullmann, taz vom 17.3.92 als Replik auf den Leserbrief von Gloria aus Göttingen zu "metamorphose eines Paragraphen", taz vom 12.3.92

betr.: Leserbrief von Dieter F. Ullmann, taz vom 17.3.92 als Replik auf den Leserbrief von Gloria aus Göttingen zu „Metamorphose eines Paragraphen“, taz vom 12.3.92

Wieso Dieter Ullmann den Leserbrief von Gloria, beziehungsweise den dort enthaltenen interessanten Denkansatz, daß die ersatzlose Streichung der §§ 175 Abs. 1, 182 Abs. 1 StGB nicht die problemlösende Antwort sei und es schon auffällig sei, daß sich insbesondere Männer für die Aufhebung einer jeglichen Altersgrenze für Sexualität mit Minderjährigen engagieren würden, in die reaktionärfeministische, (was ist das eigentlich), Ecke drängt, ist unerfindlich. Dieser Einwand ist in der ganzen Diskussion über die Aufhebung der Altersgrenze für Sexualität mit Jugendlichen völlig vernachlässigt worden. Interessanter wäre es gewesen, wenn Herr Ullmann sich mit der von ihm offensichtlich gelesenen, wenn auch nicht verstandenen These auseinandergesetzt hätte, warum gerade Männer sich in einer Zeit des zunehmenden sexuellen Mißbrauchs von Kindern, der offensichtlich in weiten Teilen der Bevölkerung zumindest latent toleriert wird, vergleiche dazu auch die die Moral und Akzeptanz in der Gesellschaft prägende Rechtsprechung, die in der Regel bei einem sexuellen Mißbrauch von Kindern Bewährungsstrafen, beziehungsweise Strafen verhängt, die niedriger als bei Vermögensdelikten sind, sich für eine Aufhebung der genannten Paragraphen einsetzen. Stattdessen diffamiert er die Autorin persönlich und zieht den schwachsinnigen Schluß, die Autorin wolle Arbeitsplätze, die vorzugsweise von Frauen ingehalten werden, sichern. Vielleicht sollte Herr Ullmann die von ihm geforderte selbstbestimmte Sexualität einfach leben und nicht seine Schwierigkeiten mit derselben auf die Frauen, beziehungsweise auf die von ihm interessanterweise so titulierten „Muttis“ abwälzen. Inwieweit sich diese Schwierigkeiten durch die Freigabe der Altersgrenze lösen werden, habe ich nach dem Lesen dieses Briefes nicht begriffen. Bernhard Loh, Rechtsanwalt, W-Berlin

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