Integrationskonzept: Ein Gewurschtel namens Politik
Die Sozialbehörde will etwas für die Zuwanderer tun. Das kann man ihr sogar glauben. Hat sie sich doch hingesetzt und mal aufgeschrieben, was so alles falsch läuft und was man besser machen könnte. Viele Ideen wären gar nicht mal so schlecht – wenn wir das Jahr 1970 schreiben würden. Heute aber spiegelt das Papier vor allem eines: die vollkommene Ignoranz jeder bisherigen Integrationsarbeit, wissenschaftlicher Studien, und vor allem der Selbstorganisierung der – und der Begriff muss hier einmal betont werden – HamburgerInnen mit Migrationshintergrund.
Kommentar von HEIKE DIERBACH
Damit reiht sich auch die Sozialsenatorin ein in den Club der bockigen Kinder im Senat, die jetzt, da sie endlich am Ruder sind, erst mal alles anders machen müssen, egal, ob sie etwas davon verstehen oder nicht. Heraus kommt – wie jetzt bei dem so genannten Integrationskonzept – ein Gewurschtel, das den Namen Politik, geschweige denn Landespolitik, nicht verdient.
Die MigrantInnen haben jetzt noch einmal die Hand zur Integration ausgestreckt – eine große Geste angesichts der Kränkungen der letzten Monate. Wenn Schnieber-Jastram sie jetzt nicht mit an den Tisch holt, kann sie sich jede weitere Amtsleiterrunde sparen. Wer sollte ihr Konzept denn noch umsetzen, wer die Behörde vor Ort unterstützen? Dann, so ein Migrant am Montagabend, rast der Zug in den Tunnel. Und in dem Tunnel, „da brennts vielleicht“.
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