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■ KommentarInstinkt und Unsinn

Sicher: Viele Sportsfreunde wird es ärgern, daß sie nun am 20. April vor dem Fernseher sitzen oder eine teure Fahrkarte nach London kaufen müssen, anstatt schlicht ins Volkparkstadion pilgern zu können. Und es wird auch nicht ausbleiben, daß der eine oder andere wütend Innensenator Hackmann und die Hamburger Polizei der Feigheit zeiht. Dabei ist die Entscheidung, das Fußball-Länderspiel abzusagen, die einzig Vernünftige.

Schließlich ist nicht einzusehen, daß bei den andernfalls zu erwartenden Schlägereien unbeteiligte ZuschauerInnen und PassantInnen - erfahrungsgemäß beschränkt sich von Rechtsradikalen angeheizte Hooligan-Randale nicht auf das Umfeld einer Sportstätte, sondern tobt noch Stunden durch Innenstädte - Schaden nehmen. Und das nur, weil das DFB-Präsidium in grenzenloser Instinktlosigkeit die Brisanz dieses Datums nicht erkannte. Insoweit ist Hackmanns Einsatz für eine Verlegung des Spiels zu loben.

Doch kaum sind Sympathiepunkte errungen, verscherzt sie sich der Innensenator gleich wieder. Offensichtlich hat er mächtig Angst, als Weichei verschrieen zu werden. Wie sonst ist der unsinnige Bezug zur Hafenstraßen-Räumung zu verstehen? „Dies eine Mal halte ich mich zurück, aber ansonsten ist mit mir nicht zu scherzen“, lautet entschlüsselt die Botschaft: Sicherheitshalber Muskeln zeigen, anstatt schlicht zu einer klugen Entscheidung zu stehen.

Im übrigen, kaum mag man es den in dieser Stadt Verantwortlichen noch nahelegen, könnte es ja auch verdammt klug sein und Schaden von der Stadt abwenden, die Hafenstraße nicht zu räumen. Claudia Hönck

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