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Inhaftierter Wikileaks-InformantSorge um Whistleblower Manning

Der mutmaßliche Wikileaks-Informant Bradley Manning soll unter folterähnlichen Haftbedingungen leiden. Dass der Ex-Soldat tatsächlich die Quelle ist, steht nicht fest.

Seit rund einem halben Jahr in Isolationshaft: Der mutmaßliche Wikileaks-Informant Bradley Manning. Bild: dpa

WASHINTON taz | Dem mutmaßlichen Wikileaks-Whistleblower Bradley Manning geht es offenbar schlecht. Inhumane Haftbedingungen in einem Militärgefängnis in Virginia, in dem der 22-jährige Exsoldat seit rund einem halben Jahr einsitze, wirkten sich auf seine Gesundheit aus, warnen Zeugen und Freunde in Blogs und US-Medien. Sie sprechen davon, dass Manning Haftbedingungen ausgesetzt sei, die bis zur Folter reichten. Das Magazin Salon.com zitiert sogar einen Leutnant der Armee.

Obwohl dem früheren Irak-Soldaten Manning bislang nicht nachgewiesen wurde, dass er die Quelle der "Cablegate"-Dokumente war, sitzt er seit fünf Monaten im Armeegefängnis Quantico. Vorher wurde Manning zwei Monate in Kuwait festgehalten.

Der als Zeuge zitierte Leutnant Brian Villiard erklärte, dass Mannings Haftbedingungen darauf ausgelegt seien, langfristige psychische Schäden zu erzeugen. Der auf früheren Fotos kindlich wirkende junge Mann sei seit seiner Festnahme in Einzelhaft. Er verbringe jeden Tag mit Ausnahme einer Stunde allein in seiner Zelle.

Dort sei er unter ständiger Beobachtung und unterliege strengsten Restriktionen. Nicht einmal Sportübungen dürfe er machen. Ihm würden selbst Kopfkissen oder Bettlaken verwehrt. Zwar seien die Zustände nicht wie in einem Gefängnisfilm, "wo man jemanden einfach ins Loch wirft", erklärte Villiard, sie seien aber unhaltbar. Manning habe sich bisher als Musterhäftling gezeigt und keinen Anlass zu dieser Behandlung gegeben, so die Proteste, über die etwa der Radiosender Democracy Now berichtete. Bisher gab es keine Stellungnahme der Armee.

Manning hatte zu Jahresbeginn gegenüber einem befreundeten Hacker damit geprahlt, dass er 260.000 diplomatische Depeschen an Wikileaks gegeben habe. Während seiner Stationierung als Computeranalyst in Bagdad habe er die Informationen aus dem Diplomatennetzwerk gezogen. Der Hacker zeigte ihn an, was Mannings Festnahme führte.

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3 Kommentare

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  • K
    Karin.L

    Ich kann den Wahrheitsgehalt solcher Aussagen nicht überprüfen, da ich nichts mit eigenen Augen gesehen habe. Es ist aber bewiesen, dass die USA foltert und Kriege führt.

    Ich finde es ungeheuerlich das so ein angeblich demokratischer Rechtsstaat Menschen verurteilt und einsperrt, obwohl noch gar nichts bewiesen wurde! Da kommt man doch schnell zu dem Schluss, dass Amerika eben doch jede Menge zu verbergen hat. Den USA scheint schon ziemlich die Angst im Nacken zu sitzen, sonst würden sie nicht so handeln und Assange wie einen Terrorristen jagen. Die USA hat große Angst vor neuen Enthüllungen.

    Ich finde es lächerlich wie Amerika sich jetzt der Öffentlichkeit präsentiert. Das kommt einem Schuldgeständnis nur gleich und hat mit wahrer Demokratie/Rechtsstaatlichkeit sowie Achtung der Menschwürde nichts mehr zu tun!

  • K
    Kamu

    Erschreckend!

     

    An dieser Stelle muss gefragt werden, ob die USA noch als Land gelten kann, das die sog. westlichen Werte vertritt. Die USA scheinen auf der Rutsche in die moralische Selbstauflöung keinen Halt mehr finden zu können. Staatlich legitimierte Folter und gezielte Tötungen gehören längst zum Alltagswerkzeug dieses Staates. Kann solch ein Staat noch als Verbündeter gelten?

     

    Der Krieg gegen den Terror ist offensichtlich verloren, wenn die Verteidiger der Menschenrechte ebendiese permanent relativieren.

  • LL
    l l

    Democracy Now ist kein Radiosender.