: Informationen vermisst
betr.: „Am heißen Ende von Australien“, taz vom 26./27. 2. 00
[...] In der vierten Spalte geht der Autor auf den Kakadu-Nationalpark im Norden Australiens ein. Hier habe ich Informationen vermisst. Mir ist klar, dass politische Infos nicht vorrangig in den Reiseteil gehören. Aber ihr werbt sehr schön mit der Aussage: „Eine muss es sagen.“ Dann sagt es auch bitte.
Sagt bitte, dass der Kakadu-Nationalpark durch Uranabbau bedroht ist, dass das WHC mittels Bestechungen davon abgehalten wurde, den Nationalpark zum bedrohten Kulturerbe zu erklären und somit der Uranabbau nicht gestoppt ist. Sagt bitte, dass auch in deutschen Kernkraftwerken eingesetztes Uran aus der am Kakadu-Nationalpark liegenden Rangermine bezogen wird. Die im Park zu findenden Felszeichnungen (mind. 40.000 Jahre alt) sind durch die Radonausdünstungen und in der Regenzeit durch „Abwässer“ überfluteter, radioaktiv verseuchter Abraumhalden bedroht. Sagt bitte, dass im Kakadu-Nationalpark eine weitere Mine entsteht. Die Jabiluka-Mine!
Die traditionellen Besitzer vom Volk der Mirrar werden von der Staatsgewalt am Betreten ihres Eigentums gehindert. Sie wollen keine Entschädigungszahlungen, sondern ungehinderten Zugang zu den ihnen heiligen Plätzen, und das ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen. Menschenrechte und Umweltschutz, Achtung der Religion und der Menschenwürde werden an diesem Ort mit Füßen getreten. [...] In der taz vom 27. 02. 00 war zu lesen: australische Umweltschützer fordern, australische Bestimmungen müssten auch für europäische Niederlassungen gelten. Ein hehrer Wunsch, wenn die Bestimmungen im eigenen Land so gut wären beziehungsweise im eigenen Land eingehalten würden. [...]
Babette Schulte, Schleiden
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