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Inflation in VenezuelaChavez enteignet Großmarktkette

Venezuelas Präsident Chavez verstaatlicht die französische Großmarktkette Exito. Die Enteignung begründete Chavez mit Exitos Preisspekulationen nach der jüngsten Währungsabwertung.

Erstes Opfer der Inflations-Bekämpfung: die Großmarktkette Exito. Bild: reuters

CARACAS/FRANKFURT ap/reuters | Der venezolanische Präsident Hugo Chávez die Zwangsenteignung einer in französischem Besitz befindlichen Großmarktkette angeordnet. Der Politiker wirft dem Unternehmen Preisspekulationen nach der jüngsten Entwertung der Landeswährung vor. Die Anordnung erfolgte am Sonntag, nachdem zuvor das Parlament ein entsprechendes Gesetz verabschiedet hatte.

Betroffen ist die Großmarkt-Kette Exito, die mehrheitlich im Besitz des französischen Unternehmens Casino Guichard Parrachon ist. Chávez hatte zuvor mehrfach damit gedroht, Unternehmen zu enteignen, wenn diese nach der jüngsten Währungsabwertung die Preise erhöhen.

Damit soll die Inflation eingedämmt werden, die im vergangenen Jahr mit 25 Prozent den höchsten Wert in Lateinamerika erreicht hatte. Bereits in der vergangenen Woche hatten von Soldaten eskortierte Regierungsinspektoren mehr als 1.000 Einzelhandelsgeschäfte vorübergehend geschlossen, um massive Preiserhöhungen zu verhindern.

Angesichts wachsender Unzufriedenheit hat der venezolanische Präsident Hugo Chávez eine Erhöhung des Mindestlohns um 25 Prozent angeordnet. In seiner Rede zur Lage der Nation wies der Staatschef am Freitag die Kritik der Opposition an seiner Regierung zurück.

"Sie sagten, dass das Land zusammenbricht, dass Chávez stürzen wird", verkündete der Präsident vor der Nationalversammlung in Caracas. "Sie werde enttäuscht werden." Die Opposition setzt darauf, dass zunehmende Wirtschaftsprobleme wie die Inflationsrate von 25 Prozent die Regierung bis zur Parlamentswahl im September immer mehr in Bedrängnis bringen. Heftige Kritik gibt es auch an der Energiepolitik. Einen Tag nach Beginn der Rationierung von Strom setzte Chávez die Stromabschaltungen zumindest in der Hauptstadt Caracas wieder aus.

Die Verstaatlichung der venezolanischen Tochter hat am Montag Casino Guichard Parrachon nur kurzfristig belastet. Nachdem der französische Einzelhändler betont hatte, dieser Schritt ändere nichts an den Gewinnzielen des Unternehmens, drehten die Papiere ins Plus und notierten 0,2 Prozent höher. Im frühen Handel waren sie um bis zu 2,4 Prozent abgerutscht.

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8 Kommentare

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  • T
    Thomas

    Mal sehen, wie Chavez reagiert, wenn die Unzufriedenheit der Menschen weiter wächst. Vielleicht so wie sein Bruder im Geiste Ahmadinejad?

  • RH
    riccardo heitland

    Dieser Chavez ist doch zu blöd. Warum hält sich der Mann mit Kinkerlitzchen auf? Einfach die Inflation per Dekret verbieten statt Supermärkte zu enteignen. So macht man das.

  • A
    Anna

    Es gibt wichtigeres als Wirtschaftswachstum und Profit, manche haben das begriffen. Wer der Menschheit und der Umwelt schadet weil er mit Land und Lebensmitteln profitgierig handelt, sollte bestraft werden, weiter so Chavez! Das sind für mich die Täter der Welt, verantwortlich für Hunger und Armut.

  • F
    Fidel

    Viva la revolución!

    Venceremos!

  • S
    Stefan

    Ganz großes Damen-Tennis, Hugo!

    Ein Land mit den Erdölvorkommen so in die Scheiße zu reiten - wie geht das?

    Ecuador hat 2000 seine eigene Währung abgeschafft und den Dollar als offizielle Währung eingesetzt.

    Vielleicht sollte Hugo dem Beispiel folgen und die Bolívares abschaffen, statt dessen den Peso Cubano oder den iranischen Rial einführen.

  • M
    minombre

    Naja, eigentlich ist Exito eine alteingesessene kolumbianische Kaufhauskette; erst in letzter Zeit hat eine französisches Handelskette dessen Aktienmehrheit übernommen.

    http://es.wikipedia.org/wiki/Almacenes_Éxito

     

    Es kann also gut sein, dass hier auch das gespannte Verhältnis zwischen den beiden Ländern eine Rolle spielt.

  • CM
    Carlos Marx

    Chavez ist der Beste! Viva Venezuela!

  • JZ
    jan z. volens

    Lateinamerika hat sich vor zwei Jahrhunderten seiner Kolonialherren entledigt, und nun endet auch langsam der "Einfluss" der Amis and Europaer. Die Asiaten haben doch nun gezeigt - wie man das auch ohne die klugen Weissen schaffen kann. Chavez hat sich einmal "der Indianer von Barinas" genannt... In Lateinamerika sind hunderte von Millionen von "Chavez"... Wissen das die klugen Alemanes ?