Inferno in Sierra Leones Hauptstadt: Fast 100 Tote bei Tankerunglück
Nahe einer Tankstelle in der sierraleonischen Hauptstadt Freetown fliegt ein Tanklastwagen in die Luft. Die Konsequenzen sind verheerend.
Die Flammen breiteten sich von der Unglückstelle auf der Bai Bureh Road auf das umliegende Stadtviertel Wellington aus. Bei vielen Opfern handelte es sich um Straßenhändler und Motorradfahrer, die zu dem verunglückten Tanklaster geeilt waren, um ausströmenden Treibstoff aufzufangen. In ausgebrannten Autos nahe der Unglücksstelle wurden verkohlte Leichen gefunden.
Auch zahlreiche Häuser und Geschäfte in der Umgebung sind niedergebrannt. Hunderte von Menschen versammelten sich in der Nacht am Unglücksort, viele davon auf der Suche nach vermissten Angehörigen.
In sozialen Medien wurden teils weit höhere Opferzahlen genannt, bis zu 400. Es kursierten zahlreiche Fotos von Menschen mit schwersten Brandwunden.
Sierra Leones Präsident Julius Maada Bio brach seinen Besuch beim Weltklimagipfel COP26 in Glasgow ab und flog am Samstag nach Hause zurück. Er äußerte sich „zutiefst erschüttert von dem tragischen Brand und dem schrecklichen Verlust von Menschenleben“. Eine Reise nach Ghana zu einem Gipfeltreffen der Regionalorganisation Ecowas (Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) am Sonntag sagte er ab.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind