: Industrie-Ausverkauf beschleunigt
■ In sechs Monaten will der neue Treuhandchef Detlev Rohwedder „alles erledigt“ haben
Berlin (taz) - Nach dem Rücktritt des Chefs der DDR -Treuhandanstalt, Reiner Gohlke, droht der schnelle Ausverkauf der DDR-Industrie. Ganze sechs Monate will Gohlkes Nachfolger, der bisherige Verwaltungsratsvorsitzende Detlev Rohwedder, auf seinem neuen Posten ausharren, gab er gestern auf einer Pressekonferenz in Berlin bekannt. Dann will er wieder zurück auf seinen Vorstandssessel beim Stahlkonzern Hoesch. Bis dahin, stellt er sich offenbar vor, will er seine Arbeit in Ost-Berlin erledigt haben. Nachfolger Rohwedders als Verwaltungsratsvorsitzender wird der Vorstandsvorsitzende der Kaufhof Holding AG in Köln, Jens Odewald.
Das Treuhandmanagement könne entweder schnell oder gut arbeiten, hatte Rohwedder noch im Juli gesagt. Gohlke hatte sich gegen die schnellen Übernahmegelüste der bundesdeutschen Industrie gewehrt. Er scheiterte daran, daß er gut arbeiten wollte...TAGESTHEMA SEITE 3
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen