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Indonesien kassiert Tiananmen-Dividende

■ Direktinvestitionen aus China in Inselrepublik verlegt

Jakarta (ips) - Unter allen südostasiatischen Ländern scheint Indonesien am meisten von der Umleitung der ursprünglich für die Volksrepublik China oder Hongkong vorgesehenen Investitionen zu profitieren. Nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung am Pekinger Tiananmen -Platz im Juni des Vorjahres streben die Anleger geradeaus nach Jakarta.

Allein 1990 hat Hongkong 350 Millionen US-Dollar in Indonesien investiert und sich damit an die dritte Stelle hinter Japan (670 Millionen) und Südkorea (460 Millionen US -Dollar) gesetzt. Den Ausschlag wird die Unsicherheit über die Entwicklung nach 1997 gegeben haben, wenn das britisch verwaltete Gebiet wieder unter chinesischer Oberhoheit stehen wird. Japanische Elektronikfirmen haben bereits 1989 ihre für China geplanten Betriebe nach Indonesien und Malaysia verlegt.

Die umfangreichen Investitionspläne in Indonesien werden aber in Taiwan entworfen. Im Januar einigte sich eine taiwanesische Handelsdelegation mit der indonesischen Unternehmervereinigung auf den gemeinsamen Aufbau eines Industriegebiets in Indonesien. Investitionen von zwei Milliarden US-Dollar sind geplant. Es sei die Rede von rund 40 Unternehmen mit mindestens 10.000 Beschäftigten, meint Kao Chin Yuan, Leiter der taiwanesischen Vereinigung für Auslandsinvestitionen.

Vor allem die „politische Stabilität“ und das große Potential an Arbeitskräften habe den Ausschlag bei der Entscheidung für Indonesien gegeben, erläuterte Kao. Aber auch die kürzliche Liberalisierung der Bestimmungen über Auslandsinvestitionen dürfte die Geschäftswelt in Taipeh ermutigt haben. Ihr Drang zur Produktion im Ausland erklärt sich aber auch durch die hohen heimischen Lohnkosten, die starke Währung und die eventuelle zukünftige Vereinigung der Insel mit der Volksrepublik.

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