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Indisch–lankanischer Streit beigelegt

■ Am Rande des Treffens der südasiatischen Gemeinschaft einigten sich Indien und Sri Lanka über neue Hilfslieferungen

Aus Madras Biggi Wolff

Nach spannungsreichen Tagen macht sich Erleichterung in Neu Delhi breit. Auf dem heute zu Ende gehenden Treffen der südasiatischen Staatengemeinschaft hat es keine gegenseitigen Beschuldigungen zwischen Sri Lanka und Indien gegeben. Die Befürchtungen Indiens, daß Pakistan, Bangladesh, die Malec Malediven und Sri Lanka die Regierung aus Neu Delhi wegen der Verletzung des lankanischen Luftraumes vor zwei Wochen auf die Anklagebank setzen würden, sind vom Tisch. Anfang der Woche einigten sich der indische Botschafter Dixit und der lankanische Außenminister Hameed in Colombo, weitere indische Hilfslieferungen nach Jaffna im Norden Sri Lankas zuzulassen. Schon in den nächsten Tagen soll ein indisches Schiff von der lankanischen Marine bis an die Küste Jaffnas eskortiert werden. Regierungsbeamte aus Colombo und Jaffna sowie Vertreter der Rot–Kreuzgesellschaften beider Länder sollen mit der Verteilung der Lebensmittel beauftragt werden. „Das Verhältnis zwischen Indien und Sri Lanka steht nicht länger auf des Messers Schneide“, kommentierte der Hindu die Absprachen. Indien hatte deutlich gemacht, daß es jeden Versuch, den schwelenden Konflikt im Sieben– Nationen–Forum (Nepal, Bhutan, Bangladesh, Malediven, Pakistan) der South Asian Association for Regional Cooperation SAARC zu debattieren, „harten Widerstand entgegensetzen“ würde. Gemäß SAARC–Satzung dürfen bilaterale Angelegenheiten nicht zum Thema der Treffen gemacht werden. „Nachdem Sri Lanka erst in letzter Minute seine Zusage zur Teilnahme gegeben hatte, stand mit Indiens Drohung eines Auszugs aus der Konferenz erneut das Überleben der Institution SAARC auf dem Spiel.

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