Indische Ministerin für Frauen: Schutz vor ihren eigenen Hormonen
Die indische Ministerin für Frauenangelegenheiten sagte am Montag, Ausgangssperren würden Studentinnen vor ihren eigenen „hormonellen Ausbrüchen“ schützen.
NEU DELHI afp | Die indische Ministerin für Frauenangelegenheiten, Manekha Gandhi, hat kurz vor dem Weltfrauentag mit ihrem Plädoyer für nächtliche Ausgangssperren für Frauen eine Kontroverse ausgelöst.
Gandhi sagte dem Nachrichtensender NDTV am Montag, Ausgangssperren würden Studentinnen vor ihren eigenen „hormonellen Ausbrüchen“ schützen. Die Äußerung sorgte in den sozialen Netzwerken für Spott und Kritik.
In vielen indischen Hochschulwohnheimen gelten nachts Ausgangssperren für Frauen, aber nicht für Männer. Kritiker bezeichnen die Regelungen als sexistisch und überholt.
Gandhi sagte hingegen: „Die Ausgangssperren stellen eine rote Linie für die Sicherheit der Studentinnen dar.“ In Indien werden jedes Jahr knapp 40.000 Fälle von Vergewaltigungen gemeldet.
Eine indische Journalistin reagierte auf Gandhis Aussage auf Twitter und schrieb, dass es sicherer sei, hormongesteuerte Männer wegzusperren anstatt Frauen zu verbieten, ein erfülltes Leben zu führen.
Leser*innenkommentare
Energiefuchs
Und das von einer MinisterIN. Frauen, verschwestert euch. Solidarität. Körperliche Unversehrtheit ist ein Menschenrecht.
Eimsbüttler
Scheiße, der Hirnvernichtungsvirus hat auch Indien erreicht. Gibt es ein Medikament oder müssen wir auf den nächsten Meteoriten hoffen, um dem Leben eine neue Chance zu geben?