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Index on Censorship

Moskau spricht nicht mehr nur mit einer Stimme - und manchmal ist es nicht einmal Moskau. Eriwan, Kiew, Riga und Tblissi haben sich mit Nachdruck auf die internationale Nachrichtenlandkarte gesetzt und fordern lautstark ihr Recht auf nationale Selbstbestimmung. Seit Gorbatschows Politik der Reformen geraten soziale Unzufriedenheit und Systemkritik mit Macht an die Oberfläche, es gibt immer mehr auch blutig ausgetragene ethnische Konflikte. Welche Geschichte dem Nationalitätenkonflikt zugrundeliegt und welche Bedeutung ihm im Rahmen der wirtschaftlichen Umstrukturierung zukommen könnte, darum geht es in Bohdan Nahaylos Index-Artikel auf den Seiten dieser Juni-Auswahl. (Die Tatsache, daß die Texte angesichts der aktuellen Ereignisse in Usbekistan und Kasachstan fast schon veraltet wirken, rechtfertigt diese Überlegungen, scheint mir, um so nachdrücklicher.) Die verschiedenen Aspekte des Nationalitätenkonflikts - Historiographie, Sprache, Religion und Umweltschutz - machen deutlich, daß der (Massen-)Aktion die Publikation vorausgeht, und damit ein weites Feld für Zensur, Verbot und gezielte Papierknappheit...Uta Ruge

Seit Mai 1988 übernimmt die taz einmal im Monat Beiträge aus der in London erscheinenden Zeitschrift „Index on Censorship“. Diese widmet sich verbotenen Texten aus aller Welt und wird in über 100 Ländern vertrieben. Verantwortlich für Auswahl und Übersetzung: Uta Ruge.Zeichnung: Roland Topor

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