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In ständiger Gefahr

■ Solche Katastrophen gibt es in Mexiko immer wieder

Mexiko-Stadt (dpa/afp) — Unglücke wie das von Guadalajara gibt es in Mexiko immer wieder. Das bisher schlimmste ereignete sich im November 1984, als in einer Anlage der staatlichen Ölgesellschaft PEMEX im Ixhuatepec- Viertel von Mexiko-Stadt mehrere Gastanks explodierten. Auf dem Werksgelände und in den Arbeitervierteln am Rande der Anlage starben damals 452 Menschen. Daß solche Katastrophen nicht häufiger passieren, halten viele Mexikaner für ein Wunder. Denn die Industrieanlagen in den Städten des Landes sind oft viele Jahrzehnte alt und schlecht gewartet. Leitungssysteme sind leck und brüchig. Darüber hinaus liegen Industriebetriebe, die mit hochexplosiven Materialien arbeiten, nicht selten in dichtbesiedelten, ärmlichen Wohnvierteln. Die mittellosen Anwohner stehen den Gefahren völlig machtlos gegenüber. Sowohl im Falle der Katastrophe von Ixhuatepec als auch im Falle des Unglücks von Guadalajara hatten sich Bewohner bereits viele Stunden vorher über penetranten Gasgeruch beschwert. Unternehmen oder Behörden krümmten keinen Finger. Doch nicht nur die großen Anlagen sorgen für Gefahr. In Mexiko-Stadt beispielsweise beziehen Millionen von Häusern ihre Energie aus kleinen, oft verrosteten und undichten Gastanks. Verdächtig heruntergekommene Gastanklastwagen quälen sich durch verstopfte Straßen und durch übervölkerte Gassen. Wenn solche Gastanks explodieren, wenn Lastwagen Gasflaschen verlieren oder wenn völlig veraltete Hinterhofbetriebe giftige Ammoniakwolken ausstoßen und die Nachbarschaft einnebeln, verlieren immer wieder Menschen ihr Leben. Selbst die in solchen Fällen durchaus kritischen lokalen Medien berichten oft nur noch kurz über diese Unglücke. Und bewirken nichts.

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