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In schwerer See

■ Mit Kritik am Amtsvorgänger macht sich Umweltministerin Müller unbeliebt

Zum Start der Kieler Woche ist Schleswig-Holsteins neue Umweltministerin in schwere See geraten. Mit kritischen Äußerungen über die Politik ihres Amtsvorgängers Berndt Heydemann hat sich Edda Müller zum Ablauf ihrer 100-Tage-Schonfrist selbst dorthinein manövriert. Auf dem SPD-Landesparteitag erntete die parteilose Ministerin dafür heftige Kritik; an diesem Dienstag muß sie vor der Landtagsfraktion Rede und Antwort stehen.

Frau Müller erregte vor allem mit ihrer Formulierung Anstoß, wonach die Regelungsdichte ihres Amtsvorgängers im Umweltschutz „viel verbrannte Erde hinterlassen“ habe. Zugleich hatte sie versichert, daß sie Heydemanns politisches Erbe – das Landesnaturschutzgesetz – umsetzen werde. Diese Äußerung nannte SPD-Fraktionschef Gert Börnsen „falsch und beleidigend“, die Frau Müller „offiziell mit Bedauern zurückziehen“ müsse. Heydemann selbst sprach von einer „kaum verzeihlichen Entgleisung“.

Während die Umweltministerin, die auf Kritik an ihrer Arbeit aus den Umweltverbänden und von den Grünen noch gelassen reagiert hatte, bei manchem Sozialdemokraten jetzt eher einen schweren Stand haben dürfte, scheint sie im Kabinett noch über ausreichend Rückhalt zu verfügen. Allerdings, so hieß es, sei die Wortwahl der Umweltministerin, „überhaupt nicht in Ordnung gewesen“. Ministerpräsidentin Heide Simonis hatte allerdings versucht, die Wogen zu glätten: Edda Müller vertrete „selbstverständlich die Ziele einer Umweltpolitik, die von Berndt Heydemann in Schleswig-Holstein begründet worden ist“, erklärte die Regierungschefin.

Wolfgang Schmidt

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