In eigener Sache: Warum während der WMnicht verpixelt wird
Werbung auf den Sportseiten der taz? Aufmerksame Leserinnen und Leser haben sich vielleicht schon bei unserer Auftaktausgabe zur Weltmeisterschaft am Freitag gewundert, wo denn die Pixel geblieben sind. Denn seit 2011 macht die Leibesübungen-Redaktion die Sponsoren auf den Trikots und Werbebanden unkenntlich. Ein visueller Marker, der für den sportjournalistischen Ansatz der taz steht, sich nicht vom Sportbusiness vereinnahmen zu lassen. Und dazu gehörte dann eben auch, kostenlose Werbung von Vereinen und Sponsoren nicht zu präsentieren, sondern kritisch Distanz zu halten.
Wurde das Verpixeln mal in der Redaktion vergessen, gingen verlässlich Leserbriefe ein, die zur Einhaltung des Werbeboykotts aufforderten. Was anfangs als zeitlich begrenzte Aktion gedacht war, wurde zu einem Dauerzustand und Markenkern der Leibesübungen-Seite.
Allerdings gibt es in der taz auch immer Stimmen, die diese Entscheidung für falsch halten. Die Fotoredaktion hat von Anfang an gegen die Verpixelung argumentiert. Die Eingriffe in die dokumentarischen Zeugnisse war ihr ein Dorn im Auge. Die Wirklichkeit müsse so abgebildet werden, wie sie ist. Die Sponsoren auf den Banden und Trikots würden etwas über die Welt des Sports erzählen, was man nicht überpinseln dürfte. Von der Bevormundung der Leserinnen und Leser war die Rede.
Diese gegensätzlichen Positionen prallen immer wieder aufeinander, wenn Großprojekte wie Weltmeisterschaften oder Olympische Spielen zu stemmen sind, weil anders als die alltäglichen Sportseiten diese Sonderprojekte nicht allein von den Sportredakteuren verantwortet werden. Und das ist auch der Grund, weshalb in den nächsten vier Wochen bei der WM-Berichterstattung Werbung nicht verpixelt wird. Die Sportredaktion bedauert das, die Fotoredaktion begrüßt das.
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