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■ Mit der Ozonkonferenz auf du und duImmer langsam voran

Berlin (taz) – Ab Montag wollen sich hundert Umweltminister in Kopenhagen treffen, um über Maßnahmen gegen das Ozonloch zu beraten. Auf der Tagesordnung steht vor allem, den vor fünf Jahren in Montreal beschlossenen weltweiten Ausstieg aus der Produktion ozonzerstörender Chemikalien um einige Jahre vorzuverlegen. Einmal davon abgesehen, daß die meisten Minister wohl mit dem Flugzeug anreisen und sie dadurch zu einer Ausdünnung der überlebensnotwendigen Schicht in zehn bis fünfzig Kilometer Höhe beitragen, ist ihr Tun ausgesprochen dringend.

Das Ozonloch, erstmals Anfang der 80er Jahre über der Antarktis entdeckt, legt inzwischen nicht mehr wie am Anfang Pausenjahre ein. Auch über der Nordhalbkugel wurde inzwischen eine Ausdünnung festgestellt. Schon eine Abnahme von fünf Prozent der Ozonkonzentration in der Stratosphäre verdoppelt die Menge der einfallenden UV-Strahlen und erhöht das Hautkrebsrisiko immens. Ohne Ozonschicht wäre außerhalb der Meere kein Leben auf der Erde möglich.

Hauptzerstörer der Ozonschicht sind neben Tetrachlorkohlenstoff und Halonen vor allem Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Diese 1931 erstmals produzierten Stoffe werden zum Aufschäumen von Kunststoffen, als Kühlmittel für Kühlschränke und Klimaanlagen und als Treibgas in Sprühdosen verwendet. Obwohl die heute freigesetzten FCKW erst in zehn bis fünfzehn Jahren ihre Zerstörungsarbeit in der Atmosphäre vollenden und die Situation auch bei einem Sofortausstieg auf jeden Fall noch dramatischer wird als heute schon, versuchen Chemiefirmen nach wie vor, den Ausstieg langsam zu gestalten. „Ein nationaler Schnellschuß – der Sofortausstieg, wie in der umweltpolitischen Diskussion gefordert, trägt zur Lösung des Problems nicht bei“, behauptet Professor Nader in einer Erklärung für die deutsche FCKW-produzierende und verwendende Industrie. Erst müssen der Umbau organisiert, die Pfründe gesichert sein, bevor man voll auf Ersatzstoffe ausweichen könne. Halbherzig aber sind auch die Politiker. Der Vorsitzende der UN-Umweltorganisation Mustafa Tolba wies darauf hin, daß die Industrienationen die vor drei Jahren vereinbarten Beträge zur Ausstiegshilfe für die Dritte Welt noch nicht vollständig überwiesen hätten. Annette Jensen

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