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■ Mit Öger-Tours auf du und duImmer höher

Berlin (taz) – Traumziele verspricht Vural Öger den Deutschen, Traumumsätze haben sie ihm beschehrt. Der geschäftsführende Gesellschafter der Öger-Gruppe in Hamburg flog mit Reisen nach Spanien und Thailand, in die Türkei und die Dominikanische Republik im vergangenen Jahr 33 Prozent mehr Umsatz ein als 1994. Mit 720 Millionen Mark Umsatz hatte Öger damit das größte Wachstum der deutschen Reiseveranstalter. Unter den zehn größten Wettbewerbern hält er den siebten Platz.

1969 hatte Öger mit günstigen Flügen für türkische Arbeiter in die Heimat angefangen. Anfang der sechziger Jahre war er nach Berlin gekommen, um zu studieren. Das Geschäft mit den sogenannten Campingflügen betreibt Öger mit der Tochter Türk Tour noch immer. Im umkämpften Reisemarkt einschlagen konnte der studierte Ingenieur jedoch in den neunziger Jahren mit Pauschalreisen in die Ferne. Nachdem die Deutschen aus Angst vor Anschlägen nicht mehr in die Türkei fuhren, bot ihnen Öger die Karibik oder Fernost an. In die als Mallorca der Karibik bezeichnete Dominikanische Republik drängte sich Öger mit Billigangeboten. Für ihn ist die Insel „mit Abstand das größte Zielgebiet“, sagt ein Branchenkenner.

Die rund 700.000 Öger-Kunden im vergangenen Jahr überzeugten auch die Lufthansa- Tochter Condor: Sie stieg zu zehn Prozent bei Öger-Tours ein. Über Ögers eigene Beteiligungen an Fluggesellschaften sprechen Branchenkenner nicht gern. So gab Vural Öger 1994 zu, 50 Prozent der türkischen Birgenair zu besitzen. Dieser Fluggesellschaft gehört die vor zwei Tagen abgestürzte Boeing. Gestern wollte Öger davon nichts wissen: „Wir sind momentan nicht an der Birgenair beteiligt.“ ufo

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