piwik no script img

■ REGIERUNGSERKLÄRUNG ZUR DEUTSCHLANDPOLITIKIm Trippelschritt zum Offenbarungseid

Bonn (taz) — „Enttäuschungen und Rückschläge hat es gegeben, und manches wird länger dauern als im Herbst 1990 angenommen.“ Von Grundsatzerklärung zu Grundsatzerklärung nähert sich Bundeskanzler Kohl dem Offenbarungseid bei der inneren Wiederherstellung der deutschen Einheit. In der gestrigen Regierungserklärung vor dem Bundestag bekam er gerade noch rechtzeitig die Kurve. Nach der Ankündigung neuer Einschnitte in der Sozialpolitik fiel er in die gewohnte Rhetorik zurück: „Der Aufschwung Ost hat begonnen“, er müsse jedoch noch an Breite gewinnen. Die SPD verlangte vom Kanzler „Mut vor dem eigenen Volk“. Er solle endlich Klartext reden, denn „wir glauben nicht, daß die Westdeutschen unsolidarisch sind, daß man sie nicht überzeugen kann“. Werner Schulz (Bündnis 90) sagte gegenüber der taz, man solle den angeregten Lastenausgleich jetzt ernsthaft in Erwägung ziehen. SEITE 3

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen