: Im Traditionskabinett
■ HUB: Studentenvertretung komplett
„Sechzig stapelbare Stühle und mehere quadrat- und trapezförmige Tische“ für das „antifaschistische Traditionskabinett“ sind schon bestellt; die Frage, ob Sitzgelegenheiten mit oder ohne Bezug praktischer wären, gehört zu den Problemen, die zu haben die Studentenvertreter hoch erfreut. Denn drei Jahre nach der Vereinigung gibt es nun auch an der Humboldt-Universität einen Asta im Sinne des Hochschulgesetzes, der freilich ReferentInnenrat (RefRat) heißt – es soll ja schließlich nicht alles so sein wie im Westen.
Der Weg dorthin verlief nicht ohne Umwege: Nach dem Niedergang des zu Wendezeiten entstandenen Studentenrats bedurfte es erst langer Diskussionen, bis die Humboldtianer im Februar dieses Jahres erstmals ein StudentInnenparlament wählten – mit einer Beteiligung von mageren 5,8 Prozent. Das Gremium brauchte wiederum bis Ende Oktober, um die Satzung der StudentInnenschaft, die juristische Grundlage für die Wahl des RefRats, zu verabschieden.
Inzwischen hat der RefRat Räume im hinteren rechten Seitenflügel bezogen. Dazu gehört auch das „antifaschistische Traditionskabinett“, zur Zeit noch mit FDJ-Utensilien vollgestellt, das als Café und abends für Sitzungen genutzt werden soll. Neben den satzungsgemäß vorgeschriebenen Referaten für Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, Hochschulpolitik und Soziales sind nun auch die Bereiche Frauen, Flüchtlingshilfe, Antifa, Sport und Ökologie abgedeckt. Die Öffentlichkeitsreferentin Anja Mittermaier wurde zur Sprecherin gewählt. Ralph Bollmann
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