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■ Das kleine Einmaleins der ComputereiIm Dschungel der Datennetze

Die wohl bekannteste Anwendung auf internationalen Computernetzen wie dem Internet oder CompuServe ist die e-mail, die elektronische Post. Jede NutzerIn verfügt über eine Art Briefkasten auf einem ständig über das Netz erreichbaren Rechner. Andere e-mailerInnen können dort Nachrichten hinterlassen, die zu einem beliebigen Zeitpunkt gelesen, beantwortet oder auch einfach unbesehen in den elektronischen Mülleimer geworfen werden können. Die erforderliche Software ist kinderleicht zu bedienen, die Gebühren sind relativ niedrig. Für den Einstieg ist neben dem heimischen PC ein Modem nötig, um sich via Telefonleitung ins Netz einzuklinken. Einigermaßen gute Englischkenntnisse vorausgesetzt, ist so auch der Weg in den Dschungel der newsgroups frei. Die ähnlich wie an einem Schwarzen Brett angepinnten Neuigkeiten in den thematisch geordneten öffentlichen Foren können durch eigene Beiträge ergänzt und kommentiert werden. Die Themen reichen von Kindererziehung über Umweltschutz bis zum Briefmarkensammeln und Bierbrauen. Hilfreich sind die Foren der großen Softwarehersteller bei CompuServe, hier finden sich Tips und Tricks bei Problemen mit gängigen Programmen. Es können auch eigene Anfragen angesetzt werden, was aber Notfällen vorbehalten bleiben sollte – sonst findet sich womöglich ein RTFM (read the fucking manual!) in der e-mail. Ebenfalls zugänglich ist eine riesige Softwarebibliothek, aus der Programme zumeist kostenlos heruntergeladen werden können.

Auf zahlungskräftige Kundschaft spekuliert die zusammenwachsende Telekommunikations- und Unterhaltungsindustrie beim video on demand (Video auf Abruf), das zukünftig den Weg zur Videothek überflüssig machen soll. Die GlotzerIn holt sich das aktuelle Angebot einer Filmdatenbank auf den Bildschirm und bekommt die gewünschte Berieselung sogleich per Kabel zugespielt. Gezahlt wird nur das, was auch gesehen wird, so werden in den USA schon heute mittels pay per view etwa Sportveranstaltungen vermarktet. Allerdings müssen sich die ZuschauerInnen schon noch pünktlich vor die Flimmerkiste setzen. Teleshopping soll die KonsumentInnen endgültig an den zum home-terminal mutierten Fernseher nageln. Der körperlose Einkaufsbummel im elektronischen Kaufhaus wird bereits von Computerherstellern offeriert, Versandhäuser sind in der Experimentierphase. Damit der Kaufrausch nicht mit einem allzu harten Aufprall in der Realität endet, bietet electronic banking glücklicherweise die Möglichkeit, sich vorher den aktuellen Kontostand auf den Bildschirm zu holen. Frank Holzkamp

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