piwik no script img

Ignoranz-betr.: "Tiere sind auch Menschen", taz vom 14.9.88

Betr.: „Tiere sind auch Menschen“, taz v. 14.9.88

Nein, Tiere sind keine Menschen! Und sie werden es auch nie sein! Der Titel Eurer Meldung hätte heißen sollen: Tiere sind auch Lebewesen! Ich verstehe Eure Ironie nicht. Es ist nicht einmal schwarzer Humor. Es ist Ignoranz über die weltweite und unendlich große Tierquälerei. Eine Million Tiere verschwinden täglich in den Tierversuchslaboren, und zwar täglich. Geschweige denn von einer Tierart, die täglich aus dem Globus für immer ausgerottet wird.

Österreich hat vor ein paar Monaten das Tier als Lebewesen anerkannt. Endlich gibt es ähnliche Bestrebungen in der BRD. Dies ist zu begrüßen und nicht in den Dreck zu ziehen! Macht Euch einmal auch Gedanken zu Eurem Verhältnis zum Tier. Sind wir wirklich die Krone der Schöpfung? Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das es schafft, sich selbst und die ganze Natur auszurotten, und zwar für immer. Ob diese kleine Wende, die Tiere als Lebewesen anzuerkennen, noch etwas zu retten helfen wird, ist bei den Ausmaßen der täglichen Umweltkatastrophe fragwürdig.

Martine Friedmann, Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen